Segnet diesen noblen Geist,
Lasst ihn ganz sanft entschwinden.
Dass euer Licht den Weg ihr weist,
Frieden soll sie finden.
Gebt ihr die Kraft auf diesem Pfad,
Die ich zu geben nicht vermag,
Läutert sie im Himmelsbad
Und schenkt ihr einen neuen Tag.
Segnet diese gute Frau,
Die bald hundert Zeiten war,
Ihr Leben färbt sich stetig grau,
Legt ihr nun den Herrgott dar.
Errettet diese starke Frau,
Aus der nackten Agonie,
Und beschützt im Kampfe rau,
Ihre Lieben und auch sie.
Sicher war sie nimmer heilig,
Doch das musste sie nie sein,
Der Tod war für sie niemals eilig,
Heut holt er sie nun endlich ein.
Richtet sie auf, und gebt ihr wieder,
Was sie im Alterskrieg verlor.
Sie sang für uns stets schöne Lieder,
Und singt sich nun zu euch empor.
Heißt sie Willkommen, im Paradies,
Vergebt ihr ihre Sünden.
Und ehrt, dass sie ihr Leben ließ,
Von welchem wir noch künden.
Belohnt sie für das gute Streben,
Welches oft bescheiden war,
Die milden Gaben und ihr Geben,
Legt ihr bitte vielfach dar.
Lauscht nun an meiner statt Geschichten,
Die sie zu teilen nicht vermag,
Und auch erzählt, von meinen Gedichten,
Dass ich sie misse, Tag für Tag.
Immer weiß ich, deine Güte,
Deinen Frohsinn, deine Zunft.
All das trägt nun bei mir Blüte,
Deine Weisheit und Vernunft.
Es scheint, als stahl man meine Tränen,
Nicht einen Tropfen weint mein Aug,
Lässt mich fürchten, lässt mich wähnen,
Dass ich nicht zum Trauern taug.
Doch ich weiß, du hast Verständnis,
Passt von oben auf mich auf.
Und mir dünkt wohl die Erkenntnis,
Eines Tages komm ich rauf.
So falle ich in deine Arme,
Und mein Tränendamm, er bricht,
Spür ich deine Liebe warme,
Berg an der Schulter, mein Gesicht.
Segnet diese schöne Dame,
Die ewig mir im Herzen wohnt,
Hildegard lautet ihr Name,
Die Hilde, die im Himmel thront.