Du bist Arthrax Sundergeer.
„Du hast recht“, bringst du zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Allyster nickt. „Dann sollten wir reiten.“
Ihr schlagt einen Bogen um die Druiden, um auf die richtige Seite der Gruppe zu gelangen, und reitet dann blindlings in der Richtung weiter, in die sie mit euch gezogen sind.
Ihr treibt eure müden Pferde auch noch nach Stunden immer wieder in den Trab oder Galopp. Ihr wisst, dass ihr die Nacht nutzen müsst, um weit vor die Druiden zu kommen.
Als der Morgen dämmert, lassen Atesh und Melréd die Köpfe hängen, doch ihr haltet immer noch nicht. Im Schritt reist ihr weiter, steigt jedoch ab und zu ab, um euren Tieren eine Pause zu gönnen. Besonders das Maultier bockt immer stärker, sodass ihr kurz nach dem Mittag schließlich widerstrebend eine Pause macht, als ihr eine Wiese neben einem kleinen Bachlauf erreicht.
Ihr reibt die Tiere ab, die langsam sattelwund werden. Selbst ein tapferes Kriegsross wie dein Atesh hält dieses Reisetempo nicht lange durch.
Und dennoch, sobald die Pferde getrunken und gegessen haben, schwingt ihr euch wieder auf ihre Rücken. Es geht weiter, quer durch den Tannenwald. Immer öfter seht ihr Blutfichten, die nach und nach die normalen Gewächse verdrängen. Nun ist selbst dir bei ihrem Anblick unwohl zumute. Was, wenn diese Bäume wirklich den Standort eines Grabes anzeigen?
Nicht einmal in der Nacht haltet ihr groß an. Abwechselnd schlaft ihr im Sattel sitzend.
Am nächsten Tag schließlich seid ihr eigentlich nur noch von roten Blutfichten umringt, die normalen Tannen sind hinter euch zurückgeblieben. Dafür steigt der Boden an und führt auf eine unbewachsene Bergflanke.
Bevor ihr auf das offene Feld reitet, machst du euch wieder unsichtbar. Geschützt vom Ammoniten überwindet ihr einen flachen Bergsattel, der mit grünem Gras bestanden ist.
Dahinter erstreckt sich ein großes, bewaldetes Tal. Es misst sicher einen guten Morgen im Durchmesser und ist nahezu kreisrund, wie eine Suppenschale. In seiner Mitte, an der tiefsten Stelle, kannst du zwischen den dichten Tannen hindurch große, graue Findlinge erkennen.
„Das ist es!“, flüsterst du. „Das Steinrund!“
Allyster nickt. Er treibt Melréd an.
„Warte – was hast du vor?“ Du hast fest damit gerechnet, dass er Melréd wendet und zurückreitet, um den nächsten Schritt gut zu überdenken.
„Wir müssen zum Steinrund, oder nicht?“
„Jetzt direkt? Mit völlig erschöpften Pferden?“ Du hältst Atesh zurück, als er Melréd instinktiv folgen will.
„Was sollen wir denn sonst tun? Andere Pferde haben wir nicht.“
„Wir können unsere Optionen durchgehen. Und uns ausruhen.“
„Die Druiden …“
„Wir haben einen großen Vorsprung!“
Niemand von euch streitet sich gerne mit Allyster, denn wenn er zornig wird, können schon einmal Blitze fliegen. Aber diesmal bist du dir sicher, dass der Magier übermüdet ist und nicht richtig urteilen kann.
„Lass uns einfach reinreiten und gucken, ob wir den Stein finden“, knurrt er nun.
Du tauscht einen Blick mit Aji.
„Wir müssen das vorher planen“, stimmt der Junge dir zu.
Allyster schnaubt. „Was wollt ihr denn planen? Wir würden nur Zeit vergeuden.“
Du …
- … planst deinen Vorstoß. Lies weiter in Kapitel 29.
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- … gibst dich geschlagen und reitest los. Lies weiter in Kapitel 30.