Du bist Arthrax Sundergeer.
„Na gut.“ Du lässt Atesh‘ Zügel locker. „Reiten wir!“
Eure Pferde trotten ins Tal hinunter. Ein letztes Mal zwingt ihr sie zum Galopp und taucht zwischen den hohen, roten Tannen ein. Du bemerkst einen dichtgedrängten Hain normaler Tannen und siehst genauer hin: Es sind Druiden. Nur bewegen sie sich nicht. Zum Glück seid ihr getarnt, denn sonst wärt ihr vielleicht inzwischen tot.
Schließlich werdet ihr langsamer, als sich der Ring aus großen Findlingen vor euch erhebt. Das Steinrund, keine Frage. In der Mitte befindet sich ein größerer, flacher Stein mit Kuhlen voll undefinierbarem Matsch. Federn, Steine, Blüten und Knochen liegen auf und um diesen Mittelstein verteilt. Dir fällt ein besonders großer, grünlicher Stein ins Auge, der mit helleren, rötlichen Flecken gesprenkelt ist. Du gleistest aus dem Sattel und ergreifst ihn.
„Es wäre nicht so einfach, oder?“
„Wieso nicht?“, fragt Allyster. „Es gibt hier keine gut gesicherte Burg, keine Schatzkammer.“
Es gibt gar keine Gebäude. Vermutlich war das der Grund, wieso die Druiden euch nicht zur Stadt durchlassen wollten. Ihr Heiligtum scheint genau dieser Steinring zu sein.
Du konzentrierst dich auf den Stein, doch er glüht nicht auf. Dann reichst du ihn Allyster.
„Eindeutig ein Schöpferstein“, kommentiert er.
„Dann … reiten wir!“ Du bist etwas überrumpelt, dass es so schnell ging.
Ich dreht ab und wollt zum Talrand zurückkehren. Doch in diesem Moment erscheinen dort vier große, baumartige Wesen.
Die Druiden. Sie haben euch eingeholt.
Ein Ruf, der fast an einen Hornstoß erinnert, dröhnt durch das Tal. Die kleineren Tannen, die du bereits bemerkt hattest, setzen sich in Bewegung. Sie treffen sich vor euch auf dem Hügelkamm, während ihr so schnell wie möglich auf den Rand der Stadt zureitet, hoffentlich immer noch unsichtbar.
Doch bevor ihr den Rand des Tals erreicht, schießen dort auf einmal riesige Dornen aus der Erde. Die Hecke ist bald höher als ihr auf den Pferden und mehrere Manneslängen dick. Die Dornen sind lang wie Finger und wachsen dicht zusammen. Unmöglich, dort hindurchzukommen.
„Sie haben die Druiden gewarnt“, stellt Allyster fest. „Und die haben das Steinrund abgeriegelt. Hier kommen wir nicht mehr durch!“
Du schluckst. „Was … machen wir denn jetzt?“ Ihr zügelt die Pferde vor dem Ring, der das ganze Tal abriegelt.
„Wir sind gefangen“, erkennt Allyster. „Sie wissen nicht, dass wir da sind, aber sie haben ihre Stadt vor uns abgeriegelt.“
Eine Weile erklingt nur das Schnaufen eurer müden Tiere, während die Hoffnungslosigkeit der Situation zu dir vordringt. Alles, was euch noch vor dem Tod bewahrt, ist der Ammonit, der euch unsichtbar macht. Wenn man euch bemerkt, seid ihr tot. Doch auch so könnt ihr nicht entkommen.
Dies ist kein Canon-Ende, deswegen gibt es hierzu eine Fortsetzung.
Allerdings gibt es ein Multiversums-Ende, eine längere Kurzgeschichte, die dieses Ende ausbaut.
- "Spione im Steinrund"
[https://belletristica.com/de/books/15231/chapter/350322]
Um das Canon-Ende für Arthrax‘ Teil der Geschichte zu erreichen, musst du den Gifttrank trinken.
Vielen Dank für’s Lesen und viel Spaß beim Weiterspielen!