Obwohl das Labor mehrere Stockwerke tief kühl unter der Erde lag, begann Maverick zu schwitzen. Der leblose Körper vor ihm auf dem Seziertisch war weder menschlich noch eine Laune der Natur oder die Folge eines atomaren Tests in den 50ern. Die Gliedmaßen waren sehnig, überdimensional lang und vermutlich sehr kräftig. Scheinbar handelte es sich um einen Hermaphroditen. Die riesigen schwarzen Augen wirkten auch jetzt noch intelligent, die Ohren des Wesens mussten taub sein, wahrscheinlich besaß es stattdessen eine Art Sonar. Die Größe des kahlen Schädels legte dies nah. Unter der Haut, die blass und durchscheinend war, ließ sich ein dem Herzen ähnliches Organ vermuten. Hier würde Maverick das Skalpell ansetzen. Er hielt den Atem an. Sein Assistent schaltete die Leuchtstärke der Strahler auf Maximum. In dem Moment geschah es: Mit einem ohrenbetäubenden Zischen bäumte sich der Unbekannte unversehens auf und schlug um sich. Er erwischte Maverick und schleuderte ihn quer durch den Raum in eine Ecke, wo er ächzend aufschlug. Sofort kämpfte er sich wieder auf die Beine. Sein Assistent schien vor Schreck erstarrt, während das Wesen die Lampe herunterriss, um sie ihm dann mit voller Wucht an den Kopf zu schlagen. So viel dazu. Alarm! Er musste Alarm schlagen. Wo waren die anderen? Mit einem schmerzhaften Hechtsprung schaffte es Maverick zur Tür, die er eilig öffnete, hindurchhastete und mit zitternden Händen wieder verriegelte. Schon rammte das wiedererwachte Wesen dagegen. Es begann zu toben. Lautes Zischen mischte sich mit einem schrillen Pfeifen, das mehr und mehr anschwoll. Wie lange mochte die Labortür standhalten?
Endlich kamen ein paar der anderen gerannt. Ihre Rufe übertönten noch ihren Laufschritt. Wissenschaftler wie Maverick, aber auch Soldaten der Special Force.
„Verfluchter Mist!“, schnaufte er völlig außer sich. „Das nächste Mal findet erst heraus, ob euer Alien noch lebt!“