Prompt vom 19.06.2020
Der Boden kommt immer näher,
aber ich fürchte mich nicht vor dem Aufprall.
Etwas bin ich geworden, in den vergangen Jahren. Zäher,
so wie die Tränen, es blieb nie bei einem Schwall.
Ich spüre die rauschende Luft in meinem Gesicht,
glaube plötzlich an die Freiheit, die ich nie besaß.
Ich denke zum ersten Mal seit Jahren an nichts,
doch sehe ich auch das näher kommende Gras.
Die Tränen versiegen zum ersten Mal seit langem,
aber ich denke nicht daran, kann es diesmal nicht.
Vielleicht ist es gut, dass die anderen um mich bangen,
doch sie helfen nicht, sie trüben nur meine Sicht.
Ich lächle, wie lange habe ich das schon nicht mehr getan,
meine Muskeln schmerzen, als würden sie aus einem Schlaf erwachen.
Der Fall versiegt, plötzlich falle ich nur noch lahm,
bald schon würde ich auf den lang ersehnten Boden krachen.
Ich spüre den Aufprall so wunderbar hart in meinen Knochen.
Er nimmt mir die Luft, die ich so lange schon nicht mehr atme.
Ich fühle, wie die entstandenen Wunden und Blut pochen.
Lange würde ich es nicht mehr tun, wenn ich rate.
Und dann verstummen all die Stimmen um mich herum,
der Schmerz verklingt und die trübe Sicht verschwimmt.
Dies hier wird mein erster und letzter Sprung,
alles wird schwarz und ich weiß, es ist wunderbar. Bestimmt.