Der fremde Traum
Mein Kompass führt mich fort
und wähnt mein Dasein stets als Rast.
Egal, an welchem Ort,
egal, ob heimisch, ob als Gast.
Ein Berg an fremder Küste
einer flüsterweiten See,
ein Pfad durch eine Wüste
wie aus gold’nem Sonnenschnee.
Der Schlaf ersucht in List
meinen Geist, der stets auf Trab,
und das, was heilig ist
ob der Stille, flieht bergab.
Die Berge und die Dünen
wandern gar mit jedem Schritt -
den ich ging, als wollt’ ich sühnen,
doch gar ohne Leid bestritt.
Doch der Traum, schon wie sein Ahne,
geht auch bald dem Tode zu.
Weiß wie eine Friedensfahne
weckt der Tag mich aus der Ruh’.
Das, was bleibt, sind die Gedanken -
wohin führt mein nächster Weg?
Mögen alle Mauern wanken,
fern bleibt mir der Jenseitssteg!