Die Nunya, auch Feuerelfen genannt, sind Nomaden der großen Wüste al Taskmadhia. Sie sind das zahlenmäßig kleinste Volk auf dem Kontinent, unsicher ist nur, ob die Skorpionsmenschen auf der nördlichen Insel Kwiraa mehr oder weniger Individuen zählen.
Aussehen
Die Feuerelfen haben tiefrote Haut und etwas dunklere, rote Haare, die zumeist schulterlang und offen getragen werden. Als Elfen haben sie etwa zwanzig Zentimeter lange Ohren, die während des Übergangs zum Elben noch etwa weitere zehn Zentimeter wachsen. Dabei neigt sich die Spitze nach unten. Die Augen sind für gewöhnlich Lila.
Gekleidet sind die Nunya in vergleichsweise schlichte, knöchellange Gewänder aus gefärbter Wolle, bevorzugt werden die Farben Lila, Violett oder Purpur. Meist haben die Gewänder nur einen Schnürkragen am Hals, wo ein dünner Lederfaden gekreuzt angebracht ist. Gegen die Hitze und den Wüstensand werden zudem oft Tücher über dem Kopf getragen, die derartige gewickelt sind, dass nur ein Spalt für die Augen unbedeckt bleibt - und auch dieser lässt sich verschließen. Diese Tücher bestehen entweder aus den traditionellen Nunya-Farben oder sie sind aus weißem Sabib-Stoff gefertigt.
Als Schmuck tragen die Nunya dünne Halsketten aus Leder, an denen Federn oder Steine befestigt werden. Manche besitzen auch Kopfschmuck aus Steinen und Bronzekettchen in Iru-Machart. Diesen Schmuck erwerben sie auf ihren Reisen über den Kontinent und tragen ihn als Zeichen der Orte, die sie gesehen haben.
Zu ihrer Versammlung einmal im Jahr bemalen die Nunya ihre Haut mit in Linien und Kreisen angeordneten Punkten aus Henna-Farbe und tragen ihren Schmuck offen zur Schau, während sie sonst eher zurückhaltend damit sind. Nunya, die besondere Leistungen erbracht haben, werden zeremoniell mit dauerhaften Tattoos aus schwarzen Skorpionsgift gezeichnet.
Land
Die Nunya leben überwiegend als Nomaden in der großen Sandwüste al Taskmadhia. Sie reisen jedoch auch bis in die Steppe Tasmada im Norden und die Berge Aramat dahinter, in das grenzende Nandi-Gebirge und Dirrkadhi-Klippen im Westen des Kontinents. Einzelne Nunya gelangen auch bis zu den Dschungel yan Yaiyin oder in das Flussland Shakdee. Nur wenige Nunya leben sesshaft, dies sind überwiegend Frauen und Kinder, die im Schatten des Berges Nunya-tamat aufgezogen werden. Hier stehen große Sabib-Zelte aufgebaut, die mit Holz oder Steinen dauerhaft befestigt wurden. Auf ihren Reisen haben die Nunya kleinere Zelte oder auch nur Ganzkörperüberwürfe aus Sabib-Stoff dabei, dauerhafte Bauwerke erschaffen sie nicht.
Kultur
Die meiste Zeit des Jahres streifen die Nunya alleine oder seltener zu zweit durch die Wüste. An Oasen treffen manchmal mehrere von ihnen aufeinander, doch sie halten eine eher höfliche Distanz zu ihresgleichen. Mit Fremden sprechen sie nur äußerst selten.
Während der zwei Monate Regenzeit ziehen sie zur nun fruchtbaren Umgebung des Nunya-tamat, eines großen Berges, der sich im Westen der Wüste etwas vom Gebirge entfernt erhebt. Dort liegt auch ein großer Salzsee, der sich während der Regenzeit mit Wasser aus dem Gebirge füllt. Eine Hochebene zwischen dem Nunya-tamat und dem Gebirge erblüht durch die Nähe zu einigen dann gut gefüllten Wadis zu grünem Leben. Diese Versammlung wird Daqbai genannt und dauert etwa zwei Monate. Im ersten Monat, wo nahezu täglich Nunya anreisen, wird an den abendlichen Feuern geredet und getrunken, während die Männer tagsüber die Vorbereitungen für den nächsten Monat treffen. Wichtig ist der Austausch über die verschiedenen Abenteuer, die die Feuerelfen auf ihren Reisen erlebten. Das so erlangte Wissen ist ihr höchstes Gut.
Der zweite Monat ist einem langen Fest gewidmet, dem Ayawan. Es gibt einen Überfluss aufwendiger Speisen und fast jeden Abend versetzen sich die Männer und reisenden Frauen durch das Kauen von Skorpionsstacheln in eine Trance. Außerdem ist dies der Zeitpunkt, zu dem ein Geschlechtsakt vollzogen werden kann. Als Elfen sind auch die Nunya in dieser Hinsicht sehr zurückhaltend.
Nach den zwei Monaten, wenn die Nahrung rings um den Berg knapper wird, brechen die Nunya wieder auf. Sie ziehen mit einfachen, getrockneten Speisen und kleinen, leicht auf- und abbaubaren Tipi-Zelten umher, kehren entweder zur nächsten Regenzeit zurück oder bleiben dem Nunya-tamat mehrere Jahre fern. Dabei gibt es alle neun Jahre ein größeres Fest, das ebenfalls schlicht als Nunya-tamat bezeichnet wird; diesem fernzubleiben wagt kaum ein Nunya. Einige bleiben länger hier zurück, vorwiegend Frauen, die schwanger zu sein glauben - sind sie es nicht, helfen sie anderen Frauen in der Zeit vor der Geburt. Außerdem bleiben Kinder bis mindestens zum 25., maximal zum 40. Lebensjahr im Schoss der Berge (dies entspricht 8-12 Jahren bei Menschen, 6-9 Jahren bei Zwergen). Elben, die sich für weitere Reisen nicht mehr stark genug fühlen, sowie Kranke, können ebenfalls zurückbleiben. Unter den Nunya gilt es als große Tragödie, zu sterben, bevor man das Wissen seiner letzten Reise am Nunya-tamat teilen kann. Wird einer der Ihren auf den Reisen ermordet, ahnden sie dieses Verbrechen mit aller Grausamkeit. Dabei ist es unwichtig, wie lange der Mord zurückliegt, denn die Nunya sind ausgezeichnete Fährtenleser und oftmals Magier mit einem dritten Auge: Verbreitet unter ihnen sind sonst sehr seltene Magieformen wie die Fähigkeit, Auren, Geister, die Vergangenheit oder im Sand versunkene Spuren zu sehen.
Die Nunya besitzen außerdem die Fähigkeit, Dschinn einzufangen. Dazu nutzen sie gewebte Stoffe wie zum Beispiel die Teppiche der Monaairu und reisen auf diesen scheinbar fliegenden Teppichen durch die Wüste. Haben sie keinen Dschinn einfangen können, reisen sie oft mit einem Dromedar, im Gebirge einem Trampeltier oder mit einem gezähmten Bakari. Seltener haben sie große Karawanen und betätigen sich als Händler oder besitzen ein gezähmtes Shadhavar.
verbreitete Gerichte der Nunya:
- Allgemein
Getrocknete Schlange (Hauptnahrung während der Reisen)
Dwiminat oder Pemmikan
gepresster Kakteensaft
Milch von Dromedar oder Trampeltier
saurer Tamarindensaft (erhitzt) mit Pfeffer
saurer Tamarindensaft (kalt) mit Stücken von Trockenfleisch
heißer Minztee, während der Reise in der Wüstenhitze zubereitet und mit Kandis-Zucker gesüßt
schwarzer Tee mit Zitrone
- Festessen am Nunya-tamat
Scharf in Öl gebratene Dünengazelle
Schwarze Klapperschlange in Dromedarmilch mit Datteln und geriebener Palmrinde
Wüstenschildkröte in wässriger Süßkakteensuppe
Gesalzener Strauß mit Wolfsmilch, Myrrhe und Weihrauch
Weiße-Oryx-Braten mit Kakteenhonig, gefüllt mit Tamarinden, Würgefeige und/oder Fisch
Skorpionsstachel
Rauch von Weihrauch oder Myrrhe