Ode an den Heumond
Aus schweren Atems trägem Hauch entsprungen
seufzt schon des Monats vorvorletzter Pfad,
der diesem Jahr sein Sommerlied besungen
und es mit neuem Mut genähret hat.
So manche Töne waren schon verklungen,
die Hoffnung rollte nur auf einem Rad,
und hörte man gar tausend böse Zungen
mit Groll und Unmut lästern ob der Saat.
Da fanden all die Klagen doch noch Einlass,
wo Pforten der Vergebung offen standen,
und Tränenbäche wuschen Leid und Selbsthass
in dunklem Filme fort aus allen Landen.
Und dort, wo wir so lange auf der Suche
nach jenem Tor, das uns zum Himmel hebe,
wär’ uns der schönste Traum mit größtem Fluche,
gar das zu finden, was uns Einsicht gäbe.
So mancher Reisen Ende ward bezeuget,
so mancher neue Pfad schält sich hervor,
doch keine tapfre Seele steht gebeuget,
denn dieser Tage sind wir selbst das Tor.