Du bist Arthrax Sundergeer.
Das Ergebnis einer sehr langen, hitzigen Diskussion ist ein zorniger Allyster, der aussieht, als würde er dir am liebsten sofort den Hals umdrehen. Doch du konntest deine Meinung durchsetzen.
Also ziehst du den Ammoniten hervor und streifst ihn über. Ihr führt eure Pferde nah zusammen und du aktivierst den Zauber des Schöpfersteins. So verborgen kehrt ihr lautlos zu den Druiden zurück.
Obwohl Allyster aus seinem Widerstand gegen den Plan kein Geheimnis gemacht hat, hörst du von ihm kein Wort des Zweifels mehr. Nun, da die Entscheidung gefallen ist, hält er sich ebenso eifrig an den Plan, als wäre es sein eigener.
Ihr verbringt die Nacht in Sichtweite der lagernden Druiden, die euch nicht bemerken. Ihr redet so wenig wie möglich. Da ihr alle vom Stein geschützt werdet, könnt ihr einander sehen, und euch über Handzeichen absprechen, wer Wache hält.
Am Morgen weckt Allyster dich. Die Druiden brechen auf. Ihr greift nach den Sätteln, da stapfen sie bereits los. Eilends sattelt ihr die Pferde und trabt los. Die Druiden reisen noch schneller als am gestrigen Tag, als sie auf euch Rücksicht genommen haben. Nun müsst ihr die Pferde im Galopp durch das Unterholz peitschen. Groß darauf achten, dass man euch nicht hört, könnt ihr nicht, aber die Druiden gewinnen auch immer mehr Vorsprung.
Gegen Mittag machen sie eine Pause und stecken die Köpfe im Stehen zusammen. Ihr nähert euch im Schritttempo.
„Sie haben uns bemerkt!“, zischt Allyster. „Sie warten auf uns!“
„Sie machen nur eine Rast“, widersprichst du.
„Sie haben kein Feuer entzündet.“
Du rollst die Augen über den paranoiden Magier. Ihr seid so nah, dass sie euch hören könnten. Du bremst Atesh aus und rutscht vorsichtig aus dem Sattel.
„Was hast du vor?“, flüstert Allyster.
„Ich gehe näher ran“, gestikulierst du mit wenigen Handbewegungen. Dann legst du die Hand hinter das Ohr. „Ich will hören, was sie sagen.“
Allyster nickt und erst auf dieses Okay hin schleichst du vorwärts. Bald bist du nah genug, dass du die leisen Stimmen der Druiden vernehmen kannst. Du bleibst stehen, denn näher wagst du dich nicht heran. Du weißt nicht, wie gut deine Unsichtbarkeit wirklich ist.
„Sie werden niemals zum Steinrund durchkommen“, sagt Glühpilz soeben. „Es ist zu gut versteckt.“
„Nicht, wenn wir sie direkt dorthin führen“, widerspricht Tanndorn. „Sie müssen nur unseren Spuren folgen!“
„Siehst du sie hier irgendwo? Nein. Eben!“
Du grinst unsichtbar. Dein Plan geht genau auf!
„Wie sollten sie uns also folgen? Und es ist wichtiger, dass wir alle warnen. Falls sie uns folgen, geraten sie dann in eine unentrinnbare Falle. Ich vermute aber, dass sie den Wald längst verlassen haben.“
Du hast genug gehört und willst nicht riskieren, dich zu verraten. Leise kehrst du zu Allyster und Aji zurück. Die beiden sind in einem Bogen um die Druiden weitergeritten und reisen nun langsam in die Richtung, in die die vier bald weiterlaufen werden. Ihr könnt euch keine Pause gönnen. Schon jetzt sind eure armen Pferde völlig erschöpft von dem scharfen Tempo, das ihr anschlagt. Ihr müsst jedes Bisschen Vorsprung nutzen, das ihr erringen könnt.
Allyster reicht dir Atesh‘ Zügel und du sitzt auf.
„Sie wollen die anderen Druiden vor uns warnen“, berichtest du. „Und sie sind sicher, dass wir das Steinrund nicht von selbst finden können.“
Das bedeutet, ihr müsst erneut überlegen, was ihr tun sollt. Lasst ihr zu, dass die Druiden ihr Volk warnen, oder tötet ihr sie und riskiert, das Steinrund gar nicht erst zu erreichen?
„Sie unterschätzen uns eindeutig“, sagt Allyster. „Töten wir sie. Wir finden das Steinrund.“
„Wir können sie nicht einfach angreifen …“, gibst du zu bedenken.
„Wir machen es nachts, wenn sie schlafen.“
„Und wenn wir dann nichts finden …?“
„Sehen wir vielleicht andere Druiden, denen wir folgen können. Welche, die nichts von uns wissen.“ Allyster ist sich seiner Sache sicher. Du teilst seinen Optimismus zwar nicht, doch … Willst du eine weitere Diskussion riskieren?
Du grübelst und flüsterst schließlich …
- „Wir schlagen heute Nacht zu.“ Lies weiter in Kapitel 27.
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- „Wir folgen ihnen weiter.“ Lies weiter in Kapitel 28.