Dies ist eine Fortsetzung! Die Geschichte beginnt hier: https://belletristica.com/de/books/17559-writeinktober-2019/chapter/65204-01-gold
Ein Lachen zieht meinen Geist langsam wieder an ins Bewusstsein.
„Na, haben wir ein bisschen zu viel gebechert?“
Ich kann die Stimme niemandem zuordnen. Wo bin ich, und was ist geschehen? Die Erinnerungen kämpfen sich immer noch aus der Ohnmacht in meinen Verstand zurück.
„Hier, nimm das, damit kriegst du ihn bestimmt wieder wach!“ Eine zweite Stimme, mindestens genauso amüsiert.
Eine Flasche kalten Wassers wird über mein Gesicht gegossen und reißt mich abrupt zurück in die Wirklichkeit. Mein unwillkürliches Husten belastet die Bauchwunde, lässt mich aufstöhnen.
Wer lacht da? Sind es die Wachen? Stadtwachen? Büttel? Betrunkene? Ich will den Kopf heben, um mir meine potenziellen Gegner anzusehen, doch ich verfüge nicht mehr über genügend Kraft. Immer noch halte ich die Hände auf die Wunde gepresst, und immer noch spüre ich warme Feuchtigkeit. Ich liege hier wohl noch nicht allzu lange.
„Na los, Mann, es ist kalt, du holst dir hier auf der Straße noch den Tod – es ist Zeit, nach Hause zurückzugehen!“ Mit diesen freundlichen gemeinten Worten zerrt der Besitzer der ersten Stimme mich in eine sitzende Position. Die Bewegung entlockt mir einen gequälten Laut des Protests.
„Jetzt mach’s mir nicht so schwer, Mann! Los, Cordovan, hilf mir mal statt nur zu glotzen!“
Doch der Angesprochene reagiert nicht wie erhofft. „Bei den Zwölfen“, flüstert er fassungslos, „Da ist Blut! Vorlop – der ist gar nicht betrunken, der ist verletzt!“
Der Griff um meine Schultern lockert sich, und beinahe falle ich zurück auf die Straße, werde jedoch im letzten Moment aufgefangen. Mit Mühe öffne ich meine Augen. ‚Bei den Zwölfen‘, hat der Zweite gesagt – haben sie die beiden gesendet?
Schreck und Sorge sind in den Augen zu sehen, die in meinem Gesichtsfeld erscheinen. „Verdammt, du hast recht ... Was machen wir denn jetzt mit ihm? Wir können ihn doch hier nicht liegenlassen ...“
Der Erste ist verunsichert, doch in der Stimme des Zweiten schwingt Entschlossenheit mit. „Wir bringen ihn zum Perainetempel! Die werden ihm bestimmt helfen können – und da ist jetzt sicher schon irgendwer wach, die stehen immer in der Morgendämmerung auf! Los, zu zweit schaffen wir die paar Straßen!“
Ich will ihnen danken, doch kein Laut dringt über meine Lippen, als ich zu sprechen versuche, und mein Bewusstsein sinkt schon wieder in die Tiefen der Ohnmacht hinab, als zwei Hände mich unter den Achseln, zwei an den Füßen packen.