>>> Keine Ahnung, was das hier ist. Satire vielleicht?
Es war einmal ein reicher Mann, der hatte noch keinen einzigen Tag in seinem Leben gearbeitet. Er wusste nicht einmal, was das überhaupt war, denn auch sein Vater war schon ein reicher Mann gewesen, der niemals selbst hatte arbeiten müssen. Geld, mehr als der Vater oder der Sohn jemals ausgeben könnten, kam einfach wie von selbst, denn es war schon immer da gewesen, seit der Ur-Ur-Urgroßvater mithilfe von dunkelhäutigen Sklaven Diamantenminen hatte ausbeuten lassen. Immerhin, so las man es in der Familienchronik, hatte dieser Mann noch selbst die Aufsicht über die Finanzen seiner Minen führen müssen. Offiziell zumindest. Wäre die Chronik wenigstens ehrlich, dann würde man darin lesen, dass seine Gattin die Bücher führte. Aber das war lange her.
Kein Wunder also, dass der reiche Mann an so manchem Tag nichts mit sich anzufangen wusste. Allein schon gar nicht, am ehesten noch mit anderen oder im Vergleich mit ihnen. Doch leider gab es nicht viele andere Männer, die so reich waren und denen aus diesem Grund auch eine angemessene Zeit- und Geldverschwendung einfiel, um es ihresgleichen recht zu machen. So trieb es ihn und die anderen von einem Exzess zum anderen, ohne dass sie sich dessen überhaupt bewusst waren. Sie überboten sich gegenseitig mit der Größe ihrer Wolkenkratzer, den Kubikmetertonnen ihrer Motoryachten, den Geboten für unsinnige moderne Kunst, der Anzahl ihrer Exfrauen und unehelichen Kinder.
Manchmal, wenn sie zusammensaßen und prahlten, überkam den reichen Mann ein Gefühl des Überdrusses. Es war groß genug, um es ihn für eine Weile mit Wohltätigkeit versuchen zu lassen. Eine solche Phase dauerte nicht lange, doch eine gewisse Anzahl von Stipendien an Universitäten, die schon den ein oder anderen Studiengang nach ihm benannt hatten oder das ein oder andere Projekt zur Wiederbegrünung abgeholzter Regenwaldflächen sprangen dabei heraus. Er hätte mehr tun können, wenn ihn die damit unvermeidlichen Fernsehauftritte und Interviews nicht so ermüden würden.
So gab es nichts, woran ihm etwas lag. Wenn es nicht von allein geschähe, hätte er selbst das Geldscheffeln vergessen, doch dann geschah es: er hatte eine Idee. Urplötzlich. Urknall-mäßig! Er wollte ins All! Vordringen in Sphären, in denen noch nie ein Multireicher zuvor gesehen wurde. Und er tat es. Es war – wie alles – nur eine Frage des Geldes. Nicht der Leistung. Nicht des Nutzens. Ach – was red ich – es war dann auch schon wieder egal.