Nach den Weihnachtsferien war wieder Stress in der Schule. Aber auch die Uni forderte mich recht heftig, da drohten die ersten Klausuren. Um auf der sicheren Seite zu sein, ließ ich einen Samstag völlig sausen, sogar der Besuch meiner Frauen wurde abgesagt, der Erfolg ließ sich allerdings sehen: In beiden Klausuren hatte ich eine Eins. Pop war mächtig stolz auf seinen Sohn. Ich war ebenfalls stolz auf mich, ich hatte meine ersten Scheine.
In der Schule neigte sich das erste Halbjahr ebenfalls dem Ende zu. Auch dort konnten Lis und ich mit guten Noten glänzen. Die Grundbedingung für meine Nebenarbeit für den Verlag und IGDuM war also erfüllt.
IGDuM hatte allerdings genug Bilder. Alle zwei Wochen kommt nur noch ein Auftrag für Kopien, der prompt ausgeführt wird. Ich habe inzwischen Onkel Franz den Automaten abgekauft, jetzt zahlt er an mich. Allerdings ist schon die Rede davon, einen weiteren, neueren und noch schnelleren Automaten zu bestellen. Mein Freund und Klassenkamerad Roland war inzwischen ein ständiger Gast beim Onkel, er hatte sich so gut gemacht, dass Onkel Franz ihn, nach der Schule, als dritten Laboranten einstellte - allerdings arbeitet er montags fast nur für mich, für den Verlag und IGDuM.
Der Verlag forderte ebenfalls immer mehr Bilder. Vor allem Amateure, die liefen besonders gut. Neue Gesichter sind immer gefragt. Sie machen aber auch sehr viel mehr Arbeit. Nur ganz wenige dieser Models verstanden es sich halbwegs zu bewegen, die meisten waren eher starr vor Angst etwas von sich preiszugeben. Renate war frech genug, dies dem Verlag mitzuteilen, mit der Forderung einer Preiserhöhung. Der Verlag legte 50 Mark drauf.
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Wir saßen an einem Mittwoch, nach der Arbeit, alle gemütlich in meinem Wohnzimmer, da läutete das Telefon. Der Verlag war dran, Mikel Down. Ob ich zu einer Besprechung nach London kommen könne. Die Direktion wolle mich sprechen. Ich sah auf meinen Terminkalender. Alle Klausuren waren bereits durch. Ich fragte wann und ob es auch Freitagnachmittag sein dürfe oder vielleicht auch samstags. Mein Kalender sei halt voll mit wichtigen Terminen. Es durfte. Wir verabredeten uns für Freitag um vier im Verlag.
„Wer will mit?“, fragte ich meine Weiber.
„Natürlich Lis“, sagte Renate. „Ich war ja gerade erst mit dir in Wien.“
Ich rief Papa Bronner im Geschäft an und sagte ihm, ich würde mit Lis über Nacht nach London fliegen. Dass Lis mit flog, war kein Thema mehr für ihn. Er gab mir wieder eine Telefonnummer. Ich buchte Flug und Hotel, eine Suite im Carlton Tower. Der Verlag war nur ein paar Hundert Meter entfernt und, das Carlton hatte fünf Sterne, wie von Papa empfohlen.
Am nächsten Tag bat ich in der Schule, mit Lis zusammen am Freitag die letzten beiden Stunden befreit zu werden. Es gab kein Problem. Klassenbeste zu sei hat offenbar auch andere Vorteile.
Zuhause kam mir eine erschreckende Idee, der Verlag wusste zwar, dass ich noch recht jung war, aber nicht, dass ich eigentlich noch gar nicht geschäftsfähig war, da unter achtzehn. Pop munterte mich allerdings wieder auf, er erinnerte mich daran, dass wir eigentlich eine Partnerschaft seien und ich faktisch unter seiner Leitung arbeite, er ja die Verantwortung trage. In der Praxis wurschtelte ich zwar, mit Lis und Renate alleine, Pop zu informieren gehörte für mich einfach dazu, den Verlag musste es jedoch beruhigen.
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Mikel Down ließ uns am Flughafen abholen. Wir wurden gleich in den Verlag gebracht, in ein Besprechungszimmer. An einem langen Tisch saßen ein Jüngerer und zwei ältere Herren in gestreiften schwarzen Anzügen. Ich schätzte sie auf knapp vierzig, den jüngeren so auf dreißig. Ein noch jüngerer Vierter kam auf uns zu. Er erschien mir am sympathischsten von den vier, ihn schätzte ich so auf Mitte zwanzig.
„Ich bin Mikel Down, sie müssen Paul Oktober sein. Sie sehen ja noch erstaunlich jung aus. Ich dachte sie seien mehr in meinem Alter, so Mitte zwanzig.“
„Natürlich bin ich noch jung, ich studiere noch, daher bin ich in meiner Zeit ja auch etwas eingeschränkt. Mein Vater und Geschäftspartner, er ist Professor für Fotografie und Kunst, hat mich durch eine harte Schule gejagt. Er meint, meine Jugend sei der Garant für freche Aufnahmen. Er könne das nicht mehr. Dies ist übrigens meine Verlobte, Elisabeth Bronner“, stellte ich Lis vor. „Sie ist auch eine meiner Assistentinnen“, fügte ich hinzu. Ich dachte mir die Verlobung würde uns beide zusätzlich etwas älter erscheinen lassen, obwohl ich mich meiner Siebzehn natürlich nicht schämte. Vermutlich lag ich damit absolut richtig; wie bei Willi kam es dem Verlag vor allem auf mein Können an. Das passte scheinbar, sonst hätte ich es halt auch nicht ändern können.
Die Herren im Hintergrund lächelten diskret. Mikel Down schüttelte mir begeistert die Hand, dann wurde auch Lis freundlich begrüßt. Wir setzten uns. Bevor das Gespräch begann, wurden Tee und feine trockene Kuchen gebracht. Es ist teatime erfuhr ich.
„Schauen sie sich das an“, begann Mikel Down und deutete auf drei große Wannen, die randvoll mit Briefen gefüllt waren. „Das ist das Echo auf unsere erste Fiesta. Hauptsächlich Fanpost für Mickis wild Girls. Es sind auch Hunderte von Heiratsanträgen dabei. Wir mussten die Post ja öffnen, haben sie natürlich auch gelesen. Wir würden die Post aber gerne weiterleiten, geht das?“
„Sie haben ja die Adresse. Die Mädchen sind zwar nicht besonders gut in Englisch, sie werden es gemeinsam aber schon hinbekommen und sich vor allem sehr freuen“, antwortet ich.
„Es ist auch eine Menge Post für sie und für ihre Frau Mutter dabei. Die Post für ihre Mutter ist allerdings ein Novum für uns. Eine Story dieser Art haben wir ja auch zum ersten Mal veröffentlicht. Das Echo war gewaltig und völlig unerwartet. Das ist ebenfalls einer der Gründe, warum wir sie hergebeten haben. Darauf ist nun halt mal eine Reaktion notwendig.“
„Ich bin Ted Armstrong, Verlagsleiter der neuen Fiesta“, stellte sich einer der älteren Herren vor. “Das sind Will Clarence und Bob Shane. Die Direktoren unseres Hauses. Wir sind froh, dass sie ein sehr akzeptables Englisch sprechen. Das macht die Unterhaltung sehr viel einfacher.“
„Danke für das freundliche Kompliment. Wir hatten Gelegenheit es in Persien im Rahmen eines Auftrages zu üben“, protzte ich ein wenig und ließ meine Rolex funkeln.
„Um was es geht: Zuerst wollen wir uns für ihre Arbeit bedanken. Die Bilder entsprechen genau dem Zeitgeist, dem was unsere Kunden sehen wollen. Ihre neue Fototechnik ist Weltklasse, um es einmal so einfach zu sagen. Wir haben mit der ersten Fiesta viele Tausend neue Abonnenten dazu gewonnen. In diesem Heft sind, wie sie wissen, nur Bilder von ihnen.“ Er deutete auf die Wannen. Unsere Kunden schreien nach mehr Bildern von Mickis Girls und die weibliche Kundschaft, neuerdings ist sie völlig unerwartet rasant gewachsen, will mehr von Beatrix Mai lesen.
Wir haben uns nun entschlossen, mit ihrer Hilfe jedes Vierteljahr ein Sonderheft von Fiesta herauszugeben. Das nächste soll noch einmal Mickis Girls gewidmet sein. Danach müssen wir etwas Neues finden. Doch zu Mickis wild Girls; denken sie, sie könnten noch ein weiteres Shooting mit dieser Gruppe machen? Sind die Girls dazu bereit? Wir würden das Honorar natürlich der Nachfrage angleichen.“
„Das lässt sich sicher machen. Ich würde das Shooting dann zwar auf zwei oder drei Tage verteilen, der eine Tag war doch zu knapp, aber das ist sicher kein Problem, die Mädchen machen garantiert mit. Mit meiner Mutter spreche ich selbstverständlich gerne. Ihr hat die letzte Story so viel Spaß gemacht, sie lässt sich ganz sicher darauf ein. Sie verdient sich natürlich auch gerne etwas dazu“, sagte ich zu.
„Dann scheint dieses Thema vorläufig abgeschlossen, nun zum nächsten. Wir stellen uns für die Sommerausgabe der Fiesta vor, ein Heft über japanische Mädchen zu machen. Würden sie einer Reise nach Japan, auf unsere Kosten, zustimmen? Natürlich mit ein oder zwei ihrer Assistenten, das ist selbstverständlich.“
Ich sah Lis an und dachte dabei nach. „Mein Terminkalender ist randvoll. Wie lange denken sie, soll das Shooting dauern?“
„Wir rechnen mit gut einer Woche bis 10 Tage.“
„Ich überlege!“ Lis wurde bleich. „Eigentlich bleibt nur die Woche vor Ostern. Da gähnt noch ein Loch in meinem Kalender. Ich würde meine Braut und eine weitere Assistentin mitnehmen.“ Papa fiel mir ein, dann wagte ich es ganz frech: „Wir fliegen nur erster Klasse und benötigen eine große Suite mit zwei Schlafzimmern. Es findet sich sicher ein Agent, der die Models auftreibt. Dort benötige ich auch einen Dolmetscher. Es wird sicher harte Arbeit, ich denke, wenn sie alle Spesen übernehmen und 100000 Mark für mich und jeweils 5000 Mark für meine zwei Assistentinnen berappen, dann kann ich ihnen Fotos für zwei Ausgaben beschaffen. Wäre das für sie eine akzeptable Verhandlungsbasis?“ Ich hielt den Daumen. Lis saß völlig erstarrt da.
Die Direktoren nickten verblüffend schnell. „Das haben wir uns genau so erhofft. Kann ihre Frau Mutter dazu wohl auch wieder eine Story schreiben?“, wurde nur gefragt.
„Sie hat sich schon alles Mögliche aus den Fingern gesogen, da wird sie es auch ohne neue Ideen bringen können. Wenn wir für sie zusätzlich die richtigen Themen mitbringen, geht das aber ganz sicher. So was ist im Honorar mit inbegriffen.“
„Für ihre ganz tolle Kooperation danken wir ihnen“, sagte Bob Shane. „Wir würden ihnen gerne eine Freude machen. Wir denken dabei daran, sie sollten sich in Japan eine Kamera, ganz nach ihrem Wunsch, auf unsere Kosten kaufen. Mit allem Zubehör.“
„Das wäre nicht nötig gewesen, aber es freut und ehrt mich“, sülzte ich.
Ted Armstrong übernahm wieder das Reden. „Das konnte brieflich schlecht verhandelt werden. Wir danken ihnen für den Besuch.“ Er gab mir einen Briefumschlag. „Das ist für ihre Spesen. Darf ihr Geschäftspartner Mikel Down, sie wohl heute Abend zum Essen einladen?“
„Es würde uns freuen“, meldete sich Lis.
„Auf weitere gute Zusammenarbeit“, wurden wir verabschiedet. Mikel Down brachte uns raus. Er führte uns ein wenig herum. Viel gab es nicht zu sehen, außer fleißigen Menschen, die am Umbruch der verschiedenen neuen Ausgaben arbeiteten.
Zurück in der Suite fiel mir Lis erst einmal um den Hals. „Das ist ja ganz wundervoll. Nach Japan. Mit dir und Renate, ich fass es noch gar nicht. Und dann noch 5000 Mark. Ich glaub ich spinne. Papa wird sicher aus allen Wolken fallen und Renate bestimmt auch.“
„Das bedeutet aber auch harte Arbeit. Wir müssen das Geld ja erst verdienen. Ich denke wir müssen dort jeden Tag mindestens vier Doppelstunden arbeiten und da muss dann alles klappen.“
„Du hast dieses Shooting mit den Mickimäusen an einem Tag gemacht. Mit Grippe im Bauch. Da schaffst du auch Japan. Wir sind ein eingespieltes Team, ich habe da keinerlei Angst“, sprach mir Lis Mut zu.
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Mikel Down holte uns um acht ab. Wir aßen im Rib Roomdes Hotels ein riesiges Stück Fleisch. Danach gingen wir an die Bar und unterhielten uns noch lange. Zwischendurch sagte er ganz locker: „Sagt Mikel zu mir.“ Wir boten ihm natürlich das Gleiche an und schlossen Renate unbekannterweise gleich mit ein.
Zu Hause war der Teufel los, als ich berichtete. Renate war sprachlos, das kommt bei ihr selten genug vor. Papa Bonner ebenfalls. Dass Lis mit flog, empfand er auch bei einer langen Reise nicht als Problem. Wir hatten bisher unser Wort gehalten, warum nicht auch in Zukunft. Darüber hinaus waren wir inzwischen ja verlobt. Was ihn schaffte, war die Tatsache, dass ich richtiges Geld verdiente und das mit relativ wenig Arbeit und Aufwand. Aber er gönnte es uns selbstverständlich, unsere Zukunft sah so richtig rosig aus und - Tochter Lis war versorgt.
Mom las ihre Fanpost. Sie war es zwar gewohnt hin und wieder Post von Leserinnen zu bekommen, aber nicht gleich in dieser Menge und dann auch noch für nur eine Story. Sie schrieb dem Verlag, sie würde die Geschichten schreiben. Für das zweite Micki Heft hätte sie sogar schon eine Idee. Die sei aber noch geheim, müsste zuerst besser recherchiert werden.
Oben in meinem Wohnzimmer machten wir Terminpläne. Dann rief ich in Singen an und bat Micki morgen zu kommen. Sie solle bitte Klarissa mitbringen, es sei wichtig.
„Nein, ich werde es euch erst morgen sagen. Ja, auch wenn du eine schlaflose Nacht hast, das geschieht vor allem dir ganz recht. Wieso? Dann denke halt mal nach“, schockte ich Micki.
Später rief Renate ihre Eltern an. „Ich bleibe heute Nacht bei Paul. Übrigens fliege ich in den Osterferien mit ihm und Lis nach Japan. Ihr habt doch sicher nichts dagegen?“
Ich hörte das Schnattern am Telefon bis zu mir rüber. Renate lachte und legte bald auf. Es machte ihr scheinbar einen Heidenspaß die Eltern mit so einer weiten Reise zu verblüffen. Dabei hatten diese ja immer noch an der neuen Assistentenstelle in Persien zu knabbern. Gern sahen sie es offenbar nicht, wie da die einzige Tochter ihre eigenen Wege ging.
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Micki und Klarissa läuteten schon halb acht an der Haustüre. Ich ließ sie, noch im Bademantel, rein. Sie hatten frische Brötchen und süße Stückchen dabei. Renate machte Frühstück und Klarissa half ihr wie selbstverständlich. Sie hoffte wohl aus Renate etwas rausquetschen zu konnte. Sinnlos, nicht bei Renate.
Frühstück. Mom und Pop freuten sich über den Besuch, nur Micki und Klarissa waren arg hippelig. Ich hatte ein Einsehen und erzählte von London. Erst von den Waschkörben mit Fanpost und den Heiratsangeboten. Ein paar der Briefe hatte ich schon mal mitgebracht, den Rest kündigte ich per Post aus England an. Sie freuten sich natürlich. Dann kam meine Überraschung: Ich unterbreitete ihnen den Vorschlag für das zweite Heft. Ich nannte die neuen Preise und, dass ich meine Provision auf 20% senken würde. Micki und Klarissa wurden richtig blass. Micki bat zu Hause anrufen zu dürfen, um die frohe Botschaft durchzugeben. Danach wurde ich abgeküsst, Pop gleich mit. Irgendwohin musste ihre Freude ja, das sah auch Mom ein. Micki unterschrieb den von Lis vorbereiteten Vertrag für die ganze Gruppe. Eine Vollmacht von allen lag uns ja noch vom letzten Mal vor.
Klarissa kochte das Mittagessen. Es gab Gulasch in Rotwein und dazu Kartoffelgratin. Pop schmatzte. Dann fuhren die Mädchen wieder heim, überglücklich. Das Geld reicht für sehr viele Dinge auf ihrer Wunschliste. Auch die Termine waren bereits fest geklopft. Jetzt, Ende des Halbjahrs war nicht viel los in der Schule, die Klausuren sind bereits durch.
Wir einigten uns darauf, dass die Mädchen zu viert, dienstags und donnerstags, nachmittags kommen. Dazu zu sechst am Samstag. Renate schrieb die Termine auf und gab Micki einen Durchschlag davon mit. Dass die Mickimäuse wieder nackt posieren sollten, war für sie nicht einmal eine Bemerkung wert. Sie wussten auch, es würde ihnen bei uns nichts geschehen und Prüderie stand nicht im Lehrplan der Klosterschule. Ich fürchte, es hat aber nur keiner im Kloster an so etwas gedacht. Zum Glück der Girls kann man in diesem Fall sagen.
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Am Dienstag gab es Halbjahreszeugnisse. Lis und ich hatten nur Einsen. Wir gingen zusammen zu Familie Bronner und Lis kassierte. Kristin war plötzlich ebenfalls gut. Die Hälfte Zweien, die andere Hälfte Einsen, zwei Noten im Schnitt besser. Papa Bronner war vollauf zufrieden, während er schimpfend die Prämien auszahlte. Es gab für ihn keinerlei Grund mehr sich um seine beiden Töchter womöglich Sorgen zu machen.
Pop spielte ebenfalls auf sauer. „Du verdienst mehr als ich und dann willst du auch noch Geld von mir. Mit was habe ich dich nur verdient?“, aber er zahlte und Mom grinste.
Renate war mit ihrem Zeugnis ebenfalls zufrieden. Es war noch besser als das von Kristin. Sie bekam darin ein Sonderlob ausgesprochen, wegen ihrer Initiative und der Beurteilung ihrer Probezeit. Das machte sie ganz besonders stolz.
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Die Zeit eilte dahin. Willi brauchte nur noch Abzüge von bereits geschossenen Bildern. Als er hörte ich würde nach Japan fliege, fragte er aber doch, ob es möglich sei, dass er eine Kiste mit Wäsche vorab zu einem Repräsentanten schicken könne. Ob ich sie nutzen wolle und dürfe. Die Fotos von den beiden Japanerinnen seien heiß begehrt gewesen. Ob ich denn nie in deutsche Magazine schauen würde. Ich musste gestehen, mit denen vom Verlag genug davon zu haben.
Die Fotos mit Mickis wilden Mädchen machten wieder so richtig Spaß. Besondere Vorkommnisse gab es keine. Mom befragte alle noch einmal, vor allem nach Veränderungen. Die Geschichte mit mir kam aber nicht raus, die Mädchen hielten dicht. Es zeigte, dass die Mädchen wirklich gereift waren und nicht dumm quatschten. Blondi war die Einzige, die nicht kam. Sie wohne jetzt bei Willi. Sie sei sich nicht zu schade, ließ sie ausrichten, Willi hätte auch nichts dagegen, aber sie fühle sich als zukünftige Frau Wollweber, so einfach besser in ihrer Haut. Das verstanden nun wiederum alle. Mom freute sich sogar ganz besonders darüber. Das war neuer Stoff für die zweite Ausgabe. Mikel hatte wohl auch kein Problem, doch sehr schlitzohrig illustrierte er den Bericht von Mom mit übrig gebliebenen Bildern von Blondi, vom ersten Termin. Da hatte ich sie ja recht häufig vor der Linse.
Schule, Uni und Arbeit waren Routine. Die Arbeit machte mehr Spaß, man lernt Leute kennen. Mikel wollte noch mehr Bilder von mir, da musste ich leider passen, da ich doch noch studieren würde. Er verstand es und fragte nur, ob ich denn nach dem Studium mehr Zeit hätte. Das konnte ich ihm gerne fest zusichern, denn inzwischen war nicht nur mir völlig klar, mein derzeitiges Hobby würde mein zukünftiger Beruf.
Lis, sollten wir wirklich heiraten, am stärksten davon betroffen, hatte keinerlei Einwendungen. Mom und Pop auch nicht. Dann scheint der Beruf ja auch Geld einzubringen. Was kann man mehr von seinem Beruf erwarten? Hauptsache er macht Spaß - das tat er.