Seit ihrem Ausflug vor ein paar Monaten nach Los Angeles ließen es Cliff und Fred ruhig angehen. Cliff hatte sich inzwischen seinen Eltern gegenüber allerdings geoutet. Seine Mutter hatte es verblüffend gelassen aufgenommen, doch sein Vater hatte daraufhin den Kontakt zu ihm abgebrochen. Das kratzte schon ein wenig an Cliffs Selbstbewusstsein. So sehr er sich auch bemühte, sein Vater blockte ab und ließ ihn immer wieder abblitzen. Cliff war wie Luft für ihn. Er schien Wort zu halten, er hätte keinen Sohn mehr.
Eines Tages kam Fred aus dem Büro nach Hause. „Hey, bist du da?“, rief er, kaum dass er zur Tür herein gekommen war.
„Ja, hier. Im Schlafzimmer“, antwortete sein Freund und kam heraus.
„Ich habe eine Überraschung für dich“, platzte Fred heraus. Er konnte es nicht erwarten, Cliff die Neuigkeit zu berichten.
„Oh, wie schön“, tat Cliff ein wenig unbeteiligt. Für Überraschungen war er seit dem Unfall nicht gerade aufgeschlossen.
„Willst du nicht wissen, was es ist?“, fragte Fred ein wenig beleidigt.
„Wenn es sein muss. Sag schon“, meinte Cliff abwesend.
„Du hast doch bestimmt schon von der Loveparade in Berlin gehört?“, legte Fred los.
„Ja, klar, das ist doch so ein großes Ereignis, wo sich Schwule und Lesben, aber auch Heteros treffen und ein paar Tage lang voll auf die Pauke hauen. Die Medien sind jedes Jahr voll davon, wenn diese Veranstaltung ist.“
„Genau. Und dahin werden wir dieses Jahr fliegen. Gleich nächste Woche“, gab Fred erfreut bekannt.
Cliff, der etwas geistesabwesend zugehört hatte, dachte, er hätte falsch verstanden. „Was? Sag das noch einmal!“
„Wir fliegen nächste Woche nach Berlin zur Loveparade“, wiederholte Fred laut und deutlich.
„Wirklich?“, vergewisserte sich sein Freund wieder.
„Ja, wirklich! Freust du dich denn gar nicht?“
„Doch! Das ist echt lieb von dir, mir auch mal die etwas andere Seite der Szene zeigen zu wollen“, grummelte Cliff ein wenig, aber tief in seinem Inneren freute er sich schon, die Einladung von Fred bekommen zu haben.
***
Eine Woche später
Fred und Cliff kamen eben am Flughafen Tegel in Berlin an. Beide waren ein wenig abgekämpft vom Flug. Auch der Jetlag schlug schon zu. Die Zeitverschiebung, mit der wohl viele Touristen zu kämpfen hatten. Als Erstes ging es ins Hotel, das Fred gebucht hatte.
Nachdem sich die beiden ein wenig ausgeruht hatten, hielt sie nichts mehr zurück. Sie mussten sich ins Getümmel stürzen. Das Hotel, das sie gebucht hatten, lag in der Nähe der Siegessäule, wo das Spektakel hauptsächlich stattfinden sollte.
Cliff schaute sich erstaunt die vielen Schwulen und Lesben an, die sich hier so offensichtlich zeigten und mit ihrer Neigung nicht hinter dem Berg hielten. Überall standen küssende Paare herum, Wagen mit Tanzenden fuhren vorüber.
Der Weg zur Siegessäule war links und rechts bewaldet. Cliff und Fred drängten durch die Massen und ließen sich von dem Menschengewühl mitreißen. Stimmung kam auf, aber sie beobachteten trotzdem ihre Umgebung sehr genau.
Die Büsche, die den Weg säumten, versperrten die Sicht ins Wäldchen. Plötzlich stoppte Cliff. Lauschend stellte er sich neben einen der Büsche.
„Hey, was ist los?“, fragte Fred, als er bemerkte, sein Freund war nicht mehr an seiner Seite. Er ging zu ihm.
„Pst“, machte er und zeigte in Richtung der Büsche. „Horch mal.“
Fred fing an zu grinsen, als er erkannte, was Cliff da mitbekommen hatte. „Da sind zwei zugange und nicht gerade leise“, kommentierte er das Gehörte.
„Wollen wir nicht ein wenig näher rangehen. Vielleicht sehen wir sogar etwas“, fragte Cliff leise.
„Seit wann bist du unter die Spanner gegangen?“, grinste Fred ihn an. „Aber komm, versuchen wir unser Glück.“
So schlichen die beiden leise durch das Gebüsch. Das Glück war ihnen hold, sie kamen nahe genug heran, alles life und in stereo zu hören. Es waren zwei Männer, die sich da vergnügten.
„Oh ja“, stöhnte der eine, der an einem Baum lehnte. Vor ihm kniete ein Zweiter und blies ihm den Schwanz.
Cliff und Fred konnten genau sehen, wie der Harte des einen in den Mund des anderen einfuhr. Der schmatzte dabei so laut, dass sogar sie es hören konnten.
„Scheiße ist das geil“, jaulte der Stehende. „Mach weiter! Oh ja!“
Hingebungsvoll blies der andere weiter. Speichel tropfte ihm aus dem Mund, während er heftig am Schwanz des anderen lutschte. Trotz heftigem Speichelfluss machte er gierig weiter. Es schien so, als könne er nicht genug davon bekommen.
Sein Kopf wurde festgehalten, der andere steuerte seine Bewegungen und zwang seinen Gefährten förmlich, sich der Situation hinzugeben. Von Zurückhaltung war nichts zu bemerken, nicht einmal von Angst, eventuell erwischt zu werden. Die beiden genossen ihr Tun einfach, ohne Reue und Zweifel.
Heftig stieß er zu. Ab und an kam er wohl ein wenig zu weit hinein, dass der andere würgen musste. Immer lauter wurde das Stöhnen. Ein Höhepunkt schien sich anzubahnen.
„Solche Ferkel“, grinste Cliff. „Aber geil anzusehen. Das sollten wir auch mal machen.“
„Macht dich das vielleicht spitz?“, frotzelte sein Freund.
„Ich kann es nicht verleugnen“, gab Cliff zu. „Hier“, er griff nach Freds Hand und legte sich in seinen Schritt.
„Oh oh“, ließ der vernehmen, als er Cliffs Härte spürte. „Da ist aber wirklich jemand sehr spitz.
Komm, wir gehen ins Hotel. Oder willst du gleich hier?“ Dabei knetete er den Schwanz seines Freundes durch die Hose hindurch.
„Hier? Garantiert nicht“, spielte Cliff den Entrüsteten, doch ließ er sich Freds Behandlung gefallen, ohne sich dagegen zu wehren. Er stöhnte leise auf, Hitze durchfuhr ihn und sein Glied fühlte sich an, als wolle es gleich seine Hose sprengen.
„Ach, auf einmal. Wolltest du eben nicht auch?“
„Labere nicht so viel und komm endlich“, drängelte der Gehänselte.
Im Hotel soll es dem Vernehmen nach bei den beiden recht heftig zugegangen sein. Am nächsten Morgen waren sie fast nicht in der Lage aufzustehen und sich wieder ins Getümmel zu stürzen. Dann rafften sie sich doch auf und machten wie viele andere, die Straßen Berlins unsicher.
Doch eines ist sicher, die Abenteuer der beiden gehen weiter.