Hierbei handelt es sich um eine Übersicht über allgemeine Kulturgüter des Kontinents, die in mehr als einer Kultur der Einwohner vorkommen. Für einen detaillieren Blick in die Kulturen einzelner Stämme, die ebenso komplex wie vielzählig sind, verweise ich auf die entsprechenden Völkersteckbriefe.
Flaggen und Banner: Ursprünglich besaß Wajbaq keinerlei Flaggenkultur. Dem am nächsten kommt die Kleiderkultur der Assai oder die Farben der Wampungürtel, die mit kleinen Muscheln bestickt sind und traditionell eine Stammesgeschichte in kleinen Bildern darstellen, jedoch inzwischen auch als Kunst an Siedler verkauft werden.
Mit der Ankunft der Siedler erhielt Wajbaq schließlich seine Landesflagge, ein horizontaler weißer Streifen über einem goldenen Streifen. Nach den Indianerkriegen wird hierauf der Schattenschnitt einer Schlange (genauer: der Diamant-Klapperschlange) abgebildet. Zu Festen werden Wimpelketten gehisst, an denen sich weiße und goldene Dreiecksflaggen abwechseln, und als Banner gibt es einen goldenen Schild mit einem weißen Dreieck oben.
Zudem haben manche Stämme die Kultur von Bannern und Wappen übernommen. So besitzen die Nunya als Wappen ein schwarzes Kamel auf einem roten Dreieck, auf hellblauem Grund - dies ahmt eine rote Düne der al Taskmadhia nach. Das Wappen der Assaifasu besteht aus zwei blauen Schlangenlinien auf grünem Grund, als Symbol für die beiden Ströme des Flusslands. Die Sumbalistämme haben Flaggen mit Ameisen auf rotem, goldenen, grünen oder weißem Grund.
LEBENSMITTEL
Chipi: assairische Süßgepäcke auf Basis von trockenen Brotstückchen. Diese werden mit Milch und Eiern angebraten und großzügig mit Honig gewürzt. Manche Varianten enthalten auch Stückchen getrockneter Datteln. Die Chipi sind inzwischen überall auf dem Kontinent beliebt.
Dwimminat: Ein traditionelles Versorgungspaket für die Wüste, bestehend aus Süßwasser oder Kakteensaft, getrockneter Schlange oder Pemmikan, getrockneten Datteln und Nai. Eine Dwimminat bezeichnet die Menge, die für neun Tage Reise benötigt wird. Dies sind: Etwa 135 Liter Wasser, drei (kleine) Klapperschlangen, 18 Nai und knapp 9 Kilo Datteln. Es gehört auch Salz dazu: Entweder in den Fladen oder im Schlangenfleisch, manchmal auch in einem kleinen, separaten Beutelchen. Sehr häufig geben die Händler Kräuter für Tee zu einer Dwimminat.
Nai: Etwa handtellergroße, fingerdicke Fladen aus Hirseteig. Sie können in der Sonne getrocknet werden und stellen danach eine verbreitete Wandernahrung dar, im Flussland werden sie frisch mit Früchten oder Honig als Süßspeise gereicht. In Oasen kann man sie häufig mit gegrilltem Fisch gefüllt erwerben.
Pemmikan*: Ein haltbarer Reiseproviant aus gedörrtem, rotem Bisonfleisch, Fett und eventuell getrockneten Beeren. Dieser kann roh verspeißt, allerdings auch mit Wasser aufgekocht in einen Eintopf verwandelt werden. Ursprünglich vor allem von den Sumbali erfunden, ist Pemmikan inzwischen auch unter Wajba, Nunya und reisenden Assai-Händlern beliebt.
Qbak / Milchbier: Ein überall auf dem Kontinent verbreitetes Getränk aus warmer Milch (beispielsweise von Kamel, Ziege oder Bakari) und gegorenen Früchten oder gegorenem Kakteenfleisch, wodurch es eine mit Bier vergleichbare Menge Alkohol enthält. Getrunken wird es meistens heiß und mit unterschiedlichen Gewürzen, insbesondere Pfeffer, herzhaft gewürzt. Durch den Anteil an Milch behält das Getränk eine süße Note. Die Eingeborenen geben dieses Getränk bereits Kindern zu trinken, für gewöhnlich kriegen diese einen halben Krug, während die Erwachsenen am Abend einen trinken.
Tee*: Ein besonders in Wüstengegenden verbreitetes Getränk. Obwohl es viele Gemeinsamkeiten mit dem dhubyanischen Tee aufweist, haben sich beide Kulturen aus vermutlichen gemeinsamen Beginnen unterschiedlich entwickelt. Wajbaqischer Tee wird in kaltem Zustand vorbereitet, die Blätter der Zutaten (eigentlich ausschließlich Kräuter) müssen einige Stunden oder sogar über Nacht ziehen. Vor dem Verzehr wird das Wasser aufgekocht und der Tee durch ein Sieb oder einen simplen Blattfilter in Tassen gegossen. Auf Wüstenreisen wird das Wasser zumeist auf dem Kopf transportiert, bis die Sonne es erwärmt hat. Daraus ergibt sich ein deutlich intensiverer und herberer Geschmack als bei dhubyanischen Tees.
KULTUR
Ayguas: Ein färbender Kleister aus Knochenmehl oder bröseligem Kalkstein, Wasser und gemahlenen Pflanzenfasern. Mit Kohle hergestellt ergibt er schwarzen Lack. Aus frischen Blättern entsteht grünliche Farbe, aus Bergblumen oder Papayaschale gelbe.
Sabib: Eine verbreitete Ganzkörperhaube oder - je nach Größe - auch ein Personenzelt aus dünnem Stoff. Die Außenseite wird mit Ayquas gebleicht, um die Sonne abzuhalten. Die Innenseite kann verziert werden. Das weiße Sabib wird von allen Wüstenbewohnern als Kleidung oder Zelt genutzt, doch es gibt auch schwarze, wärmespeichernde Sabib-Zelte für die Reise durch die Berge und grüne oder gelbe für versteckte Unterschlupfe zwischen Pflanzen oder Dünen.
Wabawi: Dies ist eine Bezeichnung für abenteuerlustige Siedler, die mit Kamelen oder Bakari über den Kontinent reisen und nirgendwo lange bleiben. Häufig verdienen sie ihr Geld, indem sie Bakari, Büffel oder Bisons zusammentreiben und einfangen.
Wajbaqisches Frühstück: Die allerersten Siedler des Wüstenkontinents, damals noch unter der Führung von Kalaris Kalaheeri, überlebten nur dank ihres Zusammenhalts. Jeder half jedem, sodass niemand in Not geraten würde. Von dieser Zeit ist freilich wenig geblieben, nur das sogenannte wajbaqische Frühstück. Es handelt sich um die Tradition, Reisenden und Gästen kostenlos Wasser zu spendieren. Ein wajbaqisches Frühstück ist überall, wo Siedler leben, umsonst erhältlich und besteht aus so viel Wasser, wie der Durstige trinken kann (oder im Brunnen ist). Viele Indianer haben die Tradition inzwischen übernommen.
Wajbawamur: Ein von den Siedlern eingeführtes Fest. Es findet zum goldenen Vollmond statt, wenn der größte unserer drei echten Monde zum Höhepunkt seiner sechzigtägigen Umlaufbahn gelangt. Der Goldmond, wegen seiner Farbe inzwischen auch Wajbaq-Mond genannt, steht etwa drei Tage lang im Vollmond, während der das Wajbawamur abgehalten wird. Bei dem Festival werden Rodeos, Pferderennen und Arenakämpfe abgehalten. Teilnehmer können sich daran versuchen, in drei Tagen ein Reittier zu zähmen, Reiter können beim Rennen teilnehmen und es werden Wetten auf den Ausgang von Rennen und Kämpfen gegen wilde Tiere abgeschlossen. Insbesondere für die Teilnehmer, aber auch für die Zuschauer ist das Fest nicht ganz ungefährlich.
Obwohl die Tradition noch sehr jung ist, zeigen sich bereits erste Ansätze einer traditionellen Beflaggung und Wajbawamur-Speisen wie gebratene Süßkartoffel mit Ziegenkäse oder Fleisch der erlegten Bestien.
Zaakamu: Eine spezielle Technik, mit der Wolle zu festen Stoffen von ähnlicher Beschaffenheit wie Leder gewoben werden. Dazu wird Zaibda mit Pflanzenfasern, Urin, Färbestoffen und einer Flüssigkeit wie Blut, Honig, verwässertem Harz oder dickflüssigem Pflanzensaft eingeweicht und dabei mehrmals gekocht – üblicherweise in Metall- oder Steinschalen unter der Sonne oder in flachen Pfützen. Nach etwa einer Woche ist ein dichtes Gummi entstanden, das wie Leder in der Sonne getrocknet werden kann. Dazu wird es flach ausgerollt und auf ein Gestell gespannt oder auf flache Steine gelegt. Es entsteht ein reißfester, oft bunt gefärbter Stoff.
Zaibda: Feinwebtechnik. Die Wolle wird gewaschen und so oft mit dünnen Kämmen gebürstet, bis sie zu federleichtem Flaum wird. Das Zaibda wird in grober Form als Füllung für Kissen oder lehmartiges, isolierendes Baumaterial genutzt, das feinere Produkt wird weiterverarbeitet.
Zeefayi: Eine Flöte aus dem Horn von Shadhavars, Siranis oder Gazellen. Das Horn wird dazu ausgehöhlt und mit Notenlöchern versehen, es entsteht eine geheimnisvolle Musik.
Zupfharmonika: Eine Laute, deren Klangkörper von einem Blasebalg gebildet wird, mit dem man das Klangvolumen steuern kann. Dieses Instrument ist insbesondere unter den Seefahrern verbreitet, die Siedler zum neuen Kontinent bringen, jedoch kommt die Zupfharmonika auch in den Siedlungen in der Nähe der Pforte immer häufiger vor.
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*Mit einem Sternchen versehene Begriffe sind nicht selbst erfunden.