Ricarda schnappte nach Luft! Sie hatte Angst um Peter gehabt, ja! Aber dass er in Lebensgefahr schwebte, hatte sie nicht geglaubt...
"Donau?" fragte Peter. "Dunay, ja. Kannst du russisch, Peter?" - "Nein, aber schlussfolgern und paroli Dunay konnte nur sowas wie Passwort Donau heißen." - "Du hast wirklich einen bewundernswerten Verstand, Peter, aber der bringt dich in große Gefahr. Dass du in deiner Situation noch schlussfolgern konntest ist wirklich bemerkenswert, aber du musst Kremer persönlich beleidigt haben. Russische Spione sind normalerweise diszipliniert genug, ihre Mission nicht mit Rachegesteuerten Alleingängen zu gefährden. Was hattest du zu Kremer gesagt? Er hätte dich von den Polizisten verhaften lassen können. Er wollte dich aus persönlichen Gründen! Warum, Peter?" - "Ich sagte, er dürfe ohne die Anwesenheit seiner österreichischen Kollegen gar nichts und er solle sofort mein Grundstück verlassen. Ach ja, vorher hatte ich noch gesagt, das Auto, welches er suche, sei samt der Batterie in der Werkstatt." Ricarda meldete sich zu Wort. "Peter du hast ihn in Salzburg schon beleidigt. Auf die Frage, ob es in Salzburg etwa keine Taxis gäbe, sagtest du ihm: "Nur für arrogante Arschlöcher, die in fremden Gewässern fischen! Woraufhin er von dem Salzburger Polizisten auch noch zurechtgewiesen wurde!" Irina schaute Peter resigniert an." Wie könntest du einen Spion besser treffen?..."
"Wie dem auch sei, ich habe euch einiges zu erklären. Ich hoffe, dass ihr danach auch noch mit mir redet. Jahrelang, war ich da und doch nicht angekommen.
Ich hatte eine sehr schwere Kindheit und eine noch schwerere Jugend. Ich möchte mich nicht damit entschuldigen, aber ich muss das erwähnen, damit ihr mir folgen könnt, wie es soweit kommen konnte. Eines noch vorweg: Leonhard, irgendwas an meiner kranken Seele muss vor mir schon erkannt haben, dass du der Mann sein wirst, den ich heute, und das schwöre ich dir bei allem was mir heilig ist, über alles liebe! Wenn du jetzt bald meine Vergangenheit kennst, kann es sein, dass du dich von mir abwendest... Ich würde es verstehen. Deshalb danke ich dir für die Liebe, die du mir über Jahre geschenkt hast und für das Glück, sie dir ein paar Tage vergolten zu haben. Wenn du mich danach immer noch haben willst, wirst du bis zum Ende unserer Tage jene dankbare liebende Frau haben, die du schon so lange verdient hättest. Eine die dich wirklich achtet ehrt und liebt, so wie du es die letzten Tage erleben durftest." Vereinzelte Tränen liefen über Irinas Wangen und es war ihr deutlich anzusehen, das sie sich überwinden musste, über sich zu berichten. Dennoch wollte diese Geschichte mit aller Macht aus der geschundenen Seele dieser armen Person...