"Mama?", fragte Levi und trat von einem Bein aufs andere.
"Ja, mein Spatz?", erwiderte Johanna und sah ihren sechsjährigen Sohn kurz an, bevor sie weiter den Salat fürs Mittagessen schnitt.
"Darf ich Odin reiten?", wollte er wissen. Er liebte den Hengst seiner großen Schwester Isla und da diese sich seit ihrem Unfall nicht mehr traute ihn im Gelände zu reiten, wollte Levi das tun.
"Nein, Levi. Du darfst Odin nicht reiten. Du bist noch zu klein, um so einen großen Tinkerhengst unter Kontrolle zu halten. Ich weiß, er ist ein ganz Lieber, Levi, aber ich möchte nicht, dass du dich oder ihn aus Versehen verletzt. Es ist schlimm genug, dass Isla einen so schlimmen Arm hat", erklärte seine Mutter ihm.
"Hmm … aber Ellen darf ihn doch auch reiten", wandte Levi ein wenig trotzig ein.
"Ellen ist elf Jahre alt, Levi. Du bist erst sechs. Aber ich mache dir einen Vorschlag. Wir fragen Isla beim Essen, ob es okay ist, wenn wir zwei zusammen mit Odin ins Gelände gehen. Ellen und Niilo können uns dann mit Frigga begleiten. So kommen wir alle raus. Nur allein reitest du ihn definitiv nicht."
Johanna war durchaus zu Kompromissen bereit. Sie verstand den Reiz den großen Rappen zu reiten, aber die Gefahr sich zu verletzen war für einen kleinen Jungen allein einfach zu groß.
Levi überlegte nicht lange. Er wusste, dass er kein besseres Angebot bekommen würde, also nickte er begeistert und rannte wieder hinaus auf den Hof, um mit seinem Zwillingsbruder zu spielen, bis seine Mutter sie zum Mittagessen herein rief.