Nachgeschrieben: 12.08.2020
Gestern Abend gab es hier bei uns ein Sommergewitter. Den ganzen Tag über war die Luft drückend und schwül gewesen und mehrfach hatten unsere Handys Gewitterwarnungen von sich gegeben, die dann nur mit drei Tropfen Regen und noch schwülerer Luft belohnt wurden.
Aber dann um kurz nach neun ging es richtig los. Mit einem Mal war die Wolkendecke dicht, blitze zuckten über den Himmel, es donnerte laut und der Himmel öffnete seine Schleusen.
Es goss wie aus Eimern und der Boden und selbst die Gullis und Regenrinnen konnten die Mengen, die runterkamen nicht bewältigen.
Fasziniert habe ich erst vom Fenster aus zugesehen und darüber nachgedacht, wie ich als Kind oft draußen im Regen gespielt habe.
Und dann dachte ich mir mit einem Mal 'Fuck it', hab mir meinen Schlüssel geschnappt und bin barfuß mit einer lumpigen abgeschnittenen Sweathose und einem T-Shirt raus in den Regen.
Warmer Sommerregen auf überhitzter Haut ist ein tolles Gefühl.
Ich habe lachend, das Gesicht zum Himmel und die Arme ausgestreckt in diesem Regenguss gestanden und mich im Kreis gedreht. Es war ein wunderbares, befreiendes Gefühl.
Mit einem Mal grollte der Donner lauter und ich hab wie eine erschrockene Maus gefiepst und bin erstmal wieder in den Hausflur geflüchtet.
Mein Mann, der unter dem Vordach gestanden und zugesehen hatte, hat sich darüber kaputt gelacht.
Aber nur, bis ich ihn unter dem Dach hervor in den Regen geschoben hab.
Dann hat er sich selbst über diese Erfrischung gefreut.
Ich kann kaum auf den nächsten Sommerregen warten. Ob mit Gewitter dabei oder ohne.