Der Dark Servant war im Garten draußen und trainierte. Lan lag oben im Bett und las ein Buch, wenn er nicht schlief. Cavon wurde für ein paar Tage beurlaubt, Miriam war voll in ihrem Mamadasein und Ralf hingegen lag auf der Couch und schnarchte.
Edward der Niallan zu den Talfons brachte, klingelte an der Zwischentür. Miriam die gerade beim Kochen war, ging an die Sprechanlage, fragte, wer da war, und als Edward sich meldete, machte sie auf. Niallan war überrascht über dieses Verfahren und folgte Edward in den Gang.
»Kommen Sie einfach rein. Ich bin in der Küche!«, rief Miriam und Edward betrat die Wohnung.
»Guten Abend Mrs. Talfon!«, grüßte Edward, als er die Küche betreten hatte.
»Guten Abend Edward und guten Abend Mr. Niallan. Was bringt Sie zu uns?«
»Meister Niallan ist hier um sich Miss. Beverly anzusehen!«
»Ahh Sie sind der Spezialist?«, fragte Miriam und Niallan nickte. »Gut warten Sie einen Augenblick. Ich hole meine Tochter. Bitte setzten Sie sich doch!«
»Nun ich werde mich wieder verabschieden Mrs. Talfon!«
»Okay, auf wiedersehen Edward!«
Miriam holte ihre Tochter und sie setzte sich Niallan gegenüber.
»Guten Abend Miss. Beverly. Ich wurde gerufen, weil Ihr an einer Nachwirkung einer Manipulation leidet. Nun das ist kein großer Eingriff um die Blockade in Eurem Gehirn zu entfernen!«, kam er schnell auf dem Punkt und sie nickte. »Und die Sache ist in wenigen Sekunden erledigt. Also können wir loslegen?«
»Hä? Was? Jetzt?«, fragte Beverly verdattert.
»Ja jetzt!«
»Aber müssen Sie mich nicht erst untersuchen, oder so etwas?«
»Das habe ich gerade getan. Während unseres Gesprächs.«
»Ha ... hm ... Okay!«, sagte sie nur und der Niallan lächelte ihr sanft zu,
»Okay, dann beginne ich!«, sagte er, legte seine Handfläche auf ihre Stirn und fing zu summen an.
»Wie warm?«, dachte sie und plötzlich tat es in ihrem Kopf wie ein kurzes Klicken. Und sie erinnerte sich wieder an alles. Wie Franziskus ihr immer wieder eingeredet hatte, dass er ihr Gefährte sei und wie lieb er sie hatte und wie er sie über ihre Familie ausgefragt hatte, speziell immer über ihren Vater und ob sie jemanden kannte, der Harvey Hammermann hieß und ...
»Ian! Ian ist mein Gefährte«, rief sie plötzlich und Niallan lachte auf.
»Die Blockade in Eurem Gehirn hat verhindert, das Ihr die Einsicht des Gefährtenbandes bekommt. Vielleich habt Ihr es auf eine andere Art verstanden, vielleicht als eine Art Schwärmerei oder was anderem. Und es tut mir schrecklich leid, es sagen zu müssen, aber er ist nicht hier, und er wird erfreut sein, Euch so zu sehen! Nun gut Miss. Talfon, ich verabschiede mich und wünsche Euch eine geruhsame Nacht. Eine Frage hätte ich noch. Wo finde ich Euren Bruder Phelan?«
»Gleich daneben!«, sagte sie und zeigte in die Richtung.
»Okay, ich danke Euch!«
»Ich habe zu danken. Sie haben nicht nur meinem Bruder geholfen, sondern mir auch. Danke Niallan!«
»Sehr gerne Miss. Talfon!«
»Bitte nennen Sie mich Beverly oder Bev und Danke noch mal!«
Niallan ging und Beverly blickte ihm hinterher.
»Er ist sagenhaft schön. Seine weißen Haare und seine klaren eisblauen Augen ... aber er kommt nicht an Ian ran!«, dachte sie. »Mama ich gehe wieder!«, rief sie.
»Hat alles geklappt?«
»Ja Mama die Blockade ist weg und noch etwas ... ich habe einen Gefährten!« Schon stand ihre Mutter mit einem T-Shirt, was sie wohl gerade gebügelt hatte in der Hand vor ihrer Tochter.
»Niallan?«, fragte sie und Beverly schüttelte den Kopf.
»Nein es ist Vize-Hauptmann der Bruderschaft Ian Bhrem.«
»Aber wie?«
»Niallan hat es so erklärt, dass ich es früher nicht bemerkt habe, weil die Blockade dazwischen gefunkt hat. Aber Ian ist wirklich mein Gefährte ... es ist ... es ist mir so was von klar ... klarer gehts nicht!«, jubelte sie und ihre Mutter nahm sie in die Arme.
»Ich freue mich so für dich, meine Kleine!«
»Danke Mama und wo finde ich Ian?«, fragte sie und Miriam zuckte ihre Schulter.
Niallan war auf dem Gang und ging in die Richtung, die ihm Beverly gezeigt hatte. Es befand sich nur noch eine einzige Tür.
»Das müsste das Zimmer sein!«, dachte er und erhöhte sein Gehör. »Hmm ... der Fernseher läuft. Einer schläft und dieser ruhige Herzschlag ... ja ... ich würde Euch überall herauskennen mein König!«
Er klopfte an und jemand bewegte sich. »Dieser geschmeidige Gang ...!« Die Tür wurde geöffnet und er stand vor ihm. Niallans Herz raste los, seine Atmung wurde heftiger, seine Augen fingen zu brennen und er war gewillt, dieser Person seinem Respekt zu zollen, der ihm auf ewig gehörte.
»Niallan komm rein!«, sagte der Dark Servant.
»Jawohl!« Niallan betrat das Zimmer und der Dark Servant schloss die Tür.
»Unterlasse es bitte!«, sagte der Dark Servant und Niallan kam nicht umhin ihn zu mustern.
»Was für lange Haare ... Selbst für einen Vampir sind sie sehr lang! Das müssen Nachwirkungen von den Ringen sein ...« Und als er sah, dass ungefähr 10 cm von seinen Spitzen den Boden berührten, wollte er sie aufheben, nicht damit sie schmutzig wurden, aber er hielt sich zurück und als der Dark Servant ihn weiter ins Zimmer bitten wollte, konnte sich Niallan nicht mehr zurückhalten und nahm ›seinen König‹, auch wenn es verwerflich war in die Arme. Tränen kullerten seinem Gesicht herunter.
»Ich dachte, ich hätte Euch für immer verloren. Ich dachte, ich würde Euch nie wieder sehen. Ich wollte Euch schon folgen ...!«, schniefte er und der Dark Servant drückte ihn an sich und beruhigte ihn.
»Es tut mir leid, dir so viel Leid aufgebürdet zu haben, mein Freund!«
»Nein, nein, Ihr könnt nichts dafür!«, sagte Niallan und ließ ihn los. Schnell wischte er sich die Tränen ab und lächelte wieder. »Ich freue mich so, dass es Euch gut geht und dass Ihr einen Gefährten gefunden habt, der ... ziemlich jung ist und wie nichts anderes von Euch erwartet, das größte Wunder der Welt ist!«
»Ja Lan ist erst 17 Jahre und sein Zweitgeschlecht als ein Wunder zu bezeichnen finde ich etwas übertrieben. Für die Omegas ist das ein Fluch.«
»Nun da er hier auf dem Schloss lebt, heißt es wohl, dass der König über ihn Bescheid weiß!«
»Ja!«, antwortete der Dark Servant und Niallan atmete tief ein.
»Verstehe ... also hegt der König bereits Pläne mit ihm und Ihr als des Königs ›Sklave‹ könnt nichts dagegen tun. Ich frage mich, warum der König den Jungen dann auf das Turnier gelassen hat. Wäre ein anderer anstatt meiner Stelle dort gewesen, würde jetzt jeder von ihm wissen.«
»Welche Pläne der König mit Lan hegt, weiß ich nicht, aber er hat Lan und seiner Familie ein königliches Versprechen gegeben. Lan so frei und uneingeschränkt leben zu lassen, wie er will und das für immer!« Überrascht hob Niallan seine Augenbrauen.
»So! Das beinhaltet Euch aber nicht, oder?«, fragte er und der Dark Servant schüttelte den Kopf.
»Nein!«, antwortete der Dark Servant und sein Handy klingelte. Er blickte rauf und verzog seine Augenbrauen.
»Jan, was gibts!«, fragte er sogleich, als er abgenommen hatte.
»Gehe auf den Chat, ich schicke dir gleich was!«, sagte Jan und schon piepte das Handy wieder. Der Dark Servant öffnete die Datei ...
»Verfluchte Scheiße! Was ist das für ein Ding?«
»Nun ich denke, das ist das Mutterschiff ... es ist um die Hälfte großer als der Jupiter, schätze ich, wenn nicht um das doppelte größer, weil laut meiner Rechnung, das Schiff noch mindestens ein Jahr von Jupiter entfernt ist, denke ich und ich keine konkreten Anhaltspunkte habe.«
»Hast du das schon gemeldet?«
»Nope nur dir. Ich wollte warten, wie es weiter geht!«
»Okay ... leite es weiter ... Jan ... vier Jahre?«
»Gut möglich ...!«, antwortete er und kurz war es still. »Nach einer weiteren Rechnung ... schätze ich, weil es gibt im Moment viele Variablen ... 3, 4, 5 Jahre! Eher weniger ... ich halte dich auf den Laufenden«, sagte Jan und sie beendeten das Gespräch. Niallan der das Gespräch mitverfolgt hatte, starrte den Dark Servant an und fragte sich, ob er noch richtig im Kopf war.
»Was war das?«, fragte er geradeaus.
»Ja du weißt es ja noch nicht. Die Erde steht kurz vor einer Invasion durch Außerirdische!«
»HÄÄÄ?«