Das Volk der Assaifasu, von den Siedlern meist Assai genannt, bewohnt die Flusslande östlich des Nandi-Gebirges, das die Wüste mittig spaltet. Sie sind das am weitesten entwickelte Volk (nach dem Verständnis der Siedler), betreiben Ackerbau, Viehzucht und Handel.
Aussehen
Sie sind vorrangig kleine Menschen, deren Größe sich um die 1,45 m bewegt. Sie haben braune, rötliche Haut und dunkelrote Haare mit winzigen Locken, die sich zu breiten Strähnen formieren. Ihre Augen haben meist die Farbe von hellem Bernstein, doch es gibt auch welche mit blauen oder braunen Augen. Auffällig sind ihre dünnen, geschwungenen Augenbrauen, die wie aufgemalt aussehen.
Sie tragen oftmals Schmuck aus Bronze, die sie in den Bergen abbauen, oder Gold, das sie überwiegend aus dem Handel erstehen. Alleinstehende tragen Kleidung aus hauchdünnen, weißem Rindleder, oft in mehreren Schichten, die kühlere Luft speichern. Frauen färben ihre Kleidung mit Henna, Männer mit Lapislazuli. Je kräftiger die Farbe des Gewandes, desto höher steht der Betroffene in der Gesellschaft. Arme Assai, Lehrlinge und Menschen ohne Gewerbe tragen groberes, dunkleres Leder. Als Verzierung der Kleidung werden getrockneter Tang oder Platten aus Gold oder Bronze genutzt. Auch Armreifen, Fußreifen, Ketten und goldene Ringe in den geflochtenen Haaren werden getragen.
Land
Ihr Gebiet umfasst vorrangig das grüne Land Shakdee im direkten Umfeld der großen Flüsse Togaare, Nait und Nanati (wobei der Nanati einen größeren Nebenfluss des Nait darstellt). In den grünen, nur von wenigen Sandflächen durchbrochenen Auen des Flusslands besitzen die Assai mehrere große Städte:
- Assaibahin im Norden, am Fuß des Gebirges und halb in der Steppe Daiksha, von den Quellen der Flüsse umarmt,
- Assainadu in den verästelten Armen des Nanati,
- Assaitoboe auf einer großen Insel im Delta des Togaare,
- Assaidaik in der Mitte eines Wüstenfleckens zwischen beiden Flüssen,
- Assainandi in einem flachen Tal am Rand des Gebirges und
- Assaikemut an der Mündung des Togaare in das Meer.
Assaibahin ist die älteste Stadt und heute nahezu verlassen. Bei Assainadu handelt es sich weniger um eine befestigte Stadt als um einen Zusammenschluss mehrerer großer Gehöfte, die von Viehzucht und Ackerbau leben. Assaitoboe ist die Hauptstadt der Assaifasu und hat den höchsten Bevölkerungsanteil. Insbesondere Weber und andere Handwerker leben hier, jedoch auch Viele, die wenig Glück mit der Landwirtschaft haben und auf Arbeit hoffen. Die Wüstenstadt Assaidaik ist mittlerweile verlassen, doch ihre großartige Architektur zeugt von ihrer einstigen Größe. Wahrscheinlich lag sie an einem Seitenarm des Nait, der mittlerweile ausgetrocknet ist. Assainandi ist das Handlungszentrum der Assai und Ausgangspunkt aller Expeditionen und Handelsreisen über die Berge. In den nahen Bergen werden zudem Bronze und Lapislazuli gefördert. Assaikemut ist eine Stadt von Fischern und Bootsfahrern. Viele transportieren Waren auf der wichtigsten Handelsroute, Assainandi nach Assaitoboe, oder zu anderen Orten an den Flüssen. Früher bestand auch Handel mit den Mondelfen, deren Dschungel auf der anderen Seite des Golfs liegen, in den die beiden großen Ströme münden.
Außerdem beanspruchen die Assai noch die gesamte östliche Cherubi-Wüste, die im Norden in die Steppe Daiksha und im Südosten in die Steppe Kandee übergeht. Außerdem besitzen sie mehrere kleinerer Gebäude im Nandi-Gebirge entlang ihrer Handelswege.
Kultur
Die Assai leben überwiegend in großen Städten oder in Bauernhöfen, die selten mehr als eine Tagesreise von den nächsten Siedlungen oder Höfen entfernt liegen. Bis auf Assainandi im schützenden Schoß der Berge liegen alle Gebäude nah am Fluss, teils auch in der Überschwemmungszone, sodass die Bewohner umziehen müssen, wenn in der Daiksha die Regenzeit beginnt.
Am Flussufer werden Ziegen und Wasserbüffel gehalten. Außerdem bauen die Assai Paprika, Datteln, Feige, Okra und Hirse an. In den Flüssen und insbesondere in den Korallenriffen bei den Mündungen werden eine Vielzahl an Fischen und anderen Meerestieren gefangen oder gesammelt. Mit Kanus aus Bergzedern oder Flößen aus Palmholz werden die Flüsse von Händlern und Fischern befahren. Die festen Gebäude bestehen aus manchmal bunt gefärbtem Lehm, sind niedrig, aber überwiegend zweigeschossig mit einer Dachterrasse. In der versunkenen Stadt Assaidaik kann man zudem Paläste mit Pyramidendächern, großzügigen Torbögen und mit Sand gefüllten Brunnen bewundern.
Die Assai leben als Händler, (reisende) Fischer, Bergleute oder auf großen Gehöften mit einem Gutsherren, dessen Familien und vielen Arbeitern, die nach unserer westlichen Ansicht viel eher Sklaven entsprechen, jedoch freiwillig in diesen Stand treten. In den Städten sind Weber, Schneider und Schmiede verbreitet, entlang der großen Hauptstraßen reihen sich ihre Stände dicht aneinander, durchbrochen nur von gelegentlichen Speisenhändlern, die entweder haltbare Waren wie Brot und Trockenfisch verkaufen oder frisch zubereitete Gerichte anbieten, die man direkt verspeisen kann. Binsen, Lehm und Steine werden in den Außenbezirken der Stadt feilgeboten. Auf den Höfen lassen sich außerdem häufig Tiere erwerben.
Einige Assai durchstreifen auch die Wildnis, zu dem Zweck, Ziegen oder Wasserbüffel für den Verkauf an Bauernhöfe einzufangen. Seltener jagen sie die flinken Bakari-Pferde. Entlang der Flüsse arbeiten viele in ähnlicher Form als Sharrkodhi-Wachen. Sie beobachten das Zugverhalten der gefährlichen Raubtiere, warnen vorbeiziehende Flussfahrer, wenn nötig, oder dezimieren die Bestände in gefährlichen Jagden.
Die Assai sind das einzige Volk, bei dem die Monogamie wirklich weit verbreitet ist. Insbesondere in ländlicheren Gegenden ist es jedoch immer noch üblich, dass ein Mann mehr als eine Frau hat. Gleichermaßen gibt es in einer neueren Bewegung Frauen mit mehr als einem Mann. Eine wirkliche Haremskultur zeigt sich jedoch nicht.
verbreitete Gerichte der Assaifasu:
- Allgemein
Ziegenmilch
Guavensaft
Hirsebrei mit Beeren, Datteln oder Honig
Salat aus Feige und Dattel
Ziege in Safransoße
Okra mit Paprika
Fladenbrote aus Hirse
Datteln mit Honigwaben
Ziegenkäse mit schwarzem Pfeffer und Honig
Klapperschlange in Pfeffersoße mit Oliven
Ölpalmenblätter gefüllt mit Ziegenkäse und Oliven
Sharrkodhi-Fleisch (als Eintopf oder getrocknet)
Büffelkeule mit Paprika, mit Ziegenkäse gefüllten Datteln und Fladenbrot
- Flussmündung
Schildkrötensuppe mit geräuchertem Fisch und Muscheln
Seetangsalat
Backfisch aus dem Lehmofen
Mahale in dünnem Hirseteig mit Ziegenbutter gebacken
- im Bergland / auf Reisen
Über Zedernholz geräucherter Skorpion mit Wajbaq-Salbei
Wildziege an Äpfeln und Wachholderbeeren
Pemmikan aus Bison oder Wasserbüffel
schwarzer Tee mit Zitrone