Jans Zuhause faszinierte mich sehr.
Er besaß eine Jugendstil Villa mit einem großen, weitläufigen Gelände. In Anbetracht seines Vermögens wunderte es mich nicht, dass er so viele Frauen haben konnte und das gleichzeitig.
Andererseits war er auch sehr beschäftigt und es war lieb gewesen, dass er früher Feierabend gemacht hatte, nur um nach mir zu sehen. Er öffnete mir sogar die Tür wie ein Gentleman und ich folgte ihm ins Haus.
Ich wusste nicht, wie seine Frauen das wussten, aber kaum hatte er die Tür aufgeschlossen, knieten alle in der Eingangshalle, sie hatten sich wie in einem Spalier links und rechts in einer Art Gang positioniert. Eine kicherte noch und die neben ihr stieß sie an. Sofort waren sie ruhig.
Jan schloss die Tür.
"Helen, bitte"; sagte Jan nur. Er war wie ein autoritäre Lehrer, auf den trotzdem alle standen. Die Dame, die links ganz vorne kniete stand elegant und eilig auf und nahm ihm die Jacke ab und ging in den Nebenraum, um sie aufzuhängen. Dann kniete sie sich vor ihn und ich wusste nicht, ob ich mich einfach ebenfalls ausziehen sollte.
Alle von ihnen trugen Zofengewänder, als wären sie Angestellte in einer lange hinter uns liegenden Zeit.
Außer ein Mädchen ganz hinten, die komplett nackt war. Ihre Brüste warne übersäht mit blauen Flecken und ich war mir sicher, dass es um ihren Hintern nicht besser bestellt war.
Als er aus den Schuhen geschlüpft war, sagte er: "Melinda, bitte steh auf und hilf unserem Gast aus ihren Sachen. Lotta, nimm ihre Tasche und bring sie ins Gästezimmer und bereite alles für sie vor, so dass es dort gut riecht und warm ist, wenn sie ins Bett geht." Zwei der Mädchen standen auf und neigten den Kopf, um das eilig zu tun, was er ihnen aufgetragen hatte.
Jan hatte einen Kernharem und dann einen Haufen an Hausangestellten drum herum, die auch sowas wie seine Subs waren. Ich verstand die Hierarchie nicht so ganz, aber ich wusste, dass er eine deutlich kleiner Gruppe Frauen bei uns zum Essen dabei hatte, als das Gefolge, was nun dort auf dem Boden kniete. Ich erkannte die Frau vorne rechts. Es war Martha, die älteste, seine Ehefrau. Mit ihr war er zusammen, seit sie 16 waren. Ob sie damals wohl sowas erwartet hatte?
"Martha, Bericht bitte", sagte Jan und Martha stand eilig auf. Die anderen knieten noch, aber Jan ging Richtung Wohnzimmer und beachtete mich nicht mehr, während seine Frau eilig neben ihm her ging, um ihn zu informieren, was in seiner Abwesenheit vorgefallen war. Die zweite, die direkt neben ihr gekniet hatte und die mir auch von unserem Essen in Erinnerung war, übernahm die stellvertretende Rolle, denn sie erhob sich, sobald die Flügeltür zum Wohnzimmer hinter ihrem Herrn zugefallen war.
"Alle beginnen nun mit ihrer Routine nach dem Abendprotokoll", verkündete sie und sofort schwirrten alle emsig fort, wissend, was zu tun sei. Und ich stand da sockig und ohne meine Tasche. Sie kam auf mich zu. "Greta", stellte sie sich erneut vor. "Lilly", erwiderte ich die Vorstellung. "Du bist also heute unser Gast. Bis Jan andere Anweisungen gibt, kümmere ich mich um dich. Hast du schon gegessen?" "ja", sagte ich. Sie war vielleicht vier oder fünf Jahre älter als ich, aber ihr Gesicht war genau wie Marthas durch und durch gütig.
"Und ein Bad genommen?", fragte sie. Ich schüttelte den Kopf aber fügte hinzu, dass mir eine Wäsche heute reichen würde. "Ich weiß nicht, was Sie Jan für dich vorgesehen hat, aber ich denke, dass du mit uns gemeinsam etwas spielen darfst."
Spielen? Das, was ich nur mit Nathan tun durfte? Ich war verwirrt. Aber sie führte mich einfach die Treppen nach ganz oben und dann in einen Raum direkt links. "Das ist das Gemeinschaftszimmer der Zofen", sagte sie. Einige Mädchen von unten saßen dort.
"Hier verbringen wir die Abende miteinander, gerne bei einem Brettspiel oder bei Kartenspielen. Der Rest des Harems ist unten im Wohnzimmer bei Sir Jan. Wir sind hier oben, dort siehst du das Display?" Ich blickte auf den Bildschirm an der Wand. "Dort werden unsere Namen und der Raum abgebildet, wenn wir weggerufen werden, oder irgendwo gebraucht werden. Wir können dann auf "Empfangen" klicken und dann weiß Sir Jan, dass wir auf dem Weg zu unserer Aufgabe sind. Manchmal steht dort nur ein Raum, oder eine Aufgabe. Wenn wir sie sehen, klicken wir ebenfalls auf empfangen und eilen dann nach unten, auch wenn nicht explizit nach uns gefragt wurde. Das koordiniere ich, deswegen muss ich gleich nach unten ins Wohnzimmer, um mitzubekommen, ob Martha oder Sir Jan noch Wünsche haben." "Bist du nicht Teil des Harems?", fragte ich. "Doch, aber während Martha dem ganzen Haushalt vorsteht, stehe ich den Zofen vor."
Ich sah sie irritiert an. So eine große Gemeinschaft kannte ich normalerweise gar nicht. "Das bedeutet, dass mir Martha die Aufgaben mitteilt, die zu erledigen sind und ich teile die Damen ein, die vor allem für den Haushalt und den Garten verantwortlich sind."
Ich nickte. Dann fragte ich: "Und was ist der Unterschied zum Harem?"
"Haremsmitglieder haben einen anderen Rechte und Pflichtenkatalog als die Zofen. Sie sind zum Beispiel finanziell an den Haushalt angebunden, das bedeutet, dass Sir Jan all ihre Finanzen überwacht und kontrolliert. Sie zahlen in die Kasse ein, aber sind vertraglich langfristig abgesichert. Ihnen steht ihr Leben lang eine Rente zu. Sir Jan ermöglicht ihnen auch die Möglichkeit Kinder zu bekommen, wenn sie das möchten. Allerdings wohnen sie dann in einem eigenen Gebäude auf dem Gelände." ich nickte. Das war ein Aspekt, der mir irgendwie suspekt vorkam.
"Sie wohnen hier und werden wie Nebenehefrauen behandelt. Sie haben eine Vereinbarung, wie oft sie Sex und Sessions bekommen und das ist auch ihr Recht. Sie dürfen zwar nichts über die Rechte der anderen Haremsmitglieder sagen, allerdings dürfen sie Einspruch zu Außerharemlichen sexuellen Beziehungen einlegen. Also Sir Jan schläft auch mit einigen Zofen, aber die Zofen haben kein eigenes Zimmer, sondern nur ein Schlafsaal und meistens einen eigenen Hauptwohnsitz. Alle Haremsmitglieder wohnen auf Sir Jans Gelände. Der Harem ist eine geschützte Familie, wer einmal im Harem ist, wird umsorgt und scheidet nicht mehr so schnell aus. Das sind wohl die Hauptunterschiede: Finanzen, Wohnsitz, Familienstand, Rechte allgemein und Permanenz des Verhältnisses."
Ich nickte. Das waren viele Informationen.
"Ich weiß, das klingt ziemlich krass"; sagte Greta. "Aber es funktioniert. Zunächst wird man Zofe, aber wenn man Haremsanwärterin ist, trägt man ein anderes Schützenband, als wenn man nur Zofe ist. Die Haremsmitglieder tragen auch eine Uniform, aber sie unterscheidet sich in der Farbe von unserer. Wir haben alle eine schwarze Uniform mit einer weißen Schürze und unterschiedlichen Bandfarben. Die Haremsmitglieder tragen allerdings keine Schürzen, da ihre Aufgaben anderer Natur sind, als die der Zofen. Sie arbeiten oft außerhalb des Harems, sind gebrandmarkt oder anderweitig permanent markiert. Ein Zurück ist nicht vorgesehen." Die anderen Zofen im Raum hatten ebenfalls zugehört. "Ich als Zwischenglied bin ebenfalls gebrandmarkt und habe ebenfalls Rechte auf sexuelle Interaktion, allerdings trage ich eine Schürze, als Zeichen, dass ich keinen Beruf außerhalb des Harems ausübe. Genau wie für Martha ist die Organisation des Haushaltes ein Vollzeitjob. und durch meine Position im Harem bekomme ich sowieso finanzielle Absicherung auch im Alter, selbst wenn der Harem nicht mehr besteht. Jan zahlt unsere Versicherungen und Altersvorsorgen. Das ist sozusagen mein Job, aber da ich eh über keine eigenes Geld verfügen darf, hat das keinerlei Nachteile für mich."
Sie lächelte. Ich fand auch, dass sie sehr glücklich wirkte.
"Man bekommt eben eine Art Platz im Leben. Das ist wirklich schön", sie grinste nun so zufrieden, dass ich fast ein wenig neidisch wurde. "Und es wird hier auch nie langweilig. Es gibt verschiedene Menschen hier, die alle sehr cool und witzig sind. Es gibt keine Eifersucht, weil man genau weiß, auf was man sich eingelassen hat, es gibt keine Missverständnisse, glaub mir - dafür wird gesorgt. Es ist einfach das perfekte Leben für mich."