Wenn ich an die Segel auf einem Piratenschiff denke, kommen mir unwillkürlich Bilder von mächtigen Schiffen in den Sinn, die über die Meeresoberfläche gleiten und von diesen riesigen Stoffbahnen vorangetrieben werden. Schauen wir uns daher einmal genauer an wie diese wichtigen Bestandteile hergestellt wurden und funktionierten.
Die Segel der Piratenschiffe bestanden hauptsächlich aus Segeltuch, einem haltbaren, strapazierfähigen Stoff. Für ihre Herstellung benötigte man ein robustes Material, das den rauen Bedingungen auf See widerstand, sowie geschickte Hände, die alles zusammennähten. Oft wurden die Segel mit Seilen verstärkt, um ihre Festigkeit zu erhöhen und sicherzustellen, dass sie in den heftigen Winden nicht so leicht zerrissen.
Auf einem Piratenschiff findet man verschiedene Arten von Segeln, die jeweils einem bestimmten Zweck dienen, zu diesen gehören Rahsegel, Gaffelsegel sowie vorn und achtern getakelte Segel.
Rahsegel waren groß und quadratisch und ideal, um den Wind von hinten aufzufangen. Sie wurden oft auf größeren Schiffen wie Galeonen genutzt.
Gaffsegel waren an einer Gaffel befestigt, einer sogenannten Spiere, die die Segel hielt und dadurch eine bessere Kontrolle ermöglichte. Sie fanden häufig auf Schaluppen (1) Verwendung.
Vorn und achtern getakelte Segel hingegen verliefen parallel zum Schiffskiel und wurden genutzt, um leicht im Wind manövrieren zu können.
Die Segel wurden von hohen Masten getragen - dem Hauptmast, dem Fockmast und manchmal dem Besanmast. Sie waren in der Regel wie folgt angeordnet:
- Großmast - Höchstmast und zentraler Mast
- Fockmast - befindet sich an der Vorderseite des Schiffes.
- Besanmast - falls vorhanden, befindet er sich am Heck.
Zur Takelage gehören alle Seile und Ketten, die zum Stützen der Masten und zum Manövrieren der Segel verwendet werden. Der Baum und die Rah sind horizontale Holme, die die Segel tragen. Die gesamte Takelage konnte recht komplex sein, mit speziellen Seilen für bestimmte Aufgaben, z. B. die Einstellung des Segelwinkels oder das Hochziehen eines Segels am Mast.
Die Segel erforderten ständige Aufmerksamkeit, um Mängel zu vermeiden. Waren diese beschädigt, mussten sie umgehend repariert werden. Materialien zum Ausbessern von Löchern und zum Nähen gehörten daher zur wichtigsten Ausstattung an Bord, denn die Unversehrtheit der Segel hatte direkte Auswirkungen auf die Segelleistung sowie die Manövrierfähigkeit des Schiffs.
Auf einem Piratenschiff fingen die Segel die Kraft des Windes ein, um damit das Schiff voranzutreiben. Der Winkel, in dem die Segel zum Wind standen, konnte eingestellt werden. Indem sie die Position der Segel veränderten, konnten die Piraten effizient navigieren, egal ob sie ein Ziel verfolgten oder vor Verfolgern flüchteten.
Piraten benutzten eine Vielzahl von Segeln. Damit stellten sie sicher, dass ihre Schiffe schnell und wendig waren. In der Regel verwendeten sie quadratische Segel an den Hauptmasten, um Kraft zu erzeugen, und dreieckige Vorsegel zur besseren Kontrolle und Navigation. Die Wahl der Segel war strategisch und zielte darauf ab, die Geschwindigkeit zu maximieren und schnelle Richtungswechsel zu ermöglichen.
Es gab derer vier: Hauptsegel, Vorsegel, Fock und Spanker.
Das Hauptsegel war das größte Segel. Es befand sich am Hauptmast.
Das Vorsegel, das am Fockmast (2) angebracht war, bildete das zweitgrößte Segel.
Beim Fock handelte es sich um ein dreieckiges Segel an der Vorderseite des Schiffes, welches zur Vorwärtsbewegung des Schiffes beitrug.
Ein Spanker befand sich am Heck des Schiffes und diente der Steuerung.
Jedes der Segel spielte eine entscheidende Rolle bei dem kniffligen Tanz mit dem Wind auf offener See.
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(1) Früher ein einmastiges Segelschiff.
(2) Der Fockmast ist ein Mast auf einem Segelschiff, der in der Regel nur die Fock trägt. Bei einem Zweimaster und Schiffen mit mehr als drei Masten ist der Fockmast der vorderste. Er steht vor dem Haupt- oder Großmast und ist in der Regel kürzer und dünner.