Ein jeder Tag
Ein jeder Tag ist ein Gedicht,
selbst in des Dunkeln Schoß,
wenn Mutter Nacht dein Herz umfängt
in bittersüßem Los.
Im Blut des Lichts, facettenreich,
im Spiegel deiner Seel’,
dort, wo sich Mond und Sterne treffen,
bleibst du ohne Fehl.
In jener Zeit, wenn all dein Sein
zu Blütenstaub verfällt,
erkennst du, wo dein Ich verfault,
die Wahrheit deiner Welt.
Kein Drängen bringt die Ewigkeit
in den Moment der Qual,
solang’ die Schritte unbedacht,
steht nie ein Weg zur Wahl.
Doch da, wo sich das Leben eint
in blinder Worte Lot,
erwacht das Chaos, ordnet sich,
im Leben, wie im Tod.
Ein jeder Tag ist ein Gedicht
von Schatten, Licht und Wandel,
von Fern und Nah und jedem Los,
von Atem, Herzschlag, Handel.