Die von den Siedlern Iru genannten Monaairu stehen schon seit fünf Jahrhunderten in Kontakt mit der Außenwelt, da ihre Insel bereits dreihundert Jahre vor dem Kontinent entdeckt wurde. Das südliche Irumada mit seinen weichen Stränden bot den Schiffen der Dhubaayanai keinen Widerstand. Die friedfertigen Menschen und Tiermenschen der Monaairu sind aus diesem Grund leider schon viel zu häufig Sklaven der siedelnden Völker.
Aussehen
Die Iru haben eine dunkelbraune-rötliche Haut und lockige, oft buschige Haare von einem leicht dunkleren bis nahezu schwarzen Farbton. Sie haben dunkelbraune oder schwarze Augen und insbesondere volle Lippen und breitere Nasen. Die Augen sind mandelförmig und stehen leicht schräg über vollen Wangen in runden, freundlichen Gesichtern. Die Tiermenschen haben Tieranteile von Hasen (Ohren oder - seltener - Puschel) oder Aiykalos (Fell, Rüssel, seltener Greifkrallen).
Ihre Kleidung ist aus fein gewebten, bunten und meist aufwändig gemusterten Stoffen aus Wollvogel-Wolle. Piercings mit kleinen Goldkettchen sind weit verbreitet, des weiteren goldene Reifen, Kronen, Schuhen aus Goldketten und Handschuhe aus ebensolchen Kettchen. Diese Ketten drücken Stammeszugehörigkeit und gesellschaftlichen Stand des Trägers aus, viele sehen darin inzwischen nur noch ein Sinnbild des Sklavenstandes, den die Iru mittlerweile einnehmen. An der Kleidung werden häufig gezielt eingesetzte Edelsteine befestigt. Bevorzugt werden leicht gedämpfte, aber kraftvolle Farben im Wechselspiel, beispielsweise Orange, Lila und Verzierungen in dunklem Grün.
Land
Die Iru bewohnen Irumada, die große Insel im Süden des Kontinents. Die Insel besteht überwiegend aus einer größeren Sandfläche, Youlou, die jedoch mehr Strand als Wüste ist. Im Nordosten erhebt sich eine schmale Gebirgskette bis zur Küste, die Matai. Der Südzipfel der Insel besteht aus drei Bergen: Hoye, Manda und Dyoula, zusammen Naairs Kopf. Vor der Küste ragt ein vierter Berg aus den Wellen, Denyi, laut dem Mythos der Iru das Rückgrad eines gewaltigen Drachen, dessen Haupt die Drillingsberge darstellen. Dieser habe die Insel Irumada vor vielen Jahren aus der Bahn eines gewaltigen Vulkanausbruchs geschoben und sei nach dieser Anstrengung eingeschlafen. Als Schutzgott der Iru soll Naair jedoch eines Tages wieder erwachen.
An der Ostküste erstreckt sich von dem einen Gebirge zum anderen ein kleiner Dschungel aus überwiegend tropischen Laubbäumen. Vereinzelt finden sich Fruchtbäume aus den Dschungeln yan Yaiyin, die von Vögeln oder dem Wind zur Insel getragen werden, jedoch auf dem sandigen Boden nicht lange überdauern. Eine etwas vorgelagerte, halbmondförmige Insel liegt im Osten Irumadas. Irumai bildet gemeinsam mit den Klippen von Genyi einen durchbrochenen Ring vor der Küste, das Meer ist innerhalb dieses fast kreisrunden Beckens sehr flach und ungewöhnlich süß - es wird von den beiden Flüssen Dimouo aus dem nördlichen Gebirge und Madouo aus dem Westen gespeist. Der Madouo entspringt einem großen See im Westen des Strandes, dem Meydo. Der Golf vor der Küste wird Naairounye genannt, Schlafplatz des Naair. Hier leben die großen Irurochen oder Makauo, die als Diener des Schutzgottes Naair verehrt und zu speziellen Zeremonien verzehrt werden.
Kultur
Aufgrund ihrer freundlichen Natur wurden viele Iru von Siedlern als Gefangene genommen. Besonders die Tiermenschen sind wegen ihrer Fähigkeit der Kommunikation mit anderen Lebewesen sehr geschätzt. Nachdem die ersten noch für ihre Dienste bezahlt wurden, haben die ersten Siedler schnell festgestellt, dass sie die gleiche Leistung auch billiger erhalten konnten.
In der Folge ist die ursprüngliche Kultur Irumadas nahezu verloren. Die Kurzlebigkeit der Tiermenschen lässt Traditionen schnell vergessen werden. Sie verwässern durch den Einfluss anderer Völker, die die Traditionen der Iru teils für eigene Zwecke entfremden. So ist der einst traditionelle Oulouro-Tanz der Eingeborenen heute bereits nichts weiter als eine Vorführung zu Freuden der Besucher, die die wiegenden Schritte und komplexen Choreografien genießen, ohne sich die Mühe zu machen, die religiöse Bedeutung der Tanzschritte zu erlernen. Der Winrai-Tanz ist dafür langsam in Vergessenheit geraten, da er weniger Unterhaltungspotential für Siedler vorwies.
Unter dem Einfluss dhubaayanischer Siedler begannen die Iru, bunte Gewänder aus gemusterten Stoffbahnen zu bevorzugen. Auch vorher haben sie viele bunte Farben getragen, doch die genaue Machart der traditionellen Kleidung ist inzwischen verloren. Übrig geblieben sind einzelne Kleidungsstücke wie Röcke aus bunt eingefärbten, schmalen Palmenblättern oder Blumen, die entweder getrocknet oder aus Leder und Stoffen nachgebildet getragen werden. Die Herstellung ihrer bunten Kleidung nimmt im Kulturraum der Iru inzwischen jedenfalls einen zentralen Platz ein. Gewänder und auch Teppiche werden aus der Wolle der auf der Insel heimischen Wollvögel gewoben. Die Frauen verbringen fast alle Zeit damit, diese feinen Stoffe herzustellen, die bei anderen Völkern hohe Preise erzielen - nur leider nicht zum Vorteil der Iru. Aufgabe der Männer ist es, für Nahrung zu sorgen. Hauptsächlich werden dazu Pflanzen gewählt, denn die Iru ernähren sich überwiegend Vegetarisch. Auf der Insel sind ihre wichtigsten Ressourcen Kokospalmen und die wenigen Blumen und Kräuter, die auf Sand und Stein ihre Heimat finden. An zweiter Stelle stehen die unbefruchteten Eier der halbwild gehaltenen Wollvögel und schließlich Fische, Krabben und Schildkröten. Die Iru wählen jedoch vorzugsweise das Fleisch gerade verendeter Tiere, sie töten nur in äußersten Notfällen oder im Zuge religiöser Feste. Solche Feste finden etwa alle ein bis zwei Monate statt, die beiden wichtigsten sind Naairs Einatmen und Naairs Ausatmen zur Sommer- respektive Wintersonnenwende. Die Feste werden - soweit noch überliefert - mit Tänzen (Winrai) und Festmahlen begangen, wobei ein Teil des Essen stets dem Gebirge Naairs Kopf geopfert wird. Zudem gibt es Opferrituale, wenn Nahrung knapp wird oder ein ähnliches Unglück sich ereignet. Gerüchte, dass die Iru Jungfrauen als Opfer in die Berge schicken, damit sie dort sterben, wurden bisher nicht bestätigt.
Obwohl sie überwiegend als Sammler oder eventuell noch Fischer leben, haben die Iru ein besonderes Nutztier: Den Wollvogel, einen hühnergroßen, rundlichen und flugunfähigen Vogel mit sehr langem Schnabel und einem flaumigen, wollähnlichen Gefieder in bunten Farben. Wollvögel gibt es in allen Möglichen Farbtypen, viele haben auch auffällige Muster. Sie sind ziemlich zutraulich und werden teils in Ställen gehalten, jedoch traditionell zum Sommer freigelassen. Dann steht es den Tieren frei, im Winter von selbst zurückzukehren. Es ist Aufgabe der Kinder, die Wollvögel zu hüten, scheren und die Eier von ohne Hahn gehaltenen Hennen einzusammeln.
Außer den Wollvögeln leben auf der Insel einige Dschungelvögel, Papageien und Sittiche, die von selbst keine Nahrung finden würden. Die Iru nehmen sie als Haustiere auf, denn sie lieben alles, was bunt ist, und teilen großzügig mit den Vögeln. Falls eines ihrer Haustiere stirbt, haben sie jedoch auch keine Scheu davor, es als Nahrung zu verspeisen. Ihrem Glauben nach leben die Verstorbenen auf diese Weise weiter und begleiten diejenigen, die fortleben.
verbreitete Gerichte der Monaairu:
- Allgemein
Kokosnussmilch aus der Schale mit Fruchtfleisch - oft verfeinert mit Kräutern oder eingewandertem Obst, seltener mit Krabbenfleisch
Kokosbrei, Süßwasser und angebratene Kokosflocken
Palmrindenbrei mit süßen Beeren
Salat aus essbaren Blüten
Wollvogeleier (gekocht, gebraten oder gekocht, einen Tag in einem Mix aus Salzwasser, Kokosmilch und roten Beeren eingelegt und in einem Salat aus Tang serviert)
Schildkrötensuppe im Panzer mit roten Algen und Kokosflocken
Krabbe am Spieß gebraten, mit Feuernuss
dhubaayanische Reisplatte mit Krabbe, Kokosreis, einer Soße aus Beeren und jungen Nüssen und / oder anderen Zutaten
- zu Festen
Ganzer Rochen, in der Salzkruste gebacken
Mit Kokosmilch oder Beerensaft gefüllte Wollvogeleierschalen
Poouki, ein Brei aus Kokosflocken und Honig, manchmal auch in Form kleiner Kugeln gegessen