Gertrud freute sich schon lange auf den Urlaub. Wahrscheinlich würden sie wieder nach Mallorca fahren. Gertrud liebte diese Insel einfach!
Doch eines Tages sagte ihre Mutter zur ihr:
"Gertrud, was hältst du davon, wenn wir dieses Jahr nicht nach Mallorca, sondern nach Island fliegen?"
Sofort war sie von der Idee begeistert. In Island war sie im Gegensatz zu Mallorca noch nie gewesen. "Oh super, Island ist voll spannend!", rief sie.
"Ja, das denken wir auch", sagte ihr Vater und lächelte breit.
Wenige Wochen später war es so weit. Gertrud betrachtete schon aus dem Flugzeug sehr interessiert die Insel. Auch auf dem Weg zum Hotel und später in die Stadt war sie völlig begeistert und so beschloss sie, die Stadt unsicher zu machen, während ihre Eltern noch Einkäufe erledigten.
Plötzlich sah sie einen ausgesprochen attraktiven Jungen. Schüchtern lächelte sie ihn an. Er nahm das Signal sofort wahr und kam zu ihr rüber.
"Hey", begrüßte er sie. "Du bist neu, oder?"
"Ja. Ich bin hier im Urlaub. Ich find alles so toll!", schwärmte Gertrud.
Der Junge nickte. "Ja, Island ist unglaublich schön. Was hältst du davon, wenn ich dir ein bisschen was von der Insel zeige? Wir könnten zusammen auf einen Vulkan gehen."
"Voll gerne." Sie hakte sich bei ihm ein und sie machten sich auf den Weg.
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Die Vulkanlandschaft war noch viel faszinierender, als sie gedacht hatte. Das Einzige, was noch schöner war, war der Junge. Sie konnte einfach nicht aufhören, ihn anzustarren. Ihm schien es mit ihr ebenso zu gehen. Er sah ihr tief in die Augen, strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste sie dann sanft. Gertrud erwiderte begierig seinen Kuss und wühlte die Hand in sein Haar, das unglaublich fein war.
Nach einer gefühlten Ewigkeit löste er sich jedoch von ihr.
"Was ist denn?", murmelte Gertrud und wollte ihn schon wieder zu sich ziehen, doch er hob abwehrend die Hand.
"Warte mal, ich glaube, ich habe ein Geräusch gehört."
Gertrud spitzte die Ohren und tatsächlich, jetzt hörte sie es: Schritte.
Gleich darauf erklang auch eine Stimme: "Hey, ihr zwei!"
Gertrud drehte den Kopf und erkannte einen Troll, der langsam auf sie zuschlenderte. Er sah recht verlegen aus.
"Entschuldigt bitte, ich wollte euch nicht stören ...", sagte er.
"Nein, schon gut", antwortete der Junge. "Schön dich zu sehen, Troll."
"Ja, freut mich wirklich, dich kennenzulernen", stimmte Gertrud zu. Sie stand auf und gab ihm artig die Hand.
Der Troll ergriff sie lächelnd. Sein Händedruck war fest und warm. "Freut mich, dich kennenzulernen, Mensch. Wisst ihr, eigentlich wollte ich euch nur fragen, ob ihr Lust hättet, heute Abend zusammen mit mir zu essen, ich hab noch einen Haufen Schokolade übrig."
"Oh ja, sehr gerne." Gertrud strahlte ihn an. "Ich liebe Schokolade! Und du?" Sie blickte den Elfen fragend an.
Er trat zu ihr und legte den Arm um sie. Sie kuschelte sich an ihn. "Und wie!", rief er. "Schokolade ist mein absolutes Lieblingsgericht. Wir kommen sehr gerne zum Essen. Ich bring Champagner mit."
"Hey, voll super!", rief der Troll. "Ich freu mich total."
Der Junge blickte Gertrud an und lächelte sehr intensiv, dann ging er plötzlich vor ihr auf die Knie. "Gertrud, ich kenne dich zwar erst seit circa einer Stunde, aber ich weiß bereits, dass ich ohne dich nicht mehr leben will. Du bist die Frau meines Lebens. Willst du mich heiraten?"
Gertrud quietschte und fiel ihm um den Hals. "Ja! Ja!" Sie küsste sein Gesicht ab.
"Herzlichen Glückwunsch", sagte der Troll, der der die beiden lächelnd beobachtet hatte. "Ich freu mich so für euch."
"Oh danke." Gertrud fiel ihm um den Hals. "Willst du Trauzeuge werden?"
"Aber klar. Ich bin echt geehrt."
"Super!" Der Junge und der Troll umarmten sich auch, dann sagte der Troll: "So, ich lass euch jetzt noch ein bisschen allein, damit ihr euch ungestört küssen könnt, und nachher stoßen wir auf die Verlobung an."
"Bis später!", riefen die beiden fröhlich, dann küsste der Junge Gertrud zärtlich.
"Du bist so wunderschön", flüsterte Gertrud verliebt, als sie sich voneinander lösten.
"Ach so, das hatte ich ganz vergessen zu erwähnen", sagte er. "Ich bin ein Elf. Vielleicht liegt das daran."
"Ach, das ist ja nett!", rief Gertrud erfreut. "Ich wollte immer mal einen Elfen kennenlernen. Und jetzt heirate ich sogar einen." Begeistert schlang sie die Arme um seinen Hals und zog ihn in einen langen Kuss. Dann fiel ihr jedoch etwas ein.
"Oh, ich hab auch etwas vergessen. Ich muss ja meinen Eltern noch Bescheid sagen, nicht, dass sie sich Sorgen machen." Flink tippte sie eine WhatsApp:
Hallo Mama und Papa, macht euch keine Sorgen um mich. Bin grad auf einem Vulkan. Hab einen netten Jungen kennengelernt und wir heiraten bald. Heute Abend feiern wir mit einem Troll die Verlobung. Heggdl, Gertrud <3
Nur wenige Sekunden später kam die Antwort:
Na das sind ja mal tolle Neuigkeiten! :) :) :) Wir freuen uns so für dich, Gertrud-Schatz! xoxo Dürfen wir auch zur Feier kommen? Natürlich nur, wenn es euch nichts ausmacht ;) Hdgggdl. <3 <3 <3
"Meine Eltern fragen, ob sie auch zur Feier kommen dürfen", erklärte Gertrud ihrem Verlobten. "Hast du etwas dagegen? Wenn du lieber nur mit dem Troll feiern willst, ist das völlig in Ordnung."
Ihr Zukünftiger schüttelte den Kopf. "Aber nein. Ich möchte sehr gerne die Menschen kennenlernen, die meine wundervolle Frau großgezogen haben."
Gertrud kicherte und errötete.
Alles klar, ihr könnt gerne kommen :) Mein Verlobter freut sich schon auf euch, heggggdl <3, tippte sie.
Wir freuen uns auch schon auf ihn und euren Trollfreund :) Hdggggdl <3 <3 <3, lautete die Antwort.
Hegggggdl <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3, antworte Gertrud.
Lächelnd lehnte sie sich wieder an ihren Verlobten. "Schade, dass ich noch nicht volljährig bin", murmelte sie. "Dann könnten wir schneller heiraten."
Der Elf lachte gutmütig. "Das können wir so auch, in meiner Welt gelten andere Gesetze."
"Echt? Das ist ja super!"
"Was hältst du von morgen Nachmittag?"
"Au ja!"
Dann versanken beide in einem leidenschaftlichen Kuss, der exakt eine Stunde dauerte, ehe sie sich mit dem Troll und Gertruds Eltern zur Verlobungsfeier trafen.
HAPPY END
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Tja, der Vorschlag mit dem Psychothriller hat mich auf das hier gebracht. X-D