„Das gefällt mir nicht.“
„Du hast es doch noch gar nicht probiert!“
„Fab, ich muss das auch nicht probieren. Ich finde das doof.“
„Du bist fast so schlimm, wie Ace. Immer nur am Nörgeln.“
Mitch verdrehte die Augen und starrte missmutig auf das Lokal vor ihnen. So ein Hipster-Laden, in dem ihnen Esoterikheinis grüne Smoothies aus Gurken oder so einen Schwachsinn als vollwertige Mahlzeit verkaufen wollten. Das also sollte die Lokation für ihre heutige Männerrunde und damit seine Belohnung für die harte Arbeitswoche sein? Na herzlichen Dank auch. Jede Woche wurden die Treffpunkte schlimmer. Ein Abend in der Volkshochschule bei einem Töpferkurs oder ein veganes Restaurant. Nun kam dieser verdammte Saftladen. Widersprechen tat dennoch keiner von ihnen, denn dem kleinen Nerd konnte niemand etwas abschlagen. Und irgendwie war das Töpfern ganz cool gewesen.
Also seufzte Mitch und folgte Fab ergeben in das Lokal. Der Kellner nahm ihre Bestellungen auf, von welcher Mitch sicher war, dass er sie nicht trinken würde. Seine Rettung waren seine Kumpels, die gemeinsam durch den Eingang traten und sich mit ungläubigen Blicken umsahen. Als Fab wild mit den Händen fuchtelnd die Aufmerksamkeit der Gäste auf ihre bunte Truppe lenkte, konnte Mitch sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
„Was is‘ das für ein Saftladen, Kleiner?“, wollte Ace naserümpfend wissen.
„‘Zur grünen Gurke'. Ist der neuste Schrei. Fand ich ja ganz niedlich hier. Mitch findet den auch ganz toll. Nicht, Rotschopf?“
„Ähm“, machte er und suchte hektisch nach einer möglichst diplomatischen Antwort, „die Preise sind okay.“
„Ich habe darauf geachtet, dass es sicherlich für jeden etwas gibt. Dir könnte vielleicht der ‚Frozen Wildberry Bomber‘ schmecken, Ace.“
Alle glotzten Fab an. Mitch brach als erster in schallendes Gelächter aus.
„Meine Güte, was kommt denn als nächstes?“, stellte er die rhetorische Frage.
„Ich dachte an einen gemütlichen Streichelzoo“, antwortete Fab vollkommen ernsthaft.