Der am weitesten verbreitete Glaube auf Wajbaqwinat ist der Geisterglaube, den ursprünglich wohl nur die Nunya pflegten, den jedoch inzwischen alle anderen Völker übernommen haben. Der Geisterglaube kennt drei Arten von Geistern, die neben den anderen Lebewesen existieren:
- Kotaamir: Der Große Geist der Welt, dem alles Leben Untertan ist,
- Tier-, Pflanzen- und Totengeister und
- der persönliche Schutzgeist des Einzelnen.
Kotaamir ist der Geist der Welt selbst, der darüber wacht, dass alles seinem natürlichen Lauf folgt. Im Glauben der Indianer stehen die Erdvölker nicht etwa über den Tieren, sondern auf einer Stufe mit ihnen, und sind den Gesetzen der Jagd ebenso unterworfen wie jedes andere Lebewesen, das seine Rolle im Gefüge des Gleichgewichts spielt. Zu den Regeln von Kotaamir gehören strenge Auflagen zur Jagd und zum Anbau, denn es soll keine Speise vergeudet werden.
Die Geister von Pflanzen und Tieren wohnen jedem Lebewesen inne, auch die Erdvölker besitzen ihre Totengeister. Die Geister lassen sich am ehesten mit unserem Verständnis einer Seele gleichsetzen, doch können im Glauben der Indianer auch Steine oder das Land selbst eine Seele haben. Zudem teilen sich Lebewesen einer Art einen großen Schutzgeist, zum Beispiel den Qutrub oder das Bakari, die in den Legenden der Nunya eine Rolle spielen. Nach der Jagd wird der Geist der Beute entlassen und geehrt, indem möglichst alle Teile des toten Tieres verwendet werden, auch bei gefällten oder geernteten Pflanzen bittet der Indianer den Geist des Wesens um Vergebung und dankt ihm. Für Jagderfolg oder um eine Wasserquelle zu finden werden jedoch auch die Geister von noch lebenden Wesen angerufen. Seltener werden die Geister von großen Helden der Vorzeit verehrt.
Der Schutzgeist eines Indianers ist schließlich einer der Seelengeister, der ein Individuum für einige Zeit oder sogar dessen gesamtes Leben begleitet, leitet und beschützt. Schutzgeister nehmen für gewöhnlich die Gestalt von Tieren an und werden mit Eigenschaften dieser Tiere assoziiert, die der Auserwählte des Schutzgeistes in sich selbst wiederfindet. So steht ein Bakari beispielsweise für Treue, ein Kamel für Liebe und Zähigkeit oder ein Kaninchen für Schläue. Die Indianer tragen Fell oder Federn, seltener Knochen ihres Schutzgeistes als Schmuck und um dessen Stärke für sich zu nutzen. Der Schutzgeist kann sich im Laufe des Lebens ändern, auch können zwei oder mehr Geister einen Nunya auf einmal begleiten. Sie werden als weise Mentoren gesehen, die ihr Wissen mit dem von ihnen Erwählten teilen.
Neben dem Geisterglauben gibt es noch weitere kleinere Religionen auf dem Kontinent - oder vielmehr überwiegend auf den beiden Inseln des Kontinents.
Die Monaairu kennen insbesondere die Sage des Götterdrachen Naair, der ihre Insel aus der Bahn eines Vulkanausbruchs schob und sich darauf auf der Insel zum Schlafen niederlegte, um sich von der Anstrengung auszuruhen. Gemeinsam mit der großen Schildkröte Wa'aika und dem riesigen Rochen Ulourumu spielt Naair die Hauptrolle im Schöpfungsmythos der Monaairu.
Die Ookaraweji glauben nicht an den Großen Geist, sondern verehrten Indhiya, die uralte Vampirin, die über sie herrscht, als ihre Mutter. Indhiya lässt ihre Kinder das Blut, 'Moowahindra', als Kraft des Lebens verehren, dass die unwürdigen Tagleute bzw. Gaageiwatoobukanji gestohlen haben, sodass die Ookaraweji es zurückholen müssen. Alle anderen Erdvölker sind für sie lediglich Diener einer bösartigen Macht namens Tiiwahinamayaris, und werden gefangen, verschleppt und getötet, um Indhiya und damit das Volk der Ookaraweji zu stärken.
Die Assai im Flussland verehren neben den drei Geisterklassen auch insbesondere ihre Könige als Götter, und deren Geister nach dem Tod. Ihnen zu Ehren werden große Pyramiden aus Sandstein errichtet, in denen die Geister der Könige nach deren Tod leben können. Die Pyramiden funktionieren auch teilweise als Gefängnis der Geister, da ihnen nachgesagt wird, nach dem Tod zornig zu werden, wenn der nächste Herrscher andere Entscheidungen trifft, als sie gewählt hätten. Ihre Geister können um Beistand angefleht werden und sollen zum Beispiel Regen oder die Flüsse beeinflussen können. Außerdem können sie Skarabäen mit heiligen Botschaften, Sharrkodhis als Wächter und Beschützer oder Rächer und Heuschreckenschwärme als Strafe entsenden. Insbesondere Ansammlungen von Skarabäen gelten als Indiz für die Anwesenheit von Göttern.
Die mystischen Sphinxe, eine Lebensform von Löwenmenschen und -elfen, die im Flussland gehaust haben soll, konnte angeblich mit den Göttern sprechen und noch heute wird den Wüstenkatzen nachgesagt, dass sie Götter und Geister sehen können und Schutz vor deren Zorn bieten.