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Alles, was giftig ist, lässt sich auf einen Pfeil aufbringen. Einiges davon ist sogar tödlich.
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Die folgende Auflistung enthält weitere Pflanzen, welche als Pfeilgift in Frage kommen. Wie häufig oder wie verbreitet sie tatsächlich zum Vergiften von Pfeilspitzen verwendet wurden, ist nicht immer klar. Bei den meisten Pflanzen handelt es sich um Nebenbemerkungen in den Quellen, welche ich durchgeschaut habe.
Diese Liste ist nicht umfassend. Es dürften noch weit mehr Substanzen und Pflanzen als Pfeilgift verwendet werden als hier aufgeführt. Auch in einingen Quellen, die ich durchgesehen habe, sind noch einige mehr Pflanzen und Substanzen zu finden. Eine gute Übersicht mit einer Aufteilung nach Regionen ist in Quelle [5] zu finden.
Pflanzen
Calotropis wurde laut einer Quelle ([5]) im alten Ägypten als Pfeilgift verwendet. Der Milchsaft der Calotropis-Pflanze enthält Calotropin, welches auf die Natrium-Kalium-Pumpe der Zellen einwirkt. Vergiftungssymptome (bei oraler Einnahme) sind Unterleibsbeschwerden, Durchfall, Schwellungen, Muskelzuckungen, Krampfanfälle und schlussendlich Tod. Der Tod tritt durch Lungenblutungen, Atemstillstand oder Kreislaufstillstand ein. Wird die Pflanze gegessen, dann treten die ersten Symptome nach etwa 2 Stunden auf und können mehrere Stunden oder Tage anhalten. Wird eine hohe Konzentration als Pfeilgift verwendet, dürfte der Tod schneller eintreten.
Gift-Hahnenfuß (Ranunculus sceleratus) wurde laut einer Quelle ([4]) als Pfeilgift verwendet. Es wurden im Alpenraum verwendet und führte binnen einer halben Stunde zum Tod durch Ersticken. Mir war es nicht möglich, weitere Belege dafür zu finden oder herauszufinden, wie das Gift (Wirkstoff: Protoanemonin) im Blutkreislauf zum Tod führen soll.
Limeaceae werden in einer Quelle ([5]) als ein Pfeilgift beschrieben, welches in der Antike von den Galliern verwendet wurde.
Oleander (Nerium Oleander) wächst in Afrika, um das Mittelmeer und in Teilen Asiens. In Afrika wurde die Pflanze ggf. zur Herstellung von Pfeilgiften verwendet.
Der Saft der Rhododendron-Arten hat ebenfalls als Pfeilgift Verwendung gefunden. Die Blüten der Pflanze enthalten Neutotoxine (Nervengifte) und der Nektar der Blüten (im Honig der Bienen, welche die Blüten anflogen, angesammelt) wurde als Gift verwendet. Als Pfeilgift wurde ein Extrakt aus den Blüten hergestellt.
Zum giftigen Honig: Der Honig löst bei Hautkontakt ein leichtes Prickeln aus. Wird eine entsprechende Dosis eingenommen, kommt es zu Halluzinationen, gefolgt von Prickeln und Taubheit, schwerem Erbrechen und Durchfall sowie Sprechproblemen und angsteinflößenden Halluzinationen. Schlussendlich tritt eine Muskellähmung ein.
Windrößchen (Anemone virginiana und Anemone nemorosa) wurden in Kamtschatka zur Herstellung von Pfeilgift verwerndet.
Tierisch
Krokodilgalle: In Afrika wird ein Extrakt aus Krokodilgalle als Pfeilgift verwendet.
Weitere Substanzen
Dreck, Dung, Jauche: Ein Pfeil, der mit diesen Substanzen präperiert wurde, dürfte nicht sofort tödlich gewesen sein. Durch die Substanzen konnte es jedoch zu Infektionen und entsprechenden Folgen kommen.
Quellen
[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Arrow_poison – aufgerufen am 08.02.2020
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Nerium_oleander – aufgerufen am 09.02.2020
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Pfeilgift – aufgerufen am 09.02.2020
[4] https://www.peter-hug.ch/lexikon/12_0943 – aufgerufen am 09.02.2020
[5] „ARROW AND DART POISONS“; N.G. Bisset; 1989
[6] „Poison Arrows – North American Indian Hunting and Warfare“; David E. Jones; 2007; (https://books.google.de/books?id=m2v8akdyZfwC – aufgerufen am 09.02.2020)
[7] https://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?141569-Pfeilgifte-Mythos-oder-nicht/page3 – aufgerufen am 09.02.2020
[8] „Greek Fire, Poison Arrows and Scorpion Bombs: Biological and Chemical Warfare in the Ancient World“; Adrienne Mayor; 2009
[9] https://en.wikipedia.org/wiki/Calotropis – aufgerufen am 11.02.2020
[10] https://en.wikipedia.org/wiki/Calotropin – aufgerufen am 11.02.2020
[11] http://staff.washington.edu/raista/toxic%20warfare.pdf – aufgerufen am 11.02.2020