Gernot gab Peter die Unterlagen zu unterschreiben und zeigte ihm ein Handyfoto von seinem Neuen. Er sah wirklich fast genau gleich aus, nur dass er auf etwas breiteren Reifen stand, die auf schönen AMG-Felgen montiert waren. "Und hier ein paar Fotos von deinem Unfallwagen und der besagten Batterie..." Gernot verstummte. Da wo vorher die dunkelsilberne Batterie auf dem Foto abgebildet war, sah man nur einen schwarzen Fleck, so als sei das Foto zensiert! "Peter ich schwöre dir, da war vorher ganz deutlich die Batterie zu sehen. Ich hab das Bild extra ausgewählt, weil man die Veränderung darauf am Besten sah!" Er "blätterte" sein Handyalbum weiter, aber alle Aufnahmen zeigten je einen schwarzen Fleck, und der war etwas kleiner, als die Abbildung der Batterie wohl gewesen wäre! Alle waren höchst erstaunt. Gernot rief in der Werkstatt an. "Ja, ich bins. Gib mir den Franzl bitte! Franz? Geh bitte mal zu dem ML und sieh nach der Batterie! Ja, ich bleib dran... Was, schwarzer Klumpen? Kleiner geworden? Hat nicht mehr die Form einer Batterie!" - "Er soll sofort weggehen von dem Scheiß-Ding!" rief Peter. "Da hat der Teufel die Hand im Spiel! Klappe zu und weg von dem Auto! Ich trau dem Ding nicht!" Fast Allen war ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen. Gernot musste sowieso bald zurück in die Werkstatt, weshalb sich auch Leonhard mit Irina verabschiedete. "Ich nehme den Zweitschlüssel diesmal noch mit, weil ich später noch mit den Kennzeichen vorbeikomme. Wenn Ricarda dann noch nicht zu Hause ist, werfe ich ihn in den Briefkasten und dann schau ich nochmal zu deinem Monsterauto." Peter bedankte sich und bat Gernot, ja vorsichtig zu sein. Irina verabschiedete sich von den Beiden mit Handschlag. Seit sie sich so normal verhielt, war sie Ricarda beinahe sympathisch, weshalb sie sogar ein Lächeln zu Stande brachte, als sie sich die Hände reichten. Auch allen Anderen fiel Irinas Wandel positiv auf. Auch Rupert verabschiedete sich nun. Der sympathische Wirt war für alle ein ruhender Pol. Er hatte eine sehr positive Ausstrahlung. "Du hast fantastische Freunde, Peter! Ich mag sie alle!" - "Was sagst du zu Irina?" - "Ich glaube, sie hat die Entschuldigung ernst gemeint. Das hat mich beeindruckt. Wenn sie sich normal benimmt ist alles ok! Wir müssen ja nicht die engsten Freundinnen werden, aber es ist sicher angenehmer, sich nicht ständig anzufeinden." - "Ich hab mir eben solange Zeit gelassen mit der Wahl meiner Partnerin, dass ich mir das Beste rauspicken konnte!" Er zog sie ganz eng zu sich heran und küsste sie. "Ich liebe dich Kleines! und ich mag die Art, wie du vernünftig abwiegst, was wichtig und was egal ist. Du bist eben nicht nur total süß, du bist auch genau wie ich schon mal sagte, ein vernunftbegabtes Wesen!" Ricarda freute sich sichtlich über das Kompliment, mehr noch aber darüber, wie liebevoll und zärtlich Peter mit ihr umging. "Ich frage mich manchmal, was passiert wäre, wenn du nicht angehalten hättest und mich aufgelesen. Ich bin so froh, dass du mich gefunden hast! Ich möcht dich nie mehr hergeben, Peter, weißt du das? Ich kann es gar nicht mehr erwarten, dass du wieder nach Hause kommst!" Es klopfte. Die Tür ging auf. Es war Mittag geworden und das Essen wurde gebracht.
Gernot hatte Peters Neuen vor dessen Haus gestellt. Leonhard und Irina brachten ihn zurück zu seiner Werkstatt. Sie waren neugierig und stiegen ebenfalls aus, um sich Peters demolierten Mercedes nochmal anzuschauen, der offenbar wieder ganz gerade stand. Auch die Hinterreifen waren nicht mehr platt. Als Gernot vorsichtig die Heckklappe öffnete, blieb ihnen die Luft weg! Dort, wo ursprünglich die Batterie gestanden hatte, war ein Loch im Kofferraumboden! Man konnte direkt auf die linke Antriebswelle der Hinterachse hindurchsehen...