Die Sprache der Träume
Allen Lebens feurig dunkle Zeilen,
hungrig Tinte, schwarzes Schattenblut,
flüchten schemenhaft und nur verweilen,
wenn ihr Sinn im Seelenbilde ruht.
Wie vergilbt vom Tage, diesem Hellen,
und bewahrt im Keller der vergangen Ewigkeit,
eingeäschert alle Schriften jener Hallen,
nur im Schlafe zeigt sich noch der wahre Streit.
Was tagsüber sich oft nicht in Worte kleidet,
findet dort, fernab des Lärms der neuen Welt,
offen Ohren, nicht von Ablenkung verleidet,
und verheilend flickt im Traum das Himmelszelt.
Tausend Sterne leuchten uns zur Freude dort,
doch bleibt nötig, dass der Blick dafür nach oben
in die Hallen unsrer Wünsche reicht; den Ort,
den wir als Himmel doch mit Maß und Sinne loben.