Die beschlagenen Hufe der Kutschpferde knallten auf die Pflastersteine. Das Geräusch von Eisen auf Stein hallte in der engen Straße wider. Die Frau in der Kutsche hörte die Peitsche auf die Rücken der verzweifelt schnaubenden Tiere niedergehen. Erst ein Zischen durch die Luft, dann der Knall, wenn das Leder auf kurzes Fell traf. Der Mann auf dem Kutschbock war ein genauso erbarmungsloses Monster, wie das Wesen neben ihr, das sie ihrer Freiheit beraubt hatte.
„Treib die Biester noch härter an“, knurrte der Adlige dem Kutscher zu. „Ich will endlich ein wenig Zeit mit meiner Verlobten verbringen.“ Seine Worte jagten ihr einen eisigen Schauer über den Rücken. Diese Kreatur war nicht ihr vorbestimmter Gefährte. Sie versuchte krampfhaft, ihre Hand aus seinem eisernen Griff zu befreien. Lieber sprang sie während der Fahrt hinaus, als freiwillig bei ihm zu bleiben.
„Sei schön brav. Ich habe dich entdeckt, frei und ungebunden. Deine Wildheit werde ich zähmen, bis du mir zu Füßen liegst.“ Sein starrer Blick schien ihre Kleidung zu durchdringen. Schnell schlug sie den freien Arm vor ihre Brust. Er lachte amüsiert. „Verstecke dich oder deinen Körper nicht vor mir. Du bist jetzt mein Eigentum.“ Sie unterdrückte ein Knurren. Zu viele seiner Hunde begleiteten die Kutsche.
„Ich bin nicht dein Besitz. Lass mich gehen. Ich bin nur auf der Durchreise in die Neue Welt.“ Das Ruckeln ihres Gefährts auf dem Pflaster schwächte ihre Worte ab.
„Das trifft sich gut. Meine Familie hat Ländereien erworben, wo wir unsere Kinder aufziehen werden.“ Mit der Hand packte er ihren Oberschenkel, drückte fest zu. Die Frau zischte vor Schmerz auf, was dem Monster ein Lachen entlockte. „So ist es richtig, unterwerfe dich deinem Herrn.“
Die Pferde hetzten von der Peitsche getrieben vorwärts, zogen die Kutsche in einer rasanten Fahrt voran. Menschen schrien auf, Tongeschirr zerschellte auf dem Pflaster, genau wie ihre Hoffnung, dem Mann schnell zu entkommen.