Prompt vom 01.05.2020
Der Wald, so still und leise liegt er da,
genau so, wie ich ihn in Erinnerung hab.
Genau so, als wäre es mein allererstes Mal,
als läge ich schon morgen in meinem Grab.
Weißer Schnee deckt leise alles zu,
verzaubert die Schönheit der Bäume.
Es ist, als begäbe sich heute alles zur Ruh',
so wunderschön, wie in einen meiner Träume.
In dem Weiß hinterlasse ich klare Spuren,
nur meine sind zu sehen, denn ich bin alleine.
Alleine, in all den Bäumen, wie Skulpturen,
niemand ist da, nur Spuren. Nur meine.
Ich ziehe weiter, weiter durch die Wälder,
früher haben wir dies alles zusammen gemacht.
Durchquerten Wiesen, Gewässer und weite Felder,
haben unendlich viel Zeit miteinander verbracht.
Doch nun ziehe ich alleine meine Kreise.
Gehe hinfort, ihr wolltet mich nicht mehr.
Bin gegangen ohne es zu sagen, still und leise.
Bin gegangen, vielleicht gelange ich schon bald ans Meer.
Schon bald bin ich angekommen, an meinem Ziel,
will wieder eine Familie, ein Rudel, neue Freunde.
Doch für viele Wölfe bin ich einfach einer zu viel.
Ich brauche jemanden, der genauso viel streunte.
Will wieder etwas zusammen machen, mich freuen,
nicht mehr alleine und einfach glücklich sein.
Mein Leben, meine Freunde und Familie erneuen,
denn manchmal fühle ich mich, als wäre ich ganz klein.
Es wird noch dauern, bis ich jemanden finde,
der genauso ist wie ich und doch ganz anders.
Bis ich mich wieder an jemanden binde,
jemanden, der einfach so ist, wie er ist. Besonders.