Blogeintrag 1
Meine Hosen kneifen und ich sehe in spannenden Hemden aus, wie eine Presswurst.
Das würde mir mein Partner niemals sagen, aber es ist offensichtlich. Es ist also amtlich: eine Diät muss her.
Ich habe mir einen Ratgeber besorgt.
Lektion Eins: Smoothies kurbeln den Stoffwechsel des Körpers an.
Komisch, ich habe immer gedacht, Essen so ganz allgemein sei dazu da, genau das zu bewirken. Aber es ist ein Ratgeber aus einer verflixten Buchhandlung, daher wird das Ding schon richtig liegen.
Grüne Smoothies sind zum Detoxen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht der Typ Mann bin, der einen ‚Glowing Shine‘ anstrebt, wenn es um seinen Teint geht. Also lasse ich das mal aus.
Gelbe Smoothies sind allem Anschein nach einfach nur lecker.
Rote Smoothies kurbeln die Fettverbrennung NUR durchs Trinken an. Echt jetzt?! Kein Sport? Ich als Couchpotato habe für mich und meine Vorderfront entschieden, dass das genau der richtige Schlürfspaß ist.
Hab mir also Obst besorgt und Quark, alles ab in den Mixer. Ganz easy zusammenpürriert und Jeger – meinem Partner – einen Nervenzusammenbruch beschert.
Aber hey, ich bin sicher, Erdbeerflecken bekommt man schon irgendwie wieder aus Gardienen gewaschen.
Das Zeug schmeckt wie zu warm gewordene Fruchtzwerge. Hielt dann auch, bis … na ja ins Atelier.
Wenigstens hat das Zeug ja nur an die 200 Kalorien. Ich also gleich den nächsten verkonsumiert.
Jeger hat mich dann nach dem neunten Smoothie und dem zweiten Heulkrampf gefragt, ob ich nicht langsam mal was essen wolle. Habe tapfer abgelehnt. Auch den Arbeitstag durchgezogen. Echte Männer stellen Skulpturen auch dann fertig, wenn sie rosafarbene Knetgummimasse durch Strohhalme saugen.
Kleiner Tipp am Rande: Erdbeeren und Quark im Mix ergeben in großen Mengen ein ganz tolles Hausmittel gegen Verstopfung, wie ich am Abend noch während meiner Fahrt nach Hause feststellen durfte.
Morgen geht es weiter mit Lektion Zwei: (Pseudo)Getreide – Quinoa und Bulgur
Peace Out,
Anton F.