"Ich möchte dir noch etwas zeigen, Irina." Peter öffnete sein Laptop. Nachdem es gebootet hatte, zeigte er ihr die Dateien von der Kamera. "Um Gottes Willen! Dafür würden uns nicht nur die Russen töten! Du hast ein Faible für tödliche Gefahr, glaube ich! Zeig nochmal die Pläne... Peter diese Apparatur war nie dazu gedacht, Gegenstände zu teleportieren oder gar zwischen Zeiten und Dimensionen zu wandern. Das ist eine neue Form von Tarnkappentechnologie. Aber nicht Stealth! Es geht nicht um Radar, sondern um Sichtverhinderung. Also um Tarnung durch Unsichtbarkeit. Lichtbrechung und Spektralverschiebung durch hochfrequente Magnetfeldtechnik! Ein Gegenstand soll praktisch das zeigen, was sich hinter ihm befindet. Und das möglichst aus allen Sichtwinkeln. So, als ob er gar nicht da wäre. Die umliegende Atmosphäre soll derart ionisiert oder magnetisiert werden, dass sie als Spiegel oder Monitor fungiert. Das ist ungeheuerlich! Die wollten niemals etwas wegzaubern! Sie wollten nur die Wahrnehmung verhindern. Es geht darum present zu sein, ohne gesehen zu werden. Das hat nichts mit Teilchenbeschleunigung wie in CERN zu tun, aber es ist wohl so, wie du schon vermutet hast. Da ist ein Experiment aus dem Ruder gelaufen..."
"Warte mal, Irina! Schau dir dieses Bild an. Dieser Baucontainer hier. Da drin befindet sich offenbar ein Teil dieser Apparatur. Sieh mal die Außenaufnahme. Wo ist das?" Peter war von seinen Gesprächspartnern umringt, alle schauten über seine Schulter in das Display. "Steht der etwa an der Autobahn?" Fragte Ricarda. "Sieht fast so aus! Ich bilde mir jetzt sogar ein, daran vorbeigefahren zu sein, bevor ich dich aufgelesen habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob das tatsächlich so ist! Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich glauben soll." Helle Aufregung hatte alle gepackt.
"Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, Peter! Es kann natürlich sein, aber... Wie finden wir das raus?" - "Hinfahren brächte nur dann was, wenn er sich noch dort befände, was ich nicht glaube."
"Vielleicht hat das alles gar nichts mit Ricardas Erlebnis zu tun!" warf Leonhard ein. Es wurde still. Er hatte Recht. Es konnte genau so gut sein, dass diese Bilder und Pläne von einer völlig anderen Geschichte stammten. "Das wäre durchaus möglich, aber ich glaub es nicht." sagte Peter. "Morgen treffen wir Frau Weinberger. Vielleicht kann die sich an den Container erinnern. Dadurch dass er orangefarben ist, ordnet man ihn automatisch der Straßenerhaltung zu. Am liebsten würde ich Leitner anrufen, aber ich trau mich einfach nicht. Wenn die uns wirklich abhören sollten, wäre die Frage nach dem Container der Super-GAU..."