Der Anfang aller Bande
Mit dem Morgen, da die Sonne
rot wie einer Seele Blut
ihres Atems warme Wonne
schlichtend legte - Tau auf Wut -
da, als wär’s ein frisch Vermählen,
aufgehellt von wachem Mut,
eilten lachend all die Seelen
in den Hain, der träumend ruht.
Aus den Reihen vieler Träume
trat ein Sternenmensch hervor
und durchschritt solch hohe Räume,
dass die Decke sich verlor;
zügig eilten, rot wie Funken,
Regenbogenkinder vor,
ebneten den Weg schlaftrunken,
wo der Pfad die Form verlor.
Weiter ging er, über Wiesen,
Felder, die dem Wald verwandt,
folgte ihnen bis zu Riesen,
die aus Felsen Berg genannt;
sah, welch Werk ihm war gegeben -
blaue Wasser, gold der Sand -
sah, dass dies Geschenk ein Leben
mehr vergab, als ihm bekannt.
Blieben doch nicht nur die Lande -
manche schienen Heimat kaum -
dort, am Anfang aller Bande
wurzelte der Weltenbaum.
Gar smaragden war sein Wesen;
wo der erste Herzensraum
über Tal und Fluss verlesen
klang, durchdrang er jeden Traum.