Der arrogante Provokateur, der in Salzburg schon aufgefallen war, entstieg dem vorderen Wagen und aus dem Hinteren stiegen zwei bewaffnete Soldaten in deutscher Uniform. "Ricarda, ruf Leonhard an! Er soll mir sofort seinen Anwalt schicken und dann ruf die Polizei bitte. Sperr dich im Haus ein zum Telefonieren. Mach schon!" Ricarda war erst verwundert über Peters Anweisung, aber sein mehr gezischtes: "Mach schon!" überzeugte sie, dass er es ernst gemeint hatte. Sie lief zurück ins Haus und verriegelte die Haustür. Sofort rief sie Leonhard an, der ihr versicherte sogleich persönlich zu kommen und seinen Anwalt zu informieren. Dann rief sie die Polizei und meldete, das deutsches Militär bewaffnet auf das Grundstück ihres Freundes gekommen war. Man erklärte, man werde sofort eine Streife schicken.
"Was wollen sie!" - "Den Mercedes und die Batterie! Beides ist hiermit beschlagnahmt!" - "Sagt wer?" - "Sie wissen, das die Österreichischen Behörden mit uns zusammenarbeiten, also geben sie die Fahrzeugschlüssel her und sagen sie mir, wo sich die Batterie befindet!" - "Der Wagen, den sie meinen ist mitsamt der Batterie in der Werkstatt." - "Sie halten mich wohl für blöd! Da steht doch der Wagen, also her mit den Schlüsseln, sonst nehme ich sie fest." - "Verlassen sie sofort mein Grundstück! Ohne die Anwesenheit österreichischer Beamter dürfen sie gar nichts! Und die haben sich vorher zu legitimieren. Wir sind hier keine Bananenrepublik! Also verschwinden sie, aber sofort!"
Der Soldat rückte sein Barett zurecht, ging auf den Verletzten Peter zu und drehte ihm die Hand auf den Rücken, so dass Dieser aus dem Gleichgewicht kam und sich an seinem Wagen die Nase Blutig schlug.
In diesem Moment war Leonhard vorgefahren. Er und Irina stiegen aus und sofort stellten sich die beiden Soldaten in den Weg. Ricarda kam aus dem Haus gelaufen und wollte Peter zu Hilfe eilen, doch der Typ, der Peter bereits Handschellen angelegt hatte, fing sie mit einer Hand ab. "Stoj! Sluschba wneschnei raswedki! Major Irina Natallja Skovic! Parol' Dunay! Prekratit' ob"yavlyat' clearl!" Irina rief ein paar offenbar russische Sätze. "Njet!" Lassen sie augenblicklich Ricarda los und nehmen sie Peter die Handschellen ab, oder ich sorge dafür, dass sie in Sibirien verrecken!" Der Offizier ließ Ricarda sofort los und nahm Peter die Handschellen ab. Peter sah schwer malträtiert aus. Blut tropfte aus seiner Nase und hatte sein Hemd getränkt, dessen Knöpfe abgerissen waren und die Hämatome vom Gurt freilegten. Ricarda tupfte sein Gesicht ab. Der Offizier ging zu Irina und nahm Haltung an. Er stellte sich vor und Irina sprach in scharfem Ton auf russisch mit ihm. Peter verstand nur ...njet KGB... SWR... Ihre Tätowierung im Genick hat sie verrraten. Sie haben Geheimdienstausbildung! Sie haben sich meiner Befehlsgewalt zu unterwerfen! Wie können sie so ein Aufsehen erregen? Rufen sie ihre Leute zur Ordnung!" Der Offizier befahl den beiden Soldaten, zum Auto zu gehen.
Der Streifenwagen kam. "Ein Wort über meine Identität und ihre Karriere ist endgültig vorbei, sie Kretin!" zischte Irina! Dann hakte sie Leonhard unter und ging zu Ricarda und Peter. "Ricarda, ist alles in Ordnung? Hat er ihnen weh getan? Peter, alles ok? Ich werde euch später alles erklären. Bitte sagt nichts über mein Eingreifen! ich kann euch sonst nicht mehr helfen!" flüsterte sie.
Peter blieb der Mund offen stehen. Wie durch Watte hörte er im Hintergrund die Polizisten: "Wie konnten sie im Alleingang einfach hierher fahren? Nein, das ist nicht der besagte Wagen, Herr Handl hatte einen Unfall! Natürlich ist das sein Kennzeichen, bei uns kann man sein Kennzeichen bei Neukauf eines Autos behalten. Sie hätten das mit uns absprechen müssen. Herr Handl hat völlig Recht, ohne uns hätten sie überhaupt nicht agieren dürfen. Sie hatten kein Recht ihn zu verhaften und sie haben ihn offensichtlich verletzt. Das wird Komplikationen geben... "Worauf du dich verlassen kannst, du arrogantes Russen-Arschloch...!" rief Peter dem Offizier zu. "PETER!" Ricarda, die immer noch in seinem Gesicht herumfummelte, sah ihn vorwurfsvoll an. "Sei froh, dass uns Irina hier raus gehauen hat. Die beiden Polizisten wären sicher nicht so effektiv gewesen! flüsterte sie...