Regungslos stand sie in der Ecke des Handelskontors. Beobachtete mit einer hochgezogenen Augenbraue das Wüten des älteren Mannes. Er wedelte dem Jüngeren mit einem Blatt Papier vor der Nase herum, wie um ein lästiges Insekt zu vertreiben.
„Wie kannst du es wagen, nach all dem, was ich für dich getan habe! Von der Straße habe ich dich geholt und dir die Arbeit beigebracht. Undankbarer Bengel!“ Er keuchte vor Anstrengung. Sein aufgedunsenes Gesicht nahm die Farbe eines Hahnenkamms an. Sie verzog die Lippen zu einem verhaltenen Lächeln. Der Mann verursachte genau so viel Geschrei wie das Federvieh, wenn man es fing, um ihm den Kopf abzuschlagen.
„Dafür bin ich ihnen auch dankbar. Es ist nur so,“ der Jüngere warf der Frau einen liebevollen Blick zu, „wir wollen uns in der Neuen Welt ein neues Leben aufbauen.“
„Dann rennt doch in euer Verderben“, keifte der Alte. „Die Wilden werden kurzen Prozess mit euch machen.“ Er zerfetzte das Papier, wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, und warf die Schnitzel in die Luft. „Verschwindet endlich von hier. Geht mir aus den Augen.“ Er wandte sich ab, setzte sich schweratmend an seinen Schreibtisch. Sie meinte, eine Träne zu sehen, die zu fallen drohte.
Der ehemalige Mitarbeiter sammelte die Papierschnitzel auf und verstaute sie in der Tasche seines Jacketts. Er bot seiner Begleiterin einen Arm an. Sie hakte sich ein. Zusammen verließen sie seine alte Arbeitsstätte. Draußen, vor dem Handelskontor, atmete er tief durch, bevor er die Frau mit sich zum Hafen zog, in dem in wenigen Tagen das Segelschiff in die Neue Welt aufbrach. Am Wasser griff er in die Jacketttasche. Mit seiner neuerworbenen Leichtigkeit warf er die Schnitzel in die Luft, die eine frische Brise wie die kleinen Schirmflieger des Löwenzahns davontrug.
„Bald werden wir genauso frei sein“, stellte er mit gelassener Stimme fest. Die Frau lächelte zufrieden. Sie würden bald frei sein, nur nicht zusammen. Der Wind würde sie an unterschiedliche Orte wehen, so wie er es in diesem Moment mit den Schnitzeln tat.