Die Blutbarden oder Ookaraweji bewohnen die große, karge Felseninsel Kwiraa im Norden des Kontinents. Ihr Volk setzt sich zusammen aus Elfen und vampirisierten Elfen. Kwiraa ist nicht nur aufgrund ihrer Lage inmitten gefährlicher Stromschnellen schwer zugänglich, sondern auch, weil die Blutbarden Fremde meistens töten.
Aussehen
Die elfischen Ookaraweji besitzen dunkelrote Haut, zumeist lang getragene, schwarze Haare und mehrheitlich dunkelgrüne Augen. Ihre Züge sind fein, mit ausgeprägten Wangenknochen, glatter Haut, schmalen Augen und strengen Nasen, oft bewirkt dies einen finsteren Blick. Ihre Ohrspitzen sind auffällig kurz, sodass viele sie für Halbelfen halten.
Die in Vampire verwandelten Elfen nehmen Haar- und Hautfarbe entsprechen des Verwandlungszeitpunktes an. Verbreitet sind überwiegend Dämmerungsvampire, da die Verwandlung traditionell kurz vor Tagesanbruch durchgeführt wird. Verwandelt werden ausschließlich Männer von anderen Vampirelfen oder der Königin der Ookaraweji, Indhiya, einer uralten Vollmondvampirin mit rotem Haar.
Die Blutbarden tragen ihr Haar oft teilweise in Zöpfen, deren genaue Form und Position Aufschluss über ihren Rang gibt. Die Zöpfe werden dabei mit Strähnen des eigenen Haares verschlossen. Die Ookaraweji tragen als Schmuck nur Federn verschiedener Vögel, die in die Haare eingeflochten oder hinter dem Ohr getragen werden. Ihre Kleidung besteht aus feindem Webstoff in satten, gesetzten Farben wie Blau, Grün, Orange und Hellgrau.
Land
Ihre Heimat ist Kwiraa, die nördliche Insel, deren Name von anderen Völkern oft nur flüsternd ausgesprochen wird. Die Insel ist nur schwerlich erkundbar, da die Blutbarden alle Fremden töten, die sie uneingeladen betreten (und selten jemanden einladen). Bekannt ist, dass die Insel überwiegend aus unzugänglichem Gebirge besteht, dem Kowrun, in dem besonders die großen, doppelköpfigen Dhupiri-Fledermäuse hausen. Im Südosten der Insel liegen grüne, versteppte Wiesen. Ein Fluss aus dem Gebirge, der Kwarut, teilt sich im Flachland in zwei Arme auf: Kuweri und Kweera. Der Kuweri teilt sich weiter im Süden erneut in Kuweri-Kaweri und Kuweri-Kuweri. Zwischen Kweera und Kaweri erstreckt sich ein sumpfiger Halbdschungel mit Mangrovengewächsen, vor der Küste des Dschungels liegt ein kleinere Korallenriff, Kiwri. Inmitten der Stromschnellen, die Kwiraa im Südwesten vom Festland abtrennen, liegt eine große, versandete Insel namens Kaawir, auf der Vampire ausgesetzt wurden, die die Ookaraweji zum Tode verurteilen.
Die Flüsse von Kwiraa sind reich an Goldlachs, in dem Korallenriff Kiwri lassen sich Mahale fangen. Die Sandstrände werden von Schildkröten besucht und in den Bergen nisten Albatrosse, ansonsten ist die Insel überwiegend karg und lebensfeindlich.
Kultur
Aufgrund ihres kargen Wohnortes sind die Blutbarden auf zusätzliche Nahrungsquellen angewiesen. Mit der Zeit entstand eine Kultur, in der die meisten Jungen in frühen Jahren zum Vampir verwandelt wurden, da sie in dieser Gestalt auch über Jahrhunderte ohne Nahrung auskommen. Die weibliche Bevölkerung liefert jedoch freiwillig Blutvorräte, dient ansonsten jedoch vorwiegend als Nutztiere, die gemolken und bei Nahrungsknappheit geschlachtet werden. Manche Frauen bleiben auch als Priesterinnen die persönlichen Haustiere der Königin, die ihre Dienerinnen nach der Reinheit des Menstruationsblutes auswählt.
Jeden Neumond findet ein größeres Fest statt, bei dem das Blut der lebenden Bevölkerung getrunken wird und eventuell Männer in Vampire verwandelt werden. Zu diesen Gelegenheiten gibt es Delikatessen aus Albatrossbraten und auf Überfällen erbeuteten Nahrungsmitteln.
Männer elfischer und vampirischer Natur fahren regelmäßig an das Festland, um dort Siedlungen zu überfallen. Ihre häufigsten Opfer sind die Assai, seltener die Yyaya und Yuyuga. Expeditionen bis nach Süden zu Irumada oder über die Berge in die Wüste sind selten.
Den Namen Blutbarden erhielten die Vampire außerdem wegen ihrer Musik. Sie haben die Saiteninstrumente Oud, Kanun und Viqa, die Nay-Flöte und die Trommeln Riq und Tabla.* Ihre Überfälle begleiten sie mit hypnotischer Musik, Tänzen und sirenenhaftem Gesang. Dieser bildet eine Form von Magie, die die Schlafenden überrumpelt und den Angriffen wehrlos ausliefert. Widerstehen und fliehen oder sich wehren kann man nur, wenn man den Beginn der Musik mit wachem Geist bemerkt. Bei den Überfällen gibt es allerdings nur selten Tote, wenn die Vampire zu viel Blut trinken. Vorwiegend wird Nahrung gestohlen, seltener entführen die Vampire Kinder oder junge Frauen wegen ihres reinen Blutes. Trotzdem sind ihre nächtlichen Überfälle ein Graus für die Opfer, die dem Blutdurst und seltener der Vergewaltigung durch die Ookaraweji hilflos ausgeliefert sind. Die durch den Gesang erweckte Trance verzerrt die Ereignisse oft mit alptraumhaften Ergebnissen.
Da die Reisen der Überfälle mehrere Wochen dauern, übernachten die Vampire tagsüber in gegrabenen Sandkuhlen, wehrlos bis auf Elfenwachen. Wird eine solche Übertagungshöhle von anderen Völkern entdeckt, können diese die Vampire meist restlos vernichten.
Außerhalb ihrer Überfälle tanzen die Ookaraweji zudem zur Safaada, einem traditionellen, tranceartigen Tanz, begleitet von den Klängen ihrer Musik.
verbreitete Gerichte der Ookaraweji:
- Vampire
Elfenblut (Hauptnahrung, jedoch auch das Blut vom Kontinent entführter Lebewesen wie Gazellen, Schlange, Sharrkodhi oder Menschen)
rohes Fleisch in kaltem Fischblut
schwarzes Vampirblut mit Chili und Pfeffer
Blutsuppe
- Elfen
Goldlachs in weißer Sahne
gerösteter Bamut
Schildkröten-Wurst
eingelegter Fisch
Fischbrei mit Seeschnecken
Tintenfisch auf Garnelen mit geriebenen Seepocken
durchsichtig gedünsteter Aal, gefüllt mit Stachelbeeren
Brote aus Seevogeleiern und Bamutfleisch
Haifischfleisch als Suppe oder Fleischstückchen im Brot eingebacken
- Neumond
Blut oder Albatrosbraten in einer Soße aus Bergpilzen und -kräutern
als Beilage Gerichte von eventuellen Überfällen
*bis auf die Viqa sind alles existierende, arabische Instrumente