Der Dark Servant stand am Türrahmen und beobachtete im Stillen die kleine Familie Talfon, wie sie sich Abfahrt fertigmachten.
»Autsch!«, hörte er Lan und als er zu ihm blickte, musste er schmunzeln. Lan stand etwas gekrümmt mit schmerzverzerrtem Gesicht da. Der Dark Servant schmunzelte nicht nur, er kicherte und das hörte Lan.
»Ja lach nur ... was hast du dir dabei gedacht?«, fragte Lan mürrisch.
»Warum? Dir hats doch gefallen!«, gab der Dark Servant zurück und leckte sich genüsslich über die Lippen, als er sich an letzte Nacht erinnerte.
»Au!«, ging es weiter und Beverly, die die kleine Konversation mitbekommen hatte, hatte plötzlich Kopfkino und wurde feuerrot. »Du hättest es wenigsten etwas heilen können ... au!«
»Nö! Das ist ein Geschenk ... ein Andenken, solange wir getrennt sind!«
»Au! Von wegen und Geschenk ...«
»Das ist also das Gefährtenband. Franziskus war immer lieb und zuvorkommend, aber so, dass ich einen bleibenden Nachdruck hatte, nie. Ich beneide Lan!«, dachte sie und nein sie beneidete Lan nicht, sie freute sich für ihn.
»Ist das Gepäck im Auto fertig verstaut worden?«, fragte Ralf und Miriam kam durch die Tür.
»Ja alles verstaut!«, sagte sie und checkte ihre Handtasche noch einmal. »Wir können!«
»Also dann, alles einsteigen, es geht los!«, rief Ralf und er stieg ins Auto an die Fahrerseite.
Lan rannte zu seinem Gefährten und sie nahmen sich in die Arme. Zärtlich berührten sich ihre Lippen und der Moment schien stillzustehen.
»Also dann, ich bin dann mal weg!«, sagte Lan, als sich ihre Lippen wieder lösten.
»Ja, hab viel Spaß! Bye!«
»Werd ich haben. Bis dann! Bye!«, verabschiedete er sich und der Dark Servant sah den ängstlichen Blick seines Gefährten.
»Mach dir nicht zu viele Gedanken, wegen deines Zeitlimit. Du weißt doch, dass die Bruderschaft bei euch ist. Sie werden mich anrufen. Wir haben doch darüber ausführlich gesprochen. Also keine Sorge! Genieße das Turnier und feuer Cavon an!«, sagte der Dark Servant.
Lan stieg ein und Ralf fuhr los. Noch kurz wurde gewunken und dann ging der Dark Servant zurück ins Schloss.
Sein Weg führte aber nicht in Lans Zimmer, sondern in sein ehemaliges. Er schaute sich um und es stand alles noch da, wie er es verlassen hatte. Selbst das Inventar was in Lans Zimmer kurzzeitig gebracht wurde, wurde zurückgebracht und er rieb sich die Augen.
»War ja klar, dass der König dieses Zimmer nicht aufgibt!«, dachte er und ihm wurde es schwer ums Herz. Er wusste, wenn sich herausstellte, dass Lan kein Zeitlimit mehr hatte, er dieses Zimmer wieder beziehen würde und seine Vorhersage, dass sie sich immer nur alle paar Tage sahen, würde eintreffen.
Der Dark Servant ging weiter und sah, dass auf dem Tisch ein Umschlag lag. Diesen nahm er in die Hand, öffnete ihn und holte einen Zettel heraus. Auf dem Zettel stand noch einmal der Befehl des Königs ausführlich beschrieben.
Aber deswegen war er nicht in sein ehemaliges Zimmer gegangen, sondern um die Kampfmontur und einige Waffen zu holen. Nachdem er sich umgezogen hatte und seine Waffen an Ort und Stelle verstaut hatte, ging er in die Tiefgarage.
Breston der mit was auch immer beschäftigt war, blickte hoch und holte einen Schlüssel hervor.
»Das Motorrad steht dahinten, das Schwarze!«, sagte Breston und widmete sich wieder sein Ding. Kurz grinste Dark Servant auf und ging in die Richtung, die Breston angedeutet hatte.
»Ja mein Schwein pfeift!«, murmelte der Dark Servant, als er das Motorrad erblickte. »Es ist ein Honda RC 213 V-S.!«, erkannte er die Marke, obwohl das Motorrad komplett pechschwarz und ohne Herstellername gekennzeichnet war. »Na da hat sich der König aber so richtig ins Zeug gelegt!«
»Ach ein Befehl von eurer Majestät, das gute Stück soll im Ganzen und ohne Kratzer zurückkommen!«, schrie Breston und der Dark Servant, zuckte mit scharf einatmender Luft zusammen.
»Ja, ja!«, murrte er, stieg aufs Motorrad und setzte den Helm auf. »Ich werde das gute Stück Eckwin überlassen!«, dachte er und schon durchströmte ihn starke Schmerzen. »Verflucht, das war ein Scherz, ihr verdammten Dinger!«, zischte er. »Lernt endlich mal, Spaß von Ernst zu unterscheiden!«
Doch leider konnten das die Ringe nicht und das wusste der Dark Servant. Dass die Ringe reagiert hatten, daran war er selbst schuld. Seine Emotionen, sprich der Hormonausstoß stimmte mit seinen Gedanken überein.
Nach einigen Minuten ließ der Schmerz nach und er atmete tief durch. »Meine Fresse, er hat es wieder hochgeschraubt!«, dachte er und gab Gas.
Etwa eine halbe Stunde später, nachdem die Familie Talfons das Schloss verlassen hatte, nahm von jedem die Anspannung ab. Sie fiel geradezu ab und selbst der König schnaufte etwas erleichtert auf.
»Bis jetzt lief alles gut!«, dachte er und zog den neuen Gene-Scan von Lan zu sich, den er schon, seit Tagen durchsehen wollte. »Das mache ich noch, bevor die Ratsversammlung losgeht! Also gut Phelan Talfon, was für Geheimnisse besitzt du noch!« Und der König fing zu lesen an. Doch nach wenigen Sekunden stockte er ...
»Was ist das denn? Segen der Katzengöttin: Fähigkeit – Verständnis der Tiersprache – Level 1, Telepathie – Level 1. Und beides kann bis Level 10 gesteigert werden? Wie kommt er zu einer Göttin?«, fragte er sich und rieb sich die Stirn. »Phelan Talfon? Wer bist du nur?«, fragte er sich weiter und wenn er alle Sachen aufzählte, konnte man das als Glück nicht mehr bezeichnen. Das war Schicksal.
»Phelan Talfon:
- ein Omega
- Gefährte von Dark Servant. Nein von König Shay Nightheart von den Dunkelvampiren.
- direkter Enkelsohn vom König und Königin der Wasserelfen.
- 500. Enkelsohn von Graf Knightblood.
- besitzt alle Attribut von den Elementen.
- Fähigkeiten von denen andere nur Träumen und den Segen einer Gottheit ... Phelan Talfon du bist wahrhaftig von einem Gott gesegnet worden. Ich fass es nicht! Aber das Unglaublichste ist, du bist ein Empath, ein Sympath und ein Telepath ... eine schlimmere Kombination kann es auf der Welt nicht geben ... Die drei gefährlichsten Fähigkeiten in einer Person. Eine einzige von diesen Fähigkeiten ist schon verheerend aber gleich alle drei ...«, dachte er, doch dann stockte er inmitten seiner Gedanken und er lächelte. Das Schicksal war auf seiner Seite, so dachte er ... aber dieser Gedanke hielt nicht für lange. Der König erinnerte sich an sein Versprechen, den er Lans Eltern gab und sein Lächeln versiegte. »Auch wenn ich es ihnen versprochen habe, so muss ich einen Weg finden ... Dark Servant und Phelan Talfon ... diese Kombination kann uns retten. Dark Servant kann ich es befehlen, aber Phelan muss es freiwillig tun ... Phelan auch wenn ich es versprochen habe, so muss ich mir deine Fähigkeiten zunutze machen. Aller Leben auf der Erde steht auf dem Spiel und ich weiß nicht, wie lange wir noch haben ... Mein Gefühl ... mein Gefühl sagt mir, dass es nicht mehr lange ist, und wir haben keine Zeit mehr und noch so viel zu tun ...«
Es klopfte und der Sekretär trat ein. Er verbeugte sich und teilte dem König mit, dass alle in der Ratshalle versammelt waren.