Der ferne Stern
Voller Dünkel war das Licht,
das durch die Wolken schien,
in jener Nacht von jenem Stern,
der in den Schwaden tanzend fern
so kraftvoll und doch kein Gewicht
es mir hat ausgelieh’n.
So schwarz der Puls mir damals schlug
in sanften Brisen liegend;
feuerheiß schnitt Einsamkeit -
ein Messer in der Dunkelheit -
doch selbst der Schmerz war nicht genug,
so schnell im Nichts verfliegend.
Sein Name war mir unbekannt,
ein einsam Schein am Firmament,
ein Stern, der nicht an Licht verlor
und Nacht für Nacht stieg er empor,
ein Freund aus einem fernen Land,
mir unbekannt und doch nicht fremd.
Nie floss er über den Zenit,
mit Gold und Purpurschweif verseh’n;
nie funkelnd wie ein Diamant
und dennoch nahm er meine Hand,
zerbrach die Stille, sang ein Lied
von Berg und Schlucht und Feuerseen.
Voller Dünkel war das Licht,
und doch nahm ich es an;
wohin führte sonst mein Weg,
zum Ende, bis zum letzten Steg,
bewacht von meinem Atem nicht,
dunklen Tod in meinem Bann.