~ eine Kriegs-Tragikomödie ~
Also, in diesem Traum bin ich ein Soldat der Bundeswehr. Oder ein Forscher im Kriegsgebiet. Es fängt harmlos genug damit an, dass wir über Handy eine Drohne steigen lassen wollen. Diese Aufklärungsdrohnen tragen eine weiße Flagge, trotzdem wird sofort aus dem Nichts auf sie geschossen. Logisch, bevor sich die weiße Flagge endgültig entfaltet, sieht sie der EU-Flagge zum verwechseln ähnlich.
(Mein Traum-Ich hat's nicht so mit Flaggen ...)
Außerdem erschweren die unebenen Straßen die Steuerung massiv.
"Könnt ihr vielleicht etwas langsamer fahren?", bitte ich nach einem weiteren Schlagloch.
Der Fahrer, ein Soldat, dreht sich um. "Nein."
Wir erreichen übrigens eine vielbefahrene Hauptstraße und die Traumkamera macht ein paar schöne Einstellungen von dem fließenden Arbeitsverkehr. Lauter bärtige Männer in weißer Kleidung - genau wie unser Führer, der im offenen Jeep lehnt - fahren mit ihrem Mercedes zur Hauptstadt. Der Bundeswehr-Jeep mit lauter Weißen fällt da auf wie ein ... weißer Hund.
Es gibt zum Beispiel eine Einstellung aus dem Gebüsch, wie wir die Auffahrt zur Autobahn hochfahren und ein paar Einstellungen von oben und über die Dächer der Autos. Nur noch die Credits draufklatschen, fertig!
Ich hab nur keine Credits.
Dann gibt's einen Sprung und wir stehen auf einem flachen Hang. oben ziehen sich mehrere Schienen über die Straße, die hinter uns in ein breites Tal führt und vor uns (hinter den Schienen) auf einen Wald zuläuft.
Auf den Schienen sind Flüchtlinge. Vor allem Frauen und Kinder in bunten Gewändern. Habseligkeiten tragen die Frauen in Körben auf den Köpfen. Mein Trupp hilft ihnen über die Grenze. Als ich näher komme, bemerke ich einige bunte Kleidungsfetzen im Schienenbett.
"Kommt, wir haben es fast geschafft", sagt einer meiner Kollegen aufmunternd und deutet zur Straße auf das offene Tal. Prompt fährt ein Zug durchs Bild. "Fast."
Ich komme zu einem kleinen Mädchen, das sich weigert, seine Mutter zurückzulassen. Das Problem ist, dass die Mutter nicht mehr weitergehen wird, und das Kind ebenfalls stirbt, wenn es hier bleibt.
"Deine Mutter kommt sofort nach, in Ordnung?", frage ich und das Kind nickt zögerlich. Ich nehme sie auf den Arm und gehe langsam los.
Die Straße wird von erschreckend vielen Schienen gequert. Ich sehe bei jeder in beide Richtungen, falls ein Zug kommt. Allerdings ist zwischen den Schienen auch nirgendwo eine Strecke, wo man gefahrlos stehen bleiben könnte.
Trotz der Gefahr bringe ich das Mädchen in Sicherheit.
Kurze Zeit später hasst sie mich, weil ich sie belogen habe. Aber was will man da machen?
Zeitsprung. Ich bin mit zwei anderen Soldaten von Feinden umzingelt. Wir sitzen auf einem Turm, eine Plattform auf sich kreuzenden Metallstreben.
Ich erinnere mich noch wage, dass wir vorher das Labor eines Wissenschaftlers geplündert hatten. Es gab drei "Pakete" von einsturzgefährdeten Maschinen. Das erste hatte uns sehr geholfen, es war glaube ich ein Fahrzeug oder so? Das zweite war nutzlos und aus dem dritten hat nun einer meiner beiden Freunde ein aufblasbares Irgendwas geholt.
'Bitte sei ein Zeppelin', denke ich, während der große Ballon sich entfaltet.
Kurz nimmt das Ding eine sehr eindeutige Form an.
"Damit schießt uns die Taliban sofort aus dem Himmel!"
Dann klappen die beiden Flügel nach vorne und es entpuppt sich eine Art Segelflugzeug aus Zeltstoff.
"Ob das fliegt?", grübeln wir.
Wir sind irgendwie oder teilweise in einer Sackgasse. Ringsum befindet sich ein bisschen Wald und dann eine gut besuchte Einkaufsmeile mit einem Platz, der ziemlich direkt zu unserem Turm führt. Wir sind ein wenig rechts vom Zentrum, wenn man von der Hauptstraße aus guckt.
Mein Kommandant steigt in den Flieger. Der andere Soldat und ich schieben das Plastikflugzeug an den Rand der Plattform. Noch einige letzte Glückswünsche, dann stoßen wir ihn ab.
Er fällt. Er steigt auf. Er segelt. Er beginnt, sich zu drehen. Er dreht sich schneller.
Die Kamera wechselt gnädigerweise auf den Chatverlauf der Soldaten:
"Er dreht sich zu schnell!"
"Das war nur ein Werbegag oder so."
"Er stürzt ab! Mitten auf den Platz."
"Oh Gott, die Kinder!"
"Oh Gott, die Kinder!"
"Das heißt dann wohl, Mama und Papa müssen ihnen heute Abend Fernsehen erlauben."
"Und freier Schokopudding verlängert um ein halbes Jahr."
... *Schulterzucken* Ich weiß es ja auch nicht. Hier bin ich glücklicherweise aufgewacht.