„Sei doch ma‘ still, sonst kann ich deine Mum, nich‘ verst’n“, lallte Mitch und schlug Cian gegen den Brustkorb.
Der Neunzehnjährige giggelte einfach unkontrolliert weiter, nahm, um sich zu beherrschen, einen weiteren Schluck aus der Flasche Whiskey, die sich die beiden Jugendlichen aus dem Schrank seines Stiefvaters gemopst hatten. Dieser Versuch endete mit einem heftigen Schluckauf.
„Upsi“, nuschelte der junge Ire seinem besten Freund ins Gesicht.
Die Alkoholfahne vor seiner Nase fortwedelnd schielte Mitch quasi überkreuz und presste dem anderen Jungen eine Hand auf den Mund.
„Jets sei leise“, beschwor er Cian eindringlich, „sonst könn‘ wir die Rumbazeremonie nich‘ durchführ’n.“
„Runen.“
Mitch starrte seinen Freund für einen Augenblick verständnislos an, bis ihm dämmerte, was dieser meinte.
„Sag‘ ich ja. Bissu jets leise?“
Gewichtig nickte Cian, daher ließ Mitch seine Hand sinken und sie lehnten sich etwas weiter im Gebüsch vor, in dem sie hockten. Beide nahmen einen weiteren Schluck aus der Flasche.
„Kannsu versteh’n, was deine Mum da sagt?“, wollte Mitch wissen, denn schließlich war es entscheidend, um das Runenritual richtig durchzuführen, um Cians Vater nach dessen Tod wiederauferstehen zu lassen. So zumindest ihre Kurzschlussplanung, die sie im Rausch beschwingt getroffen hatten. Cians Mum war keltische Priesterin und kannte sich da sicher aus.
„Mhm“, brummte Cian, „pass auf.“
Eifrig kramte Mitch Stift und Zettel aus seiner Jackentasche, ließ beides fallen und legte sich einfach auf den Boden, um dort die Notizen vorzunehmen. Cian lauschte angestrengt, räusperte sich dann.
„Driskele … Käsekuchen … Yggdrasil … Brathähnchen … Nudeln mit Schinken-Sahnesoße … Schokoladenpudding …“
Mitch schnaubte und drehte sich laut lachend auf den Rücken.
„Shit, C, ich glaub‘ mit dem Ritual erwecken wir uns nur `nen Typ vom Lieferdienst zum Leben!“