„NEIN!“
Erschrocken fuhr Joost herum, als Leon ihn bei der Schulter packte. Was hatte sein bester Freund denn nun schon wieder entdeckt, dass er über das gesamte Gesicht strahlte, sodass der Zahntechniker aussah, wie ein kleiner Junge im Schlaraffenland. Entnervt verdrehte Joost die Augen, als er an seinem Kapuzenshirt fortgezogen wurde.
„SIEH DIR DAS AN!“, brüllte Leon und gestikulierte dabei nachdrücklich mit den Händen, damit Joost auch ja verstand, wie unglaublich toll diese Entdeckung war, die er da gemacht hatte. Dabei wollte der Norweger an die Kasse, die doch schon in Sichtweite gewesen war.
„Süßigkeiten“, brummte Joost unbeeindruckt, als er so vor einem langen Regal mit kleinen Klappen stand, hinter denen sich jeweils Boxen mit unterschiedlichen bunten Klebrigkeiten verbargen, „die sind nicht mal verpackt.“
„Noch nicht!“, triumphierte Leon, griff nach einer dreieckigen Papiertüte und faltete sie zum Trichter. Strahlend blickte sein bester Freund ihn an, als habe er im Jackpot gewonnen.
„Toll“, kommentierte Joost.
Obwohl das schon ganz lustig war, wie sehr sich Leon freute, richtig … ja, schon halt. Leon ließ sich nicht aufhalten, stopfte stattdessen munter irgendwelche Plombenzieher und Gummimäuse in sein Tütchen. Schmunzelnd sah Joost ihm dabei zu.
Der begeisterte Aufschrei einige Minuten später, ließ seine Hörgeräte ein schmerzhaftes Feedback senden. Zischend schlug er die Hände über seine Ohren. Was war denn jetzt los, zum Kuckuck?!
„OH MEIN GOTT, JO!“
„Au“, machte Joost demonstrativ, doch Leon hielt ihm nur zwei komische kleine Schalen mit grüner und roter Masse unter die Nase.
„Die haben Leckmuscheln!“
Die hatten bitte was für Dinger? Nun war Leon übergeschnappt.
„Muscheln? Das sind keine Muscheln“, meinte er daher skeptisch, doch Leon verdrehte nur die Augen.
„Wie mega nice!“
Sie mussten dringend über den Grad angemessener Begeisterung bei Süßigkeiten mit absonderlichen Namen sprechen. Deutsche und ihre Kultur …