16.10.2019/17.10.2019 von 9:20 bis 10:22
Ein letztes Mal berührte er diese wunderschönen vollen Lippen mit der Fingerkuppe, ehe er von ihr abließ und sie in ihr neues Heim trug.
»Du wirst es mögen. Ich habe alles daran gesetzt, dass es dir an nichts fehlt.«
Er hatte ihr einen Altar gebaut, wo er ihre jugendliche Makellosigkeit auf ewig anbetete. Seine Zehenspitzen kribbelten bereits voller Erwartung, als er die Stufen mit seinem kostbaren Schatz in den Keller hinabschritt. Immer wieder schaute er in das schneeweise Gesicht, verzückt von den dichten dunklen Wimpern, die ihm noch den Blick in blaue Augen verwehrten.
Auf einen Tisch legte er sie ab, bevor er sich ans Werk machte, um sie für die Ewigkeit vorzubereiten. Erst dann sank er zufrieden vor dem gläsernen Sarg, in dem sie von nun an ruhte, zu Boden. Seufzte, denn ihr Antlitz hatte durch keine seiner Taten Schaden genommen. Sie sah immer noch perfekt aus in einem weißen Kleid, das ihrer schlanken Taille schmeichelte. Das Schwierigste war das Lächeln gewesen, aber er hatte es geschafft. In ihren Händen hielt sie sogar einen Strauß ihrer Lieblingsblumen.
»Vollkommen.«
Genau wie seine anderen Schätze, in die sie sich einreihte. Jetzt waren sie eine richtige Familie, die ihn nie wieder verließ. Ein seliges Lächeln umspielte seine Lippen, während er so seine Braut und seine zwei Kinder betrachtete.