"Damit kommen sie nicht durch! Solche Aufnahmen werden vor Gericht nicht anerkannt!" - "Herr Niemeier Ich biete ihnen an, einfach zu kooperieren! Entschuldigen sie sich bei Ricarda und leisten sie finanzielle Wiedergutmachung! Andernfalls gibt es drei Möglichkeiten. Sollten sie mich nocheinmal anbrüllen, kommt die Unangenehmste zum Tragen, denn dann werden sie sich einige Zeit flüssig ernähren müssen!" Einen Moment herrschte Stille. "Was soll das heißen?" "Möglichkeit eins: Sie entschuldigen sich bei Ricarda und kommen für ihre Unkosten auf und die Sache ist erledigt. Möglichkeit zwei: Falls der Staatsanwalt die Aufnahme nicht als Beweismittel zulässt, reicht sie zumindest dazu aus, ihre Frau auf unsere Seite zu bringen und sie um ihren Job und es käme Nummer drei zum Tragen, nähmlich, das man ihnen auch ein Bisschen wehtut. Und wenn sich jemand an Ricarda vergreift, kann er davon ausgehen, dass ich ihn nicht mit Samthandschuhen anfasse!" - "Sie drohen mir?" - "Ja, aber ich bin nicht so blöd, mich dabei aufnehmen zu lassen! Sie haben zehn Minuten Zeit zu überlegen. Wenn sie kooperieren und sich entschuldigen, kommen sie nochmal raus aus der Sache. Sollten sie innerhalb zehn Minuten nicht mit positiver Antwort zurückrufen, werde ich als Erste ihre Frau kontaktieren, dann ihre Firma und dann geht die Sache vor Gericht. Die Zeit läuft!" Klick.
Ricarda saß mit offenem Mund da und starrte Peter an. "Na Kleines, du sagst ja gar nichts! Komm ich mach dir die Tränen weg!" - "Wow, dem hast du es aber gegeben!" - "Wenn du solchen Leuten Entgegenkommen zeigst, legen sie dir das als Schwäche aus. Du must ihnen von Anfang an Respekt einflößen! Sie müssen das Gefühl haben, sich auf hauchdünnem Eis zu bewegen. Wenn du einem Arschloch wie dem da seine Selbstsicherheit nimmst, ist nichts mehr über! Dann wird ihn sehr schnell der Mut verlassen!" Das Handy schlug an. Peter schaltete das Diktiergerät ein! "Niemeier hier. Hören sie, ich werde mich bei Frau Bachler entschuldigen und dafür sorgen, dass sie eine Abfindung bekommt und ein gutes Zeugnis." - "Das ist erfreulich! Wir werden sie kontaktieren, bevor wir ihre Sachen bei ihnen abholen, dann haben sie auch die Gelegenheit sich bei Ricarda zu entschuldigen." - "Ist gut! Ich muss sie bitten, meiner Frau nichts von unserem Gespräch zu erzählen." - " Wenn sie ihr Wort halten, wird das auch nicht notwendig sein sein!" - "Ist gut! Danke herr Handl! Auf Wiederhören!"
"Na siehst du, Kleines, komm her!" Peter wollte Ricarda in den Arm nehmen, aber sie zuckte zusammen! Sie drehte sich irgendwie hölzern zur Seite. Sofort ließ Peter sie los. "Es... Entschuldige, bitte... ich... ich bin noch nicht soweit." - "Schon klar!" Peter hatte schon bemerkt, das sie das Gespräch mit dem Mann, der sie gestern am liebsten vergewaltigt hätte, sehr mitgenommen hatte. Aber dass sie ihn, der Alles für sie in die Hand genommen und ihr von Anfang an zur Seite gestanden hatte, ja den sie noch vor einer knappen Stunde von sich aus leidenschaftlich geküsst hatte, nun nicht einmal umarmen mochte, das kränkte ihn sehr. Bei allem Verständnis, das er Ricarda entgegengebracht hatte war er nun doch zutiefst enttäuscht. Er ging aus dem Zimmer, weil er nicht wußte, wie er sich jetzt verhalten sollte. Er wollte verstehen, aber die Situation hatte einen Punkt erreicht, wo auch er an seine Grenzen stieß!
"Peter, es tut mir leid!" rief sie ihm nach! Er drehte sich nicht um. "Mir auch!" antwortete er kühl...