Nach dem Essen saßen sich Peter und Ricarda noch eine Weile gegenüber. Ricarda hatte sich das Gesicht gewaschen und ihr Lächeln gefiel Peter wesentlich besser als die Tränen von vorhin. Ein Handy klingelte. Peter stutzte. Es war nicht seines. "Das ist meins! Du hast es wieder hingekriegt, ich hab vorhin schon mit meiner Freundin telefoniert. "Hallo? Ja, Ricarda Bachler. Aha! Und was heißt das. Das werde ich aber nicht bezahlen. Ich kann auch nichts dafür, wenn ihr Abschleppwagen streikt. Ich gebe ihnen kurz meinen Freund." Sie hielt Peter ihr Handy hin. "Hallo? Hören sie, der Anruf und damit der Auftrag Ricardas Auto abzuholen kam von mir. Was heißt das, Probleme? Wollen sie mich verscheißern? Ich werde ihnen mal was sagen: Ich habe sie damit beauftragt ein fahruntaugliches Fahrzeug in die Werkstatt zu bringen. Es war keine Rede davon, das mit vier Fahrzeugen zu tun. Die Anfahrt des ersten Bergefahrzeuges werde ich natürlich bezahlen, alles Andere tangiert mich nur peripher! Sie sind eine Vertragswerkstatt, Sie sollten das Fahrzeug abholen und den Fehler ermitteln, dafür sind sie meines Erachtens da! Wie weit sind sie mit der Diagnose? Wie Bitte? Wie lange brauchen sie, um ein Auto vielleicht zehn Kilometer zu schleppen. Sie hatten jetzt zwölf Stunden Zeit dazu, das Fahrzeug steht noch immer dort und sie wagen es, mir einen astronomischen Preis für ihr Versagen zu nennen? Sind sie von Vorsicht Kamera? Oder wollen sie ins Fernsehen? Ich ersuche sie jetzt nochmal, das Auto zum offiziellen Tarif abzuschleppen, den Fehler zu suchen und mich dann umgehend anzurufen! Auf wen das Auto zugelassen ist, ist nicht von Belang für sie! Ich bin der zahlende Auftraggeber und wünsche eine schnelle zutreffende Diagnose, um ihnen den Reparaturauftrag erteilen zu können. Also geben sie mir bitte Bescheid, wenn sie es geschafft haben, einen Golf zehn Kilometer zu transportieren und die Batterie zu prüfen. Und überdenken sie ihre Kostenvorstellung. Auf wiederhören!" Die beiden schauten sich an. "Ricarda, die haben es noch immer nicht geschafft, dein Auto in die Werkstatt zu bringen! Am liebsten würde ich mir das selbst anschauen... Wann kannst du wegen der Wohnung was unternehmen?" - "Ich weiß noch nicht, was ich tun soll!" - "Was möchtest du denn tun? Möchtest du in Stuttgart wohnen?" - "Nein, das hat ja keinen Sinn ohne Arbeit und dann sehe ich dich ja nie!" - "Dann wirst du den Mietvertrag nicht unterschreiben, oder?" - "Das hab ich aber schon, Peter! und die Kaution hab ich auch schon bezahlt!" - "Wie du gestern so schön sagtest: Jetzt wird es schwierig! Jetzt ist es fast drei Uhr. Heute noch zum Golf zu fahren hat wohl kaum Sinn. Ich würde gerne wissen, was passiert, wenn man die Batterie abschließt." - "Hast du eine Theorie?" - "Mehr ein Gefühl, mein Hase... mir sind schon die wildesten Theorien durch den Kopf gegangen." Ricarda sah auf die Uhr am Handy. "Peter ich muss kurz meine Freundin anrufen." - "Ja, mach doch! Ich überleg mir derweil was." Ricarda schnappte ihr Handy und ging aus dem Zimmer. Peter überlegte, ob er nicht doch rausfahren sollte Richtung München, kam aber dann auf die Idee, die Werkstatt anzurufen. "Ja, Handl hier, Grüß Gott, wir haben vorhin wegen dem Golf telefoniert. Ja. Eine Frage: Können sie die Batterie abschließen? Ich bitte sie, sie sind VW-Mechaniker, sie können die Motorhaube bestimmt auch von Außen öffnen! Na also. Wenn sie die Batterie abgeschlossen haben, dann gehen sie doch bitte nochmal mit einem Gerät, einer Taschenlampe direkt zum Auto und schauen sie, ob sie beim Golf dunkler wird oder ausgeht. Danach rufen sie mich bitte wieder an. Danke!" Aus dem Wohnzimmer vernahm Peter Ricardas Stimme. "...hab mir gedacht, das muss ich dir erzählen. Ja! Super! Ok, ich muss wieder! Ciao, Erika!" Schon kam sie wieder zu Peter. Er streckte die Hand nach ihr aus und sie setzte sich zu ihm auf die Bank. "Ich gebe ihnen meinen Freund..." lächelte er. Er legte seinen Arm um ihre Hüfte und sie lehnte sich an ihn. Beide genossen sehr, wieder auf auf Tuchfühlung zu sein...