Der König fühlte sich nicht länger wie ein König. Er war ein Besiegter, der auf seinen Untergang zuschritt und doch wusste, dass es keinen anderen Weg gab. Er hatte ihre Augen nicht länger ertragen, ihren enttäuschten Blick, wenn sie ihn wieder einmal jene Nachricht hatte überbringen lassen, die er schon gekannt hatte, bevor sie ausgesprochen worden war. Er wusste, dass es seine Schuld war. Er hatte es immer gewusst. Doch niemals mehr als in diesem einen Moment, wo er zu Boden fiel – er, der von allen so geachtete König, gerühmt für seine Weisheit und Gerechtigkeit.
„Was willst du?“ Die Stimme umgab ihn gleich einen Hauch, der kaum zu fassen und doch nachhallend war.
Kraftlos lagen seine Hände im Dreck des Waldes.
„Den Fluch. Nehmt ihn fort.“ Ein helles Lachen hallte über die Lichtung.
„Was gibst du uns dafür?“
Tränen rannen über seine Wangen. Er dachte an seine Kinder, die Zwillinge, die ihm einst auf den Thron folgen sollten. Auch ihnen hatte er damals jegliche Zukunft genommen.
Sein Blick hob sich und er sah in das schattenhafte Gesicht desjenigen, der starr auf der Lichtung stand.
„Alles“, wisperte er.
„Nein.“ Die Stimme seines Gegenübers klang fast sanft. „Alles verlangen wir nicht. Nur dein Königreich.“
Heiße Tränen. Sie tropften zu Boden, liefen seine Wangen hinab, doch sein Inneres versteinerte.
„Ich akzeptiere.“