Pilger und Wächter
Leise zwischen flüsternden
Und tropfend nassen Zweigen,
Letztem Schnee und schmiedeeisern
Hoch erhob'nen Kronen,
Schleicht, macht sich die dunkle,
Schwarze Mitternacht zu eigen,
Lauscht dem allumfassend weit
Wie im Netz verwob'nen Schweigen;
Jener Pilger, dem die Sterne
Wie besessen sündhaft thronen.
Sein Gefährte, dessen heller
Und im Mondlicht gold'ner Blick
Einen nebeltoten Schimmer
Jener tiefen Nacht durchbricht,
Schwebt beflügelt, wacht dem Pilger,
Und die Wälder im Genick
Sucht schon lang, von Alters her,
Vorzeitlich vererbt Geschick;
Eine Formel oder Losung,
Einen Traum im Silberlicht.
Zwei Gestalten, die ich sah
Und deren Suche nicht gewiss,
Deren Duft der Wind verwehte,
So unmöglich ein Verstehen,
Reisten gleich in dieser Nacht,
Weit entfernt vom Dämmerriss,
Wie zwei Schatten - und es gab
Auch kein wahres Hindernis -
Die, verloren tief im Gestern,
Durch groteske Spiegel sehen.