Eindrücke*
Silbern grüßt mich dieser Tage
einstges Grau im Herzen mir,
ein versonnen wandelnd Glanze
schlendert durch die Seele schier.
Nicht in Frost und Schnee verhalten
strebt ein roter Wunsch hervor,
Wurzeln, erster Triebe Funkeln,
das sich einst im Nichts verlor.
Gras umarmt, ich kann es fühlen,
träumend schon das Sonnenlicht,
selbst zu tristem Regenwetter
jauchzt es und verzweifelt nicht.
Tausend Farben zaubern schalkhaft
junge Freude in die Welt,
die gebiert und auch vergeht,
wandelnd, und doch nie verhält.
In des Morgens frühen Stunden
diskutierten, heiß umsponnen,
Kraniche, im Duft des Frühlings,
über ebendiese Wonnen.
Da, nun, fragte ich, ob sie
denn nicht auch die Schwere tragen,
jenes Schicksals bunte Last
voller Zweifel und voll Fragen.
Nicht bekannt war ihnen dies,
denn sie sagten mir alsdann:
Wenn wir doch nur stete schleppten,
wär’ dies nichts als Straf’ und Bann.
Doch niemals ward je verbrochen,
was nicht auch verziehen ward;
und dir selbst musst du verzeihen,
ja, dann ist es nicht mehr hart.
Denn der Seele junge Blüten
wollen mit den Winden fliegen,
eingerahmt im Blut des Tages
kann das Leben nur obsiegen.
[* kontrastierende Scherbe zu Scherbe 31]