Der Dark Servant nahm den bewusstlosen Lan auf seine Arme. Ralf der sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, suchte halt bei Miriam und bekam zudem noch Hilfe von dem fremden Mann.
»Danke das Sie meinen Sohn geholfen haben!«, bedankte sich Ralf und der Mann nickte.
»Es ist für mich selbstverständlich meinem Kö ...«
»Niallan! Ich habe dir vorhin schon gesagt, dass ich der Dark Servant bin.«
»Ich bitte um Verzeihung, wenn ich Euch erzürnt habe«, entschuldigte sich Niallan.
»Alles gut, merke es dir einfach, dass ich nur der Dark Servant bin. Danke das du meinem Gefährten geholfen hast!«, bedankt sich der Dark Servant und Niallan neigte seinen Kopf.
Kurz darauf saßen alle einschließlich Niallan im Helikopter und flogen zum Schloss zurück. Lan wurde schon vorweg mit einem Helikopter der Sanitäter zurück zum Schloss gebracht.
»Ahh ich kann den Flug nicht genießen. Ich bin immer noch aufgekratzt!«, murmelte Miriam und schloss die Augen. Es war eindeutig zu viel auch für Ralf.
»Sie beide haben sich gut geschlagen!«, lobte Niallan und er meinte es ernst. Anfänglich hatte er auf diese Familie herabgesehen, doch jetzt, empfand er nur noch Achtung.
»Es ist unser Job Leben zu retten und nicht nur, weil es unser Sohn war! Ich bin Arzt und meine Gefährtin ist Krankenschwester.«
»Und eine sehr gute Wasseranwenderin, das sieht man nicht sehr oft!«, lobte Niallan.
»Das will ich auch meinen. Miriam ist eine Wasserelfe! Aber Sie haben die meiste Arbeit gehabt«, lobte Ralf ihn und Niallan war überrascht, das Mrs. Talfon eine Wasserelfe sein sollte. Sie sah gar nicht nach einer Elfe aus.
»Würde ich so nicht sagen. Die meiste Arbeit hatte Dark Servant, aber so war er schon immer!«
»Woher kennen Sie Dark Servant?«, fragte Beverly neugierig.
»Nun ich kenne ihn schon sehr lange ... und er ist ein sehr guter Freund.« Niallan und die Familie verfielen in ein gutes Gespräch. »Was für freundliche und rechtschaffene Menschen!«, dachte er und er fühlte sich in ihrer Nähe zufrieden.
Der Helikopterlandeplatz des Schlosses schloss gleich an die Notaufnahme des Krankenhauses an und Lans Eltern der Dark Servant und Niallan machten sich auf dem Weg. Cavon und Beverly gingen in ihren Flügel und warteten in der Wohnung ihrer Eltern auf ihre Rückkehr.
Kaum im Krankenhaus angekommen, kam auch schon ein Sanitäter auf sie zu und teilte mit, dass Lan wieder bei Bewusstsein war und bereits von Hauptmann Kendrick befragt wurde.
»Und fällt dir sonst noch etwas ein?«, fragte Kendrick und Lan lächelte plötzlich. Der Dark Servant ging auf ihn zu und ihre Lippen berührten sich leidenschaftlich.
»Der König will dich sehen!«, sagte Kendrick nur und als er Ralf und Miriam begrüßen wollte, blieb sein Blick bei Niallan hängen.
»Es geschehen ja doch noch Wunder ... Meister Niallan, was führt Euch hierher?«
»Eigentlich ein Auftrag von eurer Majestät. Aber hauptsächlich wegen seines Gefährten. Seid gegrüßt eure Königliche Hoheit Prinz Nightheart.«
»Den Titel habe ich abgelegt. Ich bin jetzt Hauptmann der Bruderschaft.«
»Noch mehr Veränderungen ... das ist hart«, sagte er und schaute zum Dark Servant, der sich gerade von seinem Gefährten wieder verabschiedete.
»Ja in den letzten 300 Jahren war einiges los!«
»Lan sag wie geht es dir?«, fragte Miriam. »Hast du irgendwo noch schmerzen ...«
»Unterhalten wir uns woanders Niallan. Ich bin mit der Fragerei auch fertig!«, schlug Kendrick vor und Niallan nickte.
***
Der Dark Servant kniete vor dem König, der ziemlich müde aussah. Nun war ja auch kein Wunder, wenn er mit so einer schrecklichen Nachricht mitten am Tag geweckt wurde.
»Ich habe gehört, dass du Revanche ausgerufen hast. Ich verstehe dich zwar, aber dennoch muss ich es dir verbieten! Du bist ein Sklave und besitzt dieses Recht nicht mehr!«
»Tzz!«, machte er nur und lächelte den König herablassend an. »Als Euer Sklave vielleicht nicht, aber als Vampir schon, mein Gebieter!«, sagte er und der König rieb sich die Stirn.
»Ich kümmere mich bereits darum und du fasst den Jungen nicht an!«
»Was willst du mir noch alles verbieten noch alles wegnehmen. Der Kahlert-Bengel hätte um ein Haar meinen Gefährten getötet. Niemand fasst ungeschoren einen Gefährten eines Vampirs an!«
Die Ringe reagierten zwar nicht, aber sie übermittelten dem König die brodelnde Wut, die im Dark Servant herrschte und wieder rieb sich der König die Stirn.
»Hüte deine Zunge!«, mahnte der König. »Ich habe gesagt, dass ich mich bereits darum kümmere!«
»Das mag schon sein, aber das reicht mir nicht. Ich will meine Revanche und nicht einmal du kannst es mir verwehren!«
»Doch das kann ich!«, sagte der König und schon zuckte der Dark Servant zusammen. »Und das werde ich. Höre meinen Befehl. Es ist dir verboten Emmanuel Kahlert, in nächster Zeit auf irgendeine Art anzufassen! Hast du mich verstanden?«
»Ja mein Gebieter«, sagte der Dark Servant und hatte das ›in nächster Zeit‹ sehr gut aufgenommen. Das hieß nicht, dass er niemals seine Revanche bekam. »Wie Ihr befiehlt!«
Lan lag im Bett und spielte mit seinem Handy. Es klopfte an der Tür und ein ihm unbekannter Mann betrat das Krankenzimmer. Nun so unbekannt war er nicht, denn Lan hatte ihn schon einmal gesehen, konnte sich aber nicht erinnern wann und wo.
»Hallo junger Herr Phelan mein Name ist Niallan und ich bin ein Heilmagier!«, stellte er sich vor. »Wenn Ihr es erlaubt, so möchte ich Euch noch einmal untersuchen!«
»Hallo und Lan reicht! Ähm mein Vater hat was dagegen, wenn jemand anderes mich untersucht!«
»Ich weiß über Euch Bescheid und das ist auch der Grund, warum ich Euch noch einmal untersuchen möchte und keine Sorge. Euer Herr Vater hat mich sogar darum gebeten.«
Lans Augen wurden groß und auch die Leute, die sein Geheimnis kannten. Auch wenn er freundlich rüberkam, und er von ihm keine negativen Emotionen empfang, so konnte Lan ihm dennoch nicht trauen. Seine Eltern und sein Gefährte, sagten immer wieder, dass er mit seinem Geheimnis vorsichtig sein soll.
»Ähm wenn es Ihnen nichts ausmacht, so möchte ich doch lieber von meinem Papa untersucht werden!«, sagte er.
»Du kannst ihm vertrauen!«, sagte der Dark Servant, der das Zimmer betrat. »Er hat dir das Leben gerettet und sogar ich würde mein Leben in seine Hände legen.«
»Okay, wenn Dark Ihnen vertraut, dann tue ich das auch!«, sagte Lan und Niallan nickte mit einem sanften Lächeln.
»Ich danke Euch junger Herr Lan!«
»Nur Lan, das reicht!«
»Wie Ihr wünscht! Nun gut, könnt Ihr Euch bitte hinlegen. Ich möchte Eure Gebärmutter nachsehen!« Lan legte sich hin und Niallan begann mit seiner Untersuchung. Er schloss seine Augen und strich sanft mit seinen Händen über Lans Bauch, der wieder verheilt war.
»Fantastisch!«, murmelte er. »Es ist wirklich wie bei einer Frau. Die Eierstöcke ... zeigen keine Zersetzung mehr auf. Eileiter, Eierstockband, Gebärmutter und der Muttermund, alles wieder in Ordnung. Der Darm, der Magen, Lunge ... Herz ... wunderbar. Alles komplett verheilt und keine Giftspuren sind mehr vorhanden«, sagte er und öffnete seine Augen. »Wie fühlt Ihr Euch?«
»Gut nur etwas müde!«
»Das ist normal aber Ihr könnt, wenn Ihr wollt wieder nach Hause gehen. Bitte bleibt für den Rest des Tages aber im Bett liegen und ruht Euch aus!«, gab er seine Anweisung und drehte sich zum Dark Servant.
»Lan kann nach Hause gehen und wenn es geht, dann möchte ich mich mit Euch später, wenn ich mit der königlichen Audienz fertig bin, unterhalten. Wo kann ich Euch finden?«
»Im südlichen Flügel bei meinem Gefährten!«, erklärte er und Niallan war kurzzeitig sprachlos. Nicht weil er den Dark Servant dort finden konnte, sondern, weil die Familie hier auf dem Schloss wohnte.
Niallan war auf dem Weg zum König und wurde auch sogleich vorgelassen. Er betrat das Arbeitszimmer und verbeugte sich.
»Ihr habt mich Rufen lassen, eure Majestät!«
»Meister Niallan es ist mir eine Freude, dass Ihr meine Anfrage folge geleistet habt!«
»Nun Eure Majestät es ist mein Job, Leute in Not zu helfen!«
»Sicher aber ich hätte Euch nicht vor übermorgen erwartet, weil Ihr auf einem anderen Auftrag seid!«
»Nun durch gewisse Umstände die mit Phelan Talfon zu tun hat, bin ich schon früher hier!«
»Habt Ihr bei seiner Rettung geholfen?«
»Ja Eure Majestät und es war sehr schwer. Das Gift der grünen Bewohner ist sehr heimtückisch. Diese Variante ist sogar noch aggressiver und hat sich nicht entfernen lassen! Sogar der Dark Servant, der sich mit Giften auskennt, hatte große Probleme.«
»Ihr kennt ihn?«, fragte der König und seine Augen fingen rötlich zu leuchten an.
»Ja Eure Majestät ich kenne ihn!«, gab der Heilmagier ehrlich zur antwort und auch seine Augen leuchteten ebenfalls rot auf. »Immerhin habe ich unter ihm gedient!«
»Verstehe! Nun dann muss ich Euch die Zunge blockieren!«
»Das werdet Ihr nicht schaffen eure Majestät. Ich bin ein Lichtvampir und Blockaden prallen an mir ab! Also wenn das geklärt ich, würde ich gerne wissen, wie ich Euch helfen kann.«
Der König war überrascht, dass der Mann der ihm gegenüber stand, keinen Groll hegte, weil sein geliebter König nun ein Sklave war.
»Es ist eine Anfrage vom Vize-Hauptmann Ian Bhrem, der die Vermutung hegt, dass er seine Gefährtin gefunden hat, sie aber keine Reaktion auf das Band zeigte, weil sie manipuliert wurde!«
»Wisst Ihr, wer die Manipulation an ihr angewendet hat?«
»Franziskus Cavanaugh!«
»Wie lange ist die letzte Manipulation her?«
»Ein paar Wochen.«
»Und wer ist sie?«
»Beverly Talfon!«, antwortete der König und nun ging dem Heilmagier ein Licht auf.
»Ja das stimmt, sie weißt Spuren von einer Gehirnblockade auf! Hmm ... verständlich wenn Manipulation an ihr angewandt wurde.«
»Ihr kennt Beverly?«
»Nur flüchtig, wir haben uns im Helikopter unterhalten«, sagte Niallan und klatschte in die Hände. »Dann werde ich mich um Miss. Talfon kümmern!«
»Was die Kosten betreffen ... ich werde für die Heilung von Phelan aufkommen und für Beverly!«, sagte der König und der Heilmagier lächelte etwas.
»Jetzt beleidigt Ihr mich. Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ich für das Leben von Lan auch nur einen Cent verlange. Von seinem Gefährten und das ich Beverly helfe ist selbstverständlich. Sie ist die Schwester seines Gefährten. Ihr eure Majestät schuldet mir nichts!«, sagte er und verbeugte sich. Dann war er auf dem Weg zur Tür, wurde aber vom König aufgehalten.
»Wenn ich Eure Zunge nicht blockieren kann, dann muss ich Euch ein Versprechen abnehmen!«
»Ist nicht nötig. Ich habe bereits ihm mein Versprechen gegeben!«
»Verstehe! Danke Meister Niallan!«
»Nichts zu danken eure Majestät!«