"Peter, du bist der einzige Lichtblick heute! Dafür aber ein ganz großer!" Peter bestellte noch zwei Cola. Während sie es tranken, resümierte er: "Du hattest das Gefühl, von "Etwas"... sagen wir einmal "begleitet" zu werden! Du hattest dabei auch ein beklemmendes Gefühl aber nicht wirklich Panik..." - "Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll und es klingt wirklich saublöd, aber ich hatte so eine "innere Angst" die mir nicht erlaubte, panisch zu sein!" Peter überlegte kurz. "Weißt du, dieses Etwas hat alle elektrische Energie angesaugt, die es über dein Auto erreichen konnte." - "Peter, ich schwöre dir, dass es so war, bitte glaube mir!" - "Das tue ich! Ja, wirklich! Ich hab es außerdem selbst erlebt! Meine Taschenlampe, die ich dir gab, die ist neu, samt den Batterien. Hat dein Golf ausgesoffen! Die Autos, die an dir vorbeifuhren. Ihre Rücklichter gingen kurz aus. Mein Benz hat eine fünf Liter Achtzylinder-Maschine! Die hat noch nie gezittert, seit ich ihn hab! Selbst der hat geruckt, als wir wegfuhren!" - "Ja Peter und als ich zum zweiten mal bei dir eingestiegen bin, bist du ein paar Meter zurück gefahren und hattest wieder mehr Leistung im Gebläse und auf den Lichtern!"
In dreißig Kilometern Entfernung hatten in diesem Moment zwei Beamte der Autobahnpolizei die Gelegenheit, eine "lustige" Erfahrung zu machen. Sie hatten bei dem unbeleuchteten Golf angehalten, um ihn deutlicher zu sichern. Es war ja nur ein Pannendreieck vor Ort. Die Polizisten hielten mit Blaulicht direkt hinter dem Golf. sie stellten ein paar Pylonen auf, um die Stelle zu sichern, als das Blaulicht ausfiel. Als sie ins Auto stiegen, hatten sie weder genug Spannung für den Starter noch für das Funkgerät. Selbst ihre Handys versagten den Dienst. Sie waren genauso hilflos gestrandet, wie Ricarda eine Stunde zuvor.
Auf der Raststätte schickten sich Ricarda und Peter an, zu gehen. Peter legte ihr wieder die Jacke um und Ricarda schien bereits darauf zu warten, dass er wieder ihr Haar aus dem Kragen zog. Sie schien seine Nähe mehr und mehr zu genießen. Als sie hintereinander aus dem Bistro gingen, kamen ihnen drei Fernfahrer entgegen. Ricarda machte drei, vier schnelle Schritte und griff schnell Peters Hand, wohl um zu demonstrieren, dass sie zu Peter gehörte und eben nicht allein unterwegs war. Peter schmunzelte. Noch vor einer Stunde hatte sie Angst davor gehabt, zu ihm ins Auto zu steigen und jetzt traute sie sich ohne ihn nicht mehr über den Parkplatz zu gehn. Ricarda hatte sein Schmunzeln bemerkt. "Ich hab dir ja gesagt, das ich eine Schisserin bin! Ich bin halt mal ängstlich, aber jetzt hab ich ja dich..." Am Auto angekommen, öffnete Peter die Beifahrertür und nahm ihr die Jacke von der Schulter. Unvermittelt drehte sie sich um, stellte sich auf die Zehen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. "Danke!" flüsterte sie. Mit leicht geröteten Wangen stieg sie ein und schloss die Tür. Peter legte die Jacke in den Kofferraum. "Ist schon ein süßer Käfer!" murmelte er. Er stieg ein, schnallte sich an und startete. Der Regen hatte nachgelassen. "Mit etwas Glück sind wir in einer guten Stunde zu Hause." Er stellte die Automatik auf economy, beschleunigte auf die Fahrspur hinaus und setzte den Tempomaten. Lässig mit der linken Hand am Lenkrad steuerte er den schweren Geländewagen der ein Gefühl der Sicherheit vermittelte, Richtung Heimat. Ricarda hatte ihre linke Hand ebenfalls auf der Mittelkonsole liegen. Wie zufällig schob sie sie unter Peters Rechte. Ein zufriedenes Lächeln huschte über ihr Gesicht, als Peter ihr durch einen leichten Druck bestätigte, dass sie dort auch willkommen war...